Benz 20 PS Rennwagen, 1900

Benz 20 PS Rennwagen, 1900

Bereits zur Jahrhundertwende nahm die Entwicklung von Fahrzeugen, die für den Einsatz bei motorsportlichen Wettbewerben gedacht waren, den Weg in die Spezialisierung. Um der wachsenden Verschiedenartigkeit der einzelnen Prüfungen gerecht zu werden, schuf Georg Diehl, seit 1899 als Leiter der Konstruktionsabteilung bei Benz & Cie. tätig, anno 1900 den 20 PS Rennwagen, der eigens für den Start bei Kurzstrecken- und Bahnrennen konzipiert war.

Kernstück des auf dem 16-PS-Modell aufbauenden Fahrzeugs war ein Vierzylinder-Boxermotor – oder, in Benzscher Nomenklatur, „Contra-Motor“ – , der für die auf 20 PS/14,7 kW gesteigerte Leistung verantwortlich war. Mit dem höheren Leistungsniveau einher ging eine weitere Verbesserung der Kühlleistung durch modifizierte Kühlröhren an der Fahrzeugfront. Außerdem trug man den höheren erreichbaren Geschwindigkeiten dadurch Rechnung, dass man die Nabenbremsen an den Hinterrädern durch zusätzliche Klotzbremsen ergänzte, die direkt auf die gegenüber dem Vorgängermodell verbreiterten Hinterreifen wirkten.

Eine weitere bedeutsame Neuerung betraf die Bedienung des Wagens. Statt der bisher verwendeten senkrecht stehenden Lenksäule, kam nun eine schräg gestellte Ausführung zum Einsatz, an deren oberem Ende ein Lenkrad angebracht war. Angesichts der gestiegenen Fahrleistungen konnte der Fahrer damit den Wagen deutlich feinfühliger dirigieren.

Beim über 48 Kilometer führenden Internationalen Bahnrennen in Frankfurt, das am 29. Juli 1900 veranstaltet wurde, errang der 25-jährige Mathias Bender, als Meister bei Benz & Cie. angestellt, den Sieg nach einer Fahrzeit von 1:00:38 h. Als Durchschnittsgeschwindigkeit erreichte er 47,5 km/h. Der zweite Rang von Fritz Scarisbrick auf dem 16 PS Rennwagen mit Zweizylindermotor machte den Doppelerfolg von Benz & Cie. bei dieser Wettfahrt perfekt.

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