PKW4402 C-Klasse T-Modelle der Baureihe 202, 1997 - 2001

C-Klasse T-Modelle der Baureihe 202, 1997 - 2001

Im Juni 1997 präsentierte Mercedes‑Benz zusammen mit den Limousinen auch die T‑Modelle der C-Klasse in überarbeitetem Design, mit erweiterter Serienausstattung und modernerer Technik. Die verbesserte Ausstattung bot in allen vier Lines deutliche Sicherheits- und Komfortvorteile. Dennoch blieben die Verkaufspreise im Einklang mit der Preis-Wert-Strategie des Unternehmens unverändert.

Im Mittelpunkt der Modellpflege stand der Einsatz von zwei neu entwickelten V6‑Motoren mit 2,4 Liter und 2,8 Liter Hubraum, die das Typenspektrum um zwei Sechszylindermodelle ergänzten. Der 125 kW (170 PS) starke C 240 fungierte im Inlands-Verkaufsprogramm als Nachfolger des Vierzylindermodells C 230 und ermöglichte Mercedes-Kunden einen preisgünstigen Einstieg in die Sechszylinderklasse. Für den Export und für die Lieferung in Einzelteilen an Montagewerke im Ausland (Completely Knocked Down - ckd) wurde der C 230 allerdings noch bis Juni 1998 produziert. Das 2,8‑Liter-Aggregat, das im März 1997 bereits seine Premiere in der E‑Klasse erlebt hatte, stand nun auch in der C‑Klasse zur Verfügung.

Beide V6‑Motoren wurden im hochmodernen, vollkommen neu errichteten Motorenwerk Bad Cannstatt produziert und zeichneten sich durch eine Reihe wegweisender Innovationen aus. Eine intelligente Auswahl von Leichtbaumaterialien ermöglichte deutliche Gewichtseinsparungen, und die weltweit erstmals verwendeten Leichtmetall-Laufbuchsen trugen aufgrund ihrer besonders reibungsarmen Oberfläche zu einer Verringerung des Kraftstoffverbrauchs bei. Die Schadstoffemissionen konnten durch den Einsatz von Dreiventil-Technik und Doppelzündung deutlich reduziert werden. Der Verzicht auf ein Auslassventil verringerte einerseits die Wärmeverluste im Abgasstrom und schaffte außerdem genügend Platz für eine zweite Zündkerze, die im Interesse kurzer Brennwege und optimaler Verbrennungssteuerung vorteilhaft war.

Außer den beiden V6‑Modellen bereicherte eine weitere Motorisierungsvariante das Angebot der C-Klasse T‑Limousinen: der C 230 KOMPRESSOR, der ab Juni 1997 lieferbar war. Er hatte  den aus der Limousine bekannten Kompressormotor.

Die stilistische Überarbeitung beinhaltete für alle Typen der Baureihe S 202 neu gestaltete Front- und Heckstoßfänger, in Wagenfarbe lackierte Schwellerverkleidungen mit sportlichem Design, dunkel getönte Heckleuchten sowie eine leicht modifizierte Kühlermaske. Das dynamische Erscheinungsbild der C‑Klasse wurde durch dieses Maßnahmenpaket noch stärker betont. Im Innenraum boten neu entwickelte Türverkleidungen und Sitzbezüge mehr Komfort.

Neben den dezenten stilistischen Retuschen an Karosserie und Inneneinrichtung umfassten die Modellpflegemaßnahmen eine deutliche Aufwertung der Serienausstattung, zu der nun auch Sidebags in den vorderen Türen, Leistungsgurtstraffer mit Gurtkraftbegrenzern an den Vordersitzen sowie der elektronische Bremsassistent BAS gehörten. Alle modellgepflegten C‑Klasse T‑Limousinen außer den Einsteigermodellen C 220 Diesel und C 180 wurden serienmäßig mit der Antriebs-Schlupf-Regelung ASR ausgerüstet.

Neu in der C Klasse war außerdem das Mercedes-Benz Fahrberechtigungssystem ELCODE, das Diebstahlschutz und Komfort perfektionierte und per elektronischem Tür- und Zündschlüssel bedient wurde. Das ebenfalls neu eingeführte Aktive Service System ASSYST ermöglichte bedarfsgerechte Wartungsintervalle, die den tatsächlichen Einsatzbedingungen entsprechen und sich dadurch von 15.000 Kilometer auf durchschnittlich 22.500 Kilometer verlängerten.

Zusätzlich zu der verbesserten Serienausstattung waren seit Juni 1997 auch eine Reihe von Sonderausstattungen erstmals in der C‑Klasse verfügbar: Dazu gehörten neben der elektronischen Einparkhilfe PTS (Parktronic System) und dem Zielführungssystem APS (Auto Pilot System) ein variabler Tempomat (nur in Verbindung mit Automatikgetriebe), ein Regensensor für die Scheibenwischer sowie Xenon-Scheinwerfer mit dynamischer Leuchtweitenregulierung.

Auf der IAA in Frankfurt/Main im September 1997 stellte Mercedes-Benz zwei weitere T‑Modelle der C‑Klasse vor. Der C 43 AMG war die erste besonders leistungsfähige T‑Limousine der Baureihe 202. Seine Spitzenstellung verdankte das Topmodell dem neu entwickelten, 225 kW (306 PS) starken 4,3‑Liter-V8-Motor mit Dreiventiltechnik und Doppelzündung sowie der reichhaltigen Serienausstattung, die neben Automatikgetriebe und Klimatisierungsautomatik unter anderem auch das Elektronische Stabilitäts-Programm ESP® umfasste.

Die zweite Neuvorstellung lag zwar am anderen Ende des Leistungsspektrums, hatte aber einen nicht minder spektakulären Auftritt. Der C 220 CDI, in Frankfurt noch unter der Bezeichnung C 220 Turbodiesel präsentiert, bot - gemeinsam mit der entsprechenden Limousinen-Variante - als weltweit erster Serien‑Pkw einen Dieselmotor mit Direkteinspritzung nach dem Common-Rail-Prinzip. Sein 92 kW (125 PS) starker Vierzylindermotor OM 611 entwickelte bereits ab 1800/min ein beachtliches Drehmoment von 300 Newtonmeter. Der C 220 CDI war damit nicht nur das drehmomentstärkste Diesel-Automobil seiner Hubraumklasse, sondern setzte auch in den Disziplinen Kraftstoffverbrauch und Schadstoffemissionen Maßstäbe.

Verantwortlich dafür war in erster Linie die neuartige, gemeinsam mit Bosch entwickelte Common-Rail-Technik, die sich in wesentlichen Punkten von anderen Direkteinspritzungen unterscheidet. Während herkömmliche Systeme den Druck für jeden Einspritzvorgang neu erzeugen, arbeiten CDI‑M otoren mit einer gemeinsamen Leitung (Common Rail), in welcher der Druck gespeichert und über Magnetventile an die Einspritzdüsen verteilt wird. Der hohe Einspritzdruck von bis zu 1350 bar, der bereits bei niedrigen Drehzahlen zur Verfügung stand, sowie die variable Steuerung des Einspritzvorgangs bewirkten eine deutlich verbesserte Gemischaufbereitung, die in einem niedrigen Kraftstoffverbrauch und geringen Abgas-Emissionen resultierte. Die Markteinführung des C 220 CDI T‑Modells erfolgte, zeitgleich mit der Limousine, im Dezember 1997.

Im Juni 1998 ergänzte ein weiterer CDI‑Typ das Dieselprogramm der C‑Klasse: der C 200 CDI, der bei Limousine und T‑Modell den seitherigen C 220 Diesel mit Vorkammer-Saugmotor ablöste. Angetrieben wurde der neue Typ von einer leistungsreduzierten Version des aus dem C 220 CDI bekannten Motors mit gleichem Hubraum. Gegenüber seinem Vorgänger zeichnete sich das neue Modell besonders durch das hohe Drehmoment im unteren Drehzahlbereich, deutlich verbesserte Fahrleistungen sowie reduzierte Verbrauchs- und Abgaswerte aus. Mit Markteinführung des C 200 CDI waren Limousine wie T‑Modell des bisherigen C 220 Diesel nur noch als leistungsreduzierte Taxi-Variante mit 55 kW (75 PS) und ausschließlich in Pflanzenölmethylester-Ausführung erhältlich. Gleichzeitig wurde auch die Produktion des Exportmodells C 200 Diesel eingestellt.

Im August 1999 wurde das Elektronische Stabilitäts-Programm ESP® für alle Modelle der C‑Klasse in den serienmäßigen Ausstattungsumfang übernommen. Das vier Jahre zuvor als Weltneuheit eingeführte Fahrsicherheitssystem gehörte damit bei allen Mercedes-Benz Pkw-Modellen außer der G‑Klasse, der V‑Klasse und dem ML 230 zur Serienausstattung.

Mit der Markteinführung der neuen C‑Klasse-Limousinen im Mai 2000 wurden auch bei den T-Modellen der Baureihe 202 Änderungen der Motorenpalette wirksam: Alle Benziner erhielten ein neues Sechsgang-Schaltgetriebe, das sich durch geringe Schaltkräfte und kurze Schaltwege auszeichnete und ebenfalls in den Limousinen der Baureihe 203 zum Einsatz kam. Eine Ausnahme bildete der serienmäßig mit Automatikgetriebe ausgestattete C 43 AMG. Die Produktion des leistungsstärksten T‑Modells lief im Juli 2000 aus. Grund dafür war, dass der 4,3‑Liter-Motor in der C‑Klasse der Baureihe 203 nicht mehr verwendet wurde - die Limousinen dieser Nachfolgegeneration der Baureihe 202 wurden im März 2000 vorgestellt und im Mai in den Markt eingeführt.

Zeitgleich mit den C-Klasse-Limousinen, den Limousinen und T‑Modellen der E‑Klasse sowie den CLK‑Coupés und ‑Cabriolets wurden auch bei den T‑Modellen der Baureihe 202 im Mai 2000 neue Vierzylindermotoren und ein drehmomentstärkeres V6‑Triebwerk mit 2,6 Liter Hubraum eingeführt. Die weiterentwickelten Vierzylinder der Motorenbaureihe M 111 EVO umfassten drei Varianten mit 2,0 Liter und 2,3 Liter Hubraum, von denen die beiden Zweiliter in der C-Klasse Verwendung fanden. Der 2,3‑Liter-Motor blieb dem SLK, wo die neuen Vierzylinder bereit seit Januar Dienst taten, und den CLK-Modellen vorbehalten.

Der 2,0‑Liter-Saugmotor der überarbeiteten Motorengeneration zeichnete sich durch eine Reihe technischer Modifikationen aus, die vor allem Drehmoment, Geräuschkomfort und Fahrdynamik verbesserten. Im C 180 ersetzte er das bisherige 1,8‑Liter-Aggregat, dessen Drehmoment er um zehn Prozent übertraf, und mobilisierte 95 kW (129 PS) und damit eine 3 kW (4 PS) höhere Leistung.

Der neu entwickelte Zweiliter mit mechanischer Aufladung, der den Saugmotor im C 200 ablöste, leistete 120 kW (163 PS) und stellte bereits ab 2500/min sein maximales Drehmoment von 230 Newtonmeter bereit, das bis 4800/min konstant blieb. Damit ermöglichte der neue C 200 KOMPRESSOR bei gleich bleibendem Kraftstoffverbrauch deutlich bessere Fahrleistungen als sein Vorgänger C 200. Mit der Markteinführung des neuen C 200 KOMPRESSOR T‑Modell entfiel der C 230 KOMPRESSOR ebenso wie das seitherige Exportmodell C 200 KOMPRESSOR, das mit dem Motor der ursprünglichen Ausführung ausgestattet war.

Zeitgleich mit den Vierzylindermotoren der Baureihe M 111 EVO kam auch ein modifiziertes V6‑Aggregat zum Einsatz. Den Hubraum des 2,4‑Liters hatte man auf 2,6 Liter erhöht und dadurch bei gleich bleibender Leistung ein Drehmomentplus von rund sieben Prozent erzielt. Damit war das T‑Modell, das weiterhin unter der Bezeichnung C 240 angeboten wurde, im unteren Drehzahlbereich noch agiler und durchzugskräftiger als bisher.

Trotz der genannten Verbesserungen blieben die überarbeiteten T‑Modelle nicht lange in Produktion, da die Nachfolgegeneration der Baureihe S 203 bereits im Januar 2001 präsentiert wurde. Im gleichen Monat liefen im Werk Bremen die letzten T‑Modelle der Baureihe S 202 vom Band. In rund fünf Produktionsjahren waren insgesamt 243.871 Exemplare entstanden. Unangefochtener Spitzenreiter war - wie bei den Limousinen - das Einsteigermodell C 180, das es als T‑Modell auf 69.242 Einheiten brachte.

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