Im März 2008 stellte Mercedes-Benz auf dem Genfer Automobilsalon die modellgepflegte Baureihe 245 vor. Obwohl erst seit drei Jahren im Pkw-Programm und trotz hoher Absatzzahlen, waren die B-Klasse Modelle technisch und im Bereich Design bereits einer umfassenden Überarbeitung unterzogen worden. Im Mittelpunkt der Aktualisierung hatten vor allem die Themen Umweltverträglichkeit, Wirtschaftlichkeit und Komfort gestanden.
Die B-Klasse hatte mit ihrem innovativen Fahrzeugkonzept, das die Außenmaße eines Kompaktwagens mit dem Raumangebot eines Kombis, der Variabilität eines Minivans und dem Sicherheitsniveau eines Pkw von Mercedes-Benz kombinierte, zusammen mit der R-Klasse die neue Gattung der Sports Tourer begründet. Als wandlungsfähiges Familien-, Reise- und Freizeitautomobil hatte sich die B-Klasse mit weltweit mehr als 325.000 ausgelieferten Einheiten seit 2005 bestens auf dem Markt etabliert.
Die im Rahmen der Modellpflegemaßnahmen erfolgten optischen Retuschen am äußeren Erscheinungsbild reflektierten die weiterentwickelte Mercedes-Benz Formensprache. Zunächst fiel die neu gestaltete Frontpartie auf, bei der die Kühlermaske nun mit drei graumetallic lackierten, chromverzierten Querlamellen und mittig integriertem Mercedes-Stern ausgeführt war. Ebenfalls formal modifiziert präsentierten sich der Stoßfänger, dessen Design den großen unteren Lufteinlass betonte, und die Motorhaube. Prägend war die markantere Pfeilung der drei genannten Elemente, die der Optik der Wagenfront ein Mehr an Dynamik verlieh.
Auch in der Seitenansicht, die vom Wechselspiel zwischen straffen Formen und scharf gezeichneten Linien gekennzeichnet war, wirkten alle Modellvarianten der B-Klasse nun Dank in Wagenfarbe lackierter Außenspiegelgehäuse, Türgriffe und Schwellerverkleidungen noch harmonischer gestaltet. Zusätzlich werteten neue Radzierblenden und Leichtmetallfelgen das Erscheinungsbild auf. Am Heck waren die Rückleuchten nun in neuer Brillant-Optik ausgeführt.
Im Interieur der B-Klasse mit seinem üppigen Raumangebot, großen Glasflächen und hochwertiger Anmutung herrschte unverändert ein Wohlfühl-Ambiente, das durch neue Polsterstoffe und ein neues Stoffdessin für die Sitzflächen nochmals betont wurde. Die an beiden Seiten der Mittelkonsole, im Bereich der Schaltung und in der Türverkleidung vorhandenen Zierteile waren jetzt in schräg gebürstetem Aluminium ausgeführt, das im Farbton Rauchgrau gehalten war.
Antriebseitig standen für die B-Klasse die gleichen Motorisierungsvarianten wie zuvor zur Verfügung – mit einer Ausnahme: Neben den beiden Diesel-Direkteinspritzern B 180 CDI mit 80 kW/109 PS und B 200 CDI mit 103 kW/140 PS und den vier Benzinern B 150, B 170, B 200 sowie B 200 Turbo, die unverändert den Leistungsbereich von 70 kW/95 PS bis 142 kW/193 PS abdeckten, trat mit dem B 170 NGT BlueEFFICIENCY eine Modellvariante, die durch ihren bivalenten Antrieb sowohl mit Erdgas wie mit Superbenzin besonders wirtschaftlich und umweltverträglich betrieben werden konnte. Das Kürzel „NGT“ stand dabei für „Natural Gas Technology“ und bezog sich darauf, dass es sich bei diesem Treibstoff nicht um das seit langem verbreitete Flüssiggas (LPG), sondern um das als Energiequelle seinerzeit stärker in den Fokus gerückte komprimierte Erdgas (CNG = Compressed Natural Gas) handelte.
Kennzeichnend für den bivalenten Antrieb war vor allem ein geringerer Kohlendioxid-Ausstoß bei zugleich günstigerer Kostenbilanz. Im damaligen NEFZ-Fahrzyklus lagen die CO₂-Emissionen des B 170 NGT BlueEFFICIENCY mit 135 g/km um 17 % unter den Werten des Vergleichsmodells mit Ottomotor. Besonders über den gesamten Lebenszyklus des Fahrzeugs betrachtet, zeigten sich die globalen Vorteile des Antriebssystems: Eine Analyse über eine Fahrstrecke von 150.000 Kilometern hinweg resultierte in einer um rund 20 % günstigeren CO₂-Gesamtbilanz als bei einem Vergleichsmodell mit Benzinmotor; ebenso fielen die Stickoxid-Emissionen um 11 % und der Kohlenmonoxid-Ausstoß um 54 % niedriger aus.
Auch ökonomisch gesehen, wies der bivalente Antrieb handfeste Vorteile auf: Rechnete man den Verbrauch des B 170 NGT BlueEFFICIENCY von 4,9 kg Erdgas auf 100 Kilometer auf das Energie-Äquivalent von Benzin um, so lagen die Kraftstoffkosten pro Kilometer um rund 50 % unter denen einer rein Benzin-motorisierten Version.
Als Antriebsaggregat fungierte hier die 2034 cm³ große Ausführung des M 266, die für den bivalenten Antrieb modifiziert worden war. Unter anderem war der Vierzylindermotor mit zusätzlichen Einblasdüsen an der Unterseite des Saugrohrs und einem motornah angeordneten Druckregler mit elektromagnetischem Abschaltventil versehen worden, der den Gasfluss steuerte und den Druck innerhalb des Systems konstant hielt. Der B 170 NGT BlueEFFICIENCY stellte mit 85 kW/116 PS dieselbe Motorleistung dar wie der B 170 Benziner, lieferte mit 165 Nm sogar ein um 10 Nm höheres Drehmomentmaximum.
Neben dem Benzintank war bei dieser Modellversion ein auf fünf zusätzliche Behälter verteilter Gasvorrat an Bord, dessen Volumen von insgesamt 16 kg allein für eine Fahrstrecke von mehr als 300 Kilometern ausreichte. Bei einem durchschnittlichen Norm-Gesamtverbrauch von 7,3 l Superbenzin und 4,9 kg Erdgas auf 100 Kilometer wartete der neue B 170 NGT BlueEFFICIENCY mit einer Gesamtreichweite von über 1.000 Kilometern auf. Mit welchem der beiden Energieträger der Motor jeweils versorgt werden sollte, konnte dabei per Tastendruck am Multifunktionslenkrad bestimmt werden. Ein elektronisches Steuergerät sorgte dabei – auch während der Fahrt – für die spontane und ruckfreie Umschaltung zwischen beiden Energieträgern. Durch die erforderliche Unterbringung der Gastanks, die im Heck und unterhalb des Fußraums auf der Beifahrerseite platziert waren, verringerte sich das Kofferraumvolumen der B-Klasse zwar um ca. ein Drittel auf 422 Liter (nach VDA-Messmethode), dennoch blieb genügend Platz für das Reisegepäck einer Familie.
Die rein Diesel- und Benzin-getriebenen Vierzylindermotorisierungen hatten die Mercedes-Benz Entwickler im Rahmen der Modellpflege und mit Blick auf gesteigerte Effizienz einer Weiterentwicklung im Detail unterzogen. Bei den beiden Dieselmodellen B 180 CDI und B 200 CDI konnte dadurch der durchschnittliche Kraftstoff-Normverbrauch um bis zu 7 % auf 5,2 bis 5,4 bzw. 5,4 bis 5,6 Liter je 100 Kilometer reduziert werden. Nach wie vor waren alle angebotenen Modelle auf Wunsch mit dem stufenlosen Automatikgetriebe AUTOTRONIC lieferbar.
Die Ottomotor-Typen profitierten in puncto Effizienz insbesondere von der BlueEFFICIENCY Ausführung, die für die Modelle B 150 und B 170 ab Herbst 2008 verfügbar gemacht wurde. Ausschließlich mit mechanischem Getriebe erhältlich und mit der neu entwickelten ECO Start-Stopp-Funktion, intelligentem Generatormanagement sowie Rollwiderstand-reduzierten Reifen ausgestattet, standen hier gegenüber den normal spezifizierten Modellen um bis zu 9 % auf 6,2 bis 6,6 Liter pro 100 Kilometer verringerte Durchschnitts-Normverbrauchswerte zu Buche.
Vorbildlich wie schon zuvor, präsentierte sich die Sicherheitsausstattung der überarbeiteten B-Klasse Modelle. Serienmäßig an Bord befanden sich unter anderem zweistufige Front-Airbags, Gurtstraffer vorn und an den äußeren Fondsitzplätzen, Gurtkraftbegrenzer sowie aktive Kopfstützen vorn, ISOFIX-Befestigungen und Head/Thorax-Seitenairbags. Ebenfalls zum Serienumfang zählten Assistenzsysteme wie ABS, das Elektronische Stabilitäts-Programm ESP® und der Bremsassistent BAS. Neu war die Erweiterung des ESP® um eine – ebenfalls serienmäßige – automatische Berganfahrhilfe. Eher als Komfort steigerndes Merkmal war der neu entwickelte aktive Parkassistent PARKTRONIC zu betrachten, der als Sonderausstattung zu haben war. Das System suchte mit Hilfe von zehn Ultraschallsensoren beim Vorbeifahren jeweils passende Längsparklücken und erledigte beim Rückwärtseinparken selbsttätig sämtliche Lenkmanöver.
Komplett aktualisiert präsentierte sich die auf Wunsch erhältliche Auswahl an Infotainmentsystemen. Audio 5, Audio 20, Audio 50 APS und COMAND APS standen in einer neuen Gerätegeneration zur Verfügung und boten ab Audio 20 ein Radio mit Doppeltuner, ein Farbdisplay, eine Bluetooth-Schnittstelle für das Handy, einen CD-Spieler, eine automatische Lautstärkeanpassung sowie im Handschuhfach einen AUX IN-Anschluss für externe Audiogeräte. Die Ausführung Audio 50 APS war zusätzlich mit einem europaweiten DVD-Navigationssystem und DVD-Laufwerk ausgestattet, während das Topmodell COMAND APS mit Festplatten-Navigation, einem Steckplatz für SD-Speicherkarten und Sprachbedienung einen nochmals erweiterten Funktionsumfang bot.
Darüber hinaus war optional eine neu entwickelte interaktive Media-Schnittstelle lieferbar, die den Einsatz eines MP3-Spielers, eines anderen externen Audiogeräts oder eines USB-Sticks als Speichermedium für Musik erlaubte. Alle externen Audiogeräte ließen sich dabei über die Tasten des Multifunktionslenkrads bedienen. Auf Wunsch konnten sämtliche Infotainmentgeräte auch mit dem Surround-Soundsystem „Logic 7“ kombiniert werden, das im Innenraum der B-Klasse einen besonderen Akustikgenuss verbreitete.
Die zum Marktstart der aktualisierten Modelle im Sommer 2008 festgelegten Brutto-Listenpreise reichten von 23.443,00 Euro für einen B 150 bis hin zu 30.404,50 Euro, die für das Diesel-Spitzenmodell B 200 CDI anzulegen waren und unterschieden sich anfangs nicht von denen ihrer Vorgänger. In ähnlicher Weise wurden die kurze Zeit später eingeführten, effizienzoptimierten BlueEFFICIENCY Versionen von B 150 und B 170 trotz entsprechender Zusatzausstattung zu denselben Preisen angeboten wie die Grundmodelle. Auch im weiteren Verlauf verfolgte Mercedes-Benz bei der Sports Tourer Baureihe eine überaus moderate Preispolitik, die sich lediglich an der niedrigen allgemeinen Inflationsrate orientierte. Für den neu im Programm vorhandenen B 170 NGT BlueEFFICIENCY mit bivalenter Antriebstechnik wurden zunächst 28.798,00 Euro in Rechnung gestellt.
Parallel zur Einführung der überarbeiteten B-Klasse Modelle präsentierte Mercedes-Benz auch ein besonders hoch spezifiziertes Sondermodell namens „Grand Edition“, das nur bis Ende Oktober 2008 verfügbar war. Highlights des gebotenen Ausstattungsumfangs waren beispielsweise das stufenlose AUTOTRONIC Getriebe, Bi-Xenon-Scheinwerfer, das Licht- und Sicht-Paket, eine Metallic-Lackierung, das Panorama-Lamellenschiebedach, die Klimaautomatik THERMOTRONIC, 17-Zoll-Leichtmetallräder, Sitzkomfort- und Sport-Paket, elektrische Fensterheber rundum sowie das Multimediasystem COMAND APS samt zusätzlichem Media Interface. Im Interieur sorgten eine Polsterung, Zierteile und Fußmatten aus dem designo Programm für eine ausgesprochen noble Anmutung.
Mit Ausnahme des B 170 NGT BlueEFFICIENCY war die „Grand Edition“ Sonderausstattung mit allen Motorisierungsvarianten kombinierbar. Angesichts der besonders hoch dotierten Umfänge waren die Brutto-Listenpreise deutlich angehoben worden und lagen zwischen 35.795,20 Euro für einen B 150 und 42.090,30 Euro, die für einen entsprechend ausstaffierten B 200 CDI anzulegen waren.
Zum im Herbst 2008 anlaufenden Modelljahr 2009 kam es zu einer Neuordnung der Modellbezeichnungen im Bereich der Otto-motorisierten B-Klasse Modelle. Aus B 150 und B 150 BlueEFFICIENCY bzw. B 170 und B 170 BlueEFFICIENCY wurden nun B 160 und B 160 BlueEFFICIENCY sowie B 180 und B 180 BlueEFFICIENCY. Auch der vormalige B 170 NGT BlueEFFICIENCY hieß nun B 180 NGT BlueEFFICIENCY. B 200 und B 200 Turbo wurden als einzige Benziner nicht von den Anpassungen tangiert. Zwar gab es für die von der Umbenennung betroffenen Modelle keinerlei Veränderungen an den technischen Spezifikationen, doch wurde zugleich eine klarere Strukturierung der serienmäßig jeweils zugeordneten Kraftübertragung vorgenommen: Bei B 160 und B 180 gehörte nun das automatische CVT-Getriebe AUTOTRONIC obligatorisch zum Serienumfang, während die mechanischen 5-Gang-Getriebe, wie bisher schon, den BlueEFFICIENCY Versionen vorbehalten blieben.
Das wirkte sich naturgemäß auf die Gestaltung der Brutto-Listenpreise für B 160 und B 180 aus. Mit 26.061,00 Euro und 27.727,00 Euro wurden beide Modellvarianten nun um rund 10 % teurer angeboten als die jeweiligen BlueEFFICIENCY Ausführungen.
2009 profilierte sich die B-Klasse nicht nur als stabiler Bestseller – bereits im Juni 2009 hatte das 500.000. Fahrzeug das Mercedes-Benz Werk Rastatt verlassen –, sondern diente darüber hinaus auch als Basis für ein zukunftsträchtiges Projekt von Mercedes-Benz im Bereich der immer stärker ins Blickfeld rückenden alternativen Antriebe: Ab Ende des Jahres wurde in einer Kleinserie von rund 200 Fahrzeugen die B-Klasse F-CELL aufgelegt und an einen ausgesuchten Kundenkreis in Europa und den USA zur Nutzung im Alltagseinsatz übergeben. Bei diesem Fahrzeug handelte es sich um ein Auto mit elektrischem Antrieb, dessen Energieversorgung durch mit Wasserstoff arbeitende Brennstoffzellen erfolgte.
Bereits im Frühjahr 2008 war das Fahrzeug ausgiebigen Tests unter anspruchsvollen Witterungsbedingungen unterzogen worden. Zum Einsatz in der B-Klasse F-CELL kam die neue Generation des Brennstoffzellenantriebs, die wesentlich kompakter dimensioniert und zugleich leistungsfähiger war als die in früheren Versuchsfahrzeugen verwendete. Als technische Basis diente jenes optimierte Brennstoffzellen-System, das Mercedes-Benz bereits 2005 im Forschungsfahrzeug F 600 HYGENIUS vorgestellt hatte.
Der als Fahrantrieb fungierende Elektromotor entwickelte eine Spitzenleistung von 100 kW/136 PS und ein maximales Drehmoment von 320 Nm. Damit erfüllte die B-Klasse F-CELL fahrdynamische Anforderungen, die über dem Niveau eines 2,0-Liter-Benziners lagen. Dennoch verbrauchte das Brennstoffzellen-Modul des kompakten Sports Tourers umgerechnet nur 2,9 Liter Kraftstoff (Diesel-Äquivalent) je 100 Kilometer. Die an Bord befindlichen 3,7 kg Wasserstoff wurden mit einem Druck von 700 bar in speziellen Tanks gespeichert, die im Sandwichboden der B-Klasse sicher untergebracht worden waren.
In der Brennstoffzelle reagierte der Wasserstoff mit Luftsauerstoff, wobei elektrische Energie für den Einsatz des Elektromotors freigesetzt wurde und als einzige lokale Emission Wasserdampf entstand. Ein Lithium-Ionen-Akku mit einer Nominalkapazität von 1,7 kWh kam dabei als Speichermedium zum Einsatz. Die Kraftübertragung erfolgte über ein automatisches 1-Gang-Direktgetriebe. Die B-Klasse F-CELL wartete mit einer alltagtauglichen Reichweite von etwa 400 Kilometern und einer kurzen Betankungszeit von rund drei Minuten auf. Die Realisierung lokal emissionsfreier Mobilität, die, im Gegensatz zum vollelektrischen Antrieb, auch auf längeren Strecken und ohne langwierige Ladezeiten darstellbar war, erforderte jedoch die aufwendige und kostspielige Errichtung einer flächendeckenden Wasserstoff-Versorgungsinfrastruktur.
Hohe mediale Aufmerksamkeit wurde drei B-Klasse F-CELL zuteil, die Ende Januar 2011 zu einer 30.000-Kilometer-Tour durch vier Kontinente und 14 Länder aufbrachen, um die technische Reife des lokal emissionsfreien Elektroantriebs mit Brennstoffzelle sowie generell die Alltagstauglichkeit alternativ angetriebener Fahrzeuge unter Beweis zu stellen. Zunächst ging es von Stuttgart aus über Paris, Barcelona und Madrid bis nach Lissabon. Danach verlief die Route über eine Distanz von 7.500 Kilometer quer durch Nordamerika. Anschließend wurden mehr als 5.000 Kilometer auf dem australischen Kontinent in Ost-West-Richtung von Sidney und Melbourne bis Perth zurückgelegt. Es folgte eine 10.000 Kilometer lange Route durch Asien mit Start in Shanghai. Die Schlussetappe führte über Moskau und St. Petersburg durch Finnland, Schweden, Norwegen und Dänemark. Von Hamburg ging es am letzten von insgesamt 70 Fahrtagen zurück nach Stuttgart.
Begleitet wurden die B-Klasse F-CELL von vier Viano Großraumlimousinen und vier Transportern vom Typ Sprinter, die als Unterstützungsfahrzeuge fungierten. Dabei oblag letzteren die mobile Versorgung mit dem benötigten Wasserstoff. Die zu diesem Zweck installierte Betankungseinheit war von Mercedes-Benz in enger Zusammenarbeit mit der Linde Group entwickelt worden, die dank ihres einschlägigen Know-how und ihrer internationalen Präsenz den Wasserstoffnachschub während der ganzen Tour sicherstellte.
Weniger effizient und zukunftsorientiert, dafür aber fest im Hier und Jetzt verankert, war ein ebenfalls Anfang 2011 im Mercedes-Benz Werk Rastatt verwirklichtes spektakuläres Projekt. Zwölf Auszubildende implantierten dort einen 5,5-Liter-V8-Motor der Baureihe M 273 mit 285 kW/388 PS samt angeblocktem 7-Gang-Automatikgetriebe in einen B 200 CDI und schufen so ein Einzelstück, das auf den Namen B 55 getauft wurde.
Das Schulungsobjekt durfte sich weder in puncto Raumkonzept noch in seinem äußeren Erscheinungsbild oder der Alltagstauglichkeit wesentlich von einem Serienfahrzeug unterscheiden. Um diese Vorgaben zu erreichen, waren, insbesondere durch die notwendige Umstellung von Front- auf Heckantrieb, umfangreiche Umbauarbeiten erforderlich. Dabei bediente man sich aus dem Teilefundus verschiedener Pkw-Baureihen von Mercedes-Benz.
Von außen ließ das weiß lackierte, komplett in der Rastatter Ausbildungswerkstatt aufgebaute Unikat tatsächlich kaum vermuten, zu welchen Leistungen es fähig war. Das gegenüber einem serienmäßigen B 200 CDI nur um 160 kg schwerere Einzelstück soll für den Beschleunigungssprint auf 100 km/h kaum mehr als 5 Sekunden benötigt haben.
Während dieser sehr spezielle B 55 vor allem das Interesse der bekannten Fachmagazine weckte, blieben sämtliche angebotenen Serienmodelle der Baureihe 245 bis Juni 2011 weitestgehend unverändert im Fertigungsprogramm. Die neue Generation der B-Klasse, nun der Baureihe 246 zugehörig, feierte dann drei Monate später auf der Frankfurter IAA ihre Weltpremiere.
Mit Blick auf die Produktionsstatistik erwies sich das Sport Tourer Konzept als überaus erfolgreich. Insgesamt verließen zwischen 2005 und 2011 mehr als 740.000 Einheiten des Kompaktmodells das Rastatter Mercedes-Benz Werk. Dabei waren die jährlichen Fertigungszahlen, mit Ausnahme des Einführungs- und des Auslaufjahres, von unüblicher Stabilität gekennzeichnet: Weder die zunehmende Angebotsdauer noch die Modellpflege von 2008 sorgten für dramatische Ausschläge nach oben oder unten. Bis auf eine leichte Delle im globalen Krisenjahr 2009 mit immer noch rund 100.000 gefertigten Fahrzeugen, erreichte die B-Klasse stets zwischen ca. 120.000 und 135.000 jährlich produzierten Einheiten.
Durchgängig nachgefragtestes Modell war der B 180 CDI, auf den, über den gesamten Produktionszeitraum gesehen, allein fast 234.000 Fahrzeuge entfielen. Mit deutlichem Abstand und rund 158.000 Einheiten (inklusive der BlueEFFICIENCY Versionen) folgte auf dem zweiten Rang der Otto-motorisierte B 170, ab 2009 als B 180 bezeichnet. Weniger populär war das Einstiegsmodell B 150 bzw. B 160, von dem insgesamt knapp 65.000 Fahrzeuge (ebenfalls inklusive der BlueEFFICIENCY Versionen) gebaut wurden. Erstaunlich gut schnitt dagegen der kraftvolle B 200 Turbo ab, von dem zwischen 2005 und 2011 mehr als 26.000 Einheiten ausgeliefert werden konnten.