Ende Juni 2006 präsentierten der Vorstandsvorsitzende der Daimler AG, Dr. Dieter Zetsche, und Peter Pfeiffer, Chefdesigner der Mercedes Car Group, im Mercedes-Benz Museum die CL‑Klasse der Baureihe C 216. Der Zweitürer verband – in der Tradition der großen Coupés der Stuttgarter Marke – höchste Exklusivität mit wegweisender Technik und war mit seiner Formensprache Vorbild eines neuen Mercedes‑Benz Stils. Kennzeichnend war das Wechselspiel straffer Linien mit großen ruhigen Flächen, die in Kombination mit vertrauten, aber zeitgemäß interpretierten Mercedes‑Benz Gestaltungsmerkmalen einen harmonischen Einklang zwischen Tradition und Moderne schufen. Beispiele dafür waren die markentypische Kühlermaske mit den breiten Chrom-Lamellen und die Gestaltung der C-Säule, die, sich leicht nach unten verjüngend, ein charakteristisches Merkmal der großen Mercedes‑Benz Coupés war.
Gegenüber dem Vorgängermodell hatte die neue Coupé-Baureihe in ihren Dimensionen zugelegt. Mit einer Länge von 5065 Millimetern, einer Breite von 1871 Millimetern und einer Höhe von 1418 Millimetern war die Karosserie um 75 Millimeter länger, 14 Millimeter breiter und 20 Millimeter höher als der Vorgänger. Das Wachstum kam sowohl den Passagieren wie dem um 40 Liter auf 490 Liter (nach VDA-Messmethode) vergrößerten Kofferraumvolumen zugute.
Zum Marktstart standen die beiden Serienmodelle CL 500 und CL 600 mit leistungsstarkem V8 bzw. V12-Triebwerk zur Auswahl. Sie boten im Vergleich zu den Vorgängermodellen der Baureihe 215 deutlich mehr Leistung und Drehmoment und zeichneten sich durch vorbildliche Laufruhe aus. Dazu passte das weiter optimierte akustische Verhalten des Luxus-Coupés: Die Mercedes-Benz Ingenieure hatten die CL‑Klasse durch aufwändige Entwicklungsarbeit zum mit Abstand leisesten Auto seiner Klasse gemacht.
Der mit 5461 cm³ Hubraum aufwartende Achtzylinder des CL 500 leistete 285 kW/388 PS und entfaltete ab 2800/min ein maximales Drehmoment von 530 Newtonmetern. Damit übertraf der neu entwickelte Motor der Baureihe M 273 das bisherige V8-Triebwerk in der Leistung um 26 % und beim Drehmomentbestwert um 15 %. Ausgestattet mit Vierventiltechnik, variabel verstellbaren Nockenwellen, zweistufigem Saugmodul und Tumble-Klappen in den Einlasskanälen zählte der neue V8 zu den modernsten und leistungsstärksten Motoren seiner Hubraumklasse. Für die Beschleunigung aus dem Stand auf 100 km/h benötigte der CL 500 lediglich 5,4 Sekunden.
Der CL 600 wurde von dem bekannten Biturbo-Zwölfzylinder der Baureihe M 275 angetrieben, der sich in vielen Details weiterentwickelt präsentierte und im Vergleich zum Vorgängermodell ein Leistungsplus von 12 kW/17 PS auf nun 380 kW/517 PS aufwies. Das maximale Drehmoment verbesserte sich um 30 auf 830 Newtonmeter und stand zwischen 1900 und 3500/min konstant zur Verfügung. Dank dieses gewaltigen Leistungsvolumens absolvierte der CL 600 den Beschleunigungssprint von 0 auf 100 km/h in nur 4,6 Sekunden. Die serienmäßige 5-Gang-Wandlerautomatik kombinierte Mercedes‑Benz mit der neuen DIRECT SELECT-Schaltung: Dabei konnten die einzelnen Getriebemodi durch leichtes Antippen eines Wählhebels an der Lenksäule eingelegt werden.
Serienmäßig kam in den Coupés der Baureihe C 216 eine Fülle von Technik-Innovationen zum Einsatz. Unter anderem war das präventive Schutzsystem PRE-SAFE® im Ausstattungsumfang enthalten, das im neuen CL Coupé erstmals durch die neu entwickelte PRE-SAFE®-Bremse komplettiert wurde. Diese arbeitete mit dem Bremsassistenten PLUS (BAS PLUS) zusammen, der im Bedarfsfall optisch und akustisch vor einem drohenden Auffahrunfall warnte und vorauseilend den notwendigen Bremsdruck berechnete, um einen Crash zu vermeiden. Beim Tritt aufs Pedal stand diese Bremskraftunterstützung sofort zur Verfügung. Wurden die BAS PLUS-Warnhinweise ignoriert, nahm die PRE-SAFE®-Bremse bei akuter Unfallgefahr automatisch eine autonome Teilbremsung vor und verzögerte das Fahrzeug mit rund 40 % der maximalen Bremsleistung. Wurde dann sofort die Bremse betätigt, stand unmittelbar die maximale Bremskraft zur Verfügung. Dadurch konnte – je nach Fahrsituation – Unfallgeschehen verhindert oder zumindest die Aufprallschwere und damit das Verletzungsrisiko der Passagiere reduziert werden.
Die aktive Fahrwerksregelung Active Body Control ABC kam bei den Fahrzeugen der Baureihe C 216 in einer noch leistungsfähigeren Version zum Einsatz. Die Weiterentwicklung resultierte in einem Plus an Fahrdynamik bei gleichzeitiger Steigerung des Fahrkomforts. In puncto Fahrsicherheit bei Dunkelheit oder schlechten Sichtverhältnissen brachte die Einführung des Intelligent Light Systems einen deutlichen Fortschritt. Kombiniert mit Bi-Xenon-Scheinwerfern, zählte es ebenfalls zum Serienumfang und bot fünf verschiedene Lichtfunktionen, die je nach Fahr- und Wettersituation aktiviert wurden: Landstraßenlicht, Autobahnlicht, erweitertes Nebellicht sowie aktives Kurvenlicht und Abbiegelicht.
Im Einklang mit ihrer Stellung im Pkw-Programm boten die CL‑Coupés im Interieur Oberklasse-Komfort auf höchstem Niveau. Eine Klimaautomatik mit vier voneinander unabhängig regelbaren Temperaturzonen, das Infotainmentsystem COMAND mit Autoradio und CD/DVD-Spieler sowie ein gläsernes Schiebedach waren serienmäßige Ausstattungselemente. Das Topmodell CL 600 war unter anderem mit der Lederausstattung PASSION EXKLUSIV, Pappelholz-Zierteilen und einem abgesteppten Alcantara-Dachhimmel ausgestattet. Darüber hinaus boten die neu entwickelten Integralsitze der CL‑Klasse maximalen Sitzkomfort. Eine weitere Steigerung stellten die im CL 600 serienmäßigen fahrdynamischen Multikontursitze mit Massagefunktion und Sitzbelüftung dar, die, neben weiteren abgestuft ausgestatteten Sitzvarianten, auch für den CL 500 auf Wunsch spezifizierbar waren. Außerdem gehörten das Festplatten-Navigationssystem COMAND APS, das Surround-Soundsystem „Logic7" mit DVD-Wechsler sowie die KEYLESS-GO Funktionalität zum Serienumfang. Ein neu entwickeltes Bedienkonzept, das sich bereits in der S‑Klasse bewährt hatte, ermöglichte den schnellen Zugriff auf häufig genutzte Funktionen wie Autoradio, DVD-Spieler, Autotelefon oder Navigationssystem; auch die Klimaautomatik war darin integriert.
Serienpremiere in der CL-Klasse hatte mit der neu entwickelten Einparkhilfe noch ein weiteres Komfortmerkmal. Mithilfe von Radarsensorik in Front- und Heckstoßfänger assistierte die Elektronik sowohl beim Erkennen eines geeigneten Parkplatzes als auch beim Einparkvorgang selbst. Visualisiert wurden die Hilfestellungen auf dem Display des Kombiinstruments.
Zum Zeitpunkt der Markteinführung der zunächst nur zwei lieferbaren Modelle CL 500 und CL 600 betrugen deren Brutto-Listenpreise 105.850,00 Euro bzw. 149.640,00 Euro.
Zum Pariser Autosalon Ende September 2006 präsentierte Mercedes‑Benz als neues Topmodell der Baureihe C 216 den CL 63 AMG; im Jahr darauf folgte bei der New York International Auto Show 2007 der mit einem V12-Motor ausgestattete CL 65 AMG. Herzstück des CL 63 AMG war der bei AMG eigenständig entwickelte 6,3-Liter-V8-Motor. Aus 6208 cm³ Hubraum entwickelte der Hochdrehzahl-Saugmotor eine Leistung von 386 kW/525 PS bei 6800/min und ein maximales Drehmoment von 630 Nm bei 5200/min. Damit war das AMG-Kraftpaket der spezifisch leistungs- und drehmomentstärkste serienmäßige Achtzylinder-Saugmotor der Welt. Die erreichbaren Fahrleistungen waren entsprechend: Der CL 63 AMG erreichte aus dem Stand nach 4,6 Sekunden 100 km/h, die Höchstgeschwindigkeit war elektronisch auf 250 km/h begrenzt.
Optisch gab sich der CL 63 AMG als Hochleistungs-Coupé mit sportlich akzentuiertem, aber dennoch dezentem Auftritt. Zur Ausstattung gehörten markante AMG-Stoßfänger mit runden, chromumrandeten Nebelscheinwerfern, großen Kühlluftöffnungen und seitlichen Luftauslässen. Während sich das Coupé diese Details mit der Limousine S 63 AMG teilte, waren dem CL 63 AMG die Chromeinfassungen um die Kühllufteinlässe sowie der markante AMG-Kühlergrill mit zwei horizontalen Chromlamellen und zahlreichen vertikalen schwarzen Stegen exklusiv vorbehalten. Am Heck fungierten die beiden verchromten Doppelendrohre der AMG-Sportabgasanlage als typischer Blickfang. Weitere Erkennungsmerkmale waren die „6.3 AMG"-Schriftzüge auf den vorderen Kotflügeln.
Der sportlich-exklusive Stil setzte sich im Interieur fort. Polster in Leder PASSION zählten ebenso zur umfangreichen Serienausstattung wie die AMG Sportsitze mit eigener Sitzgrafik und Multikontur- sowie Massagefunktion. Das spezielle AMG Kombiinstrument bot über das AMG Hauptmenü einen RACETIMER. Ein attraktives Detail war die Analoguhr in der Mittelkonsole, deren Design sich an der klassischen Herrenarmbanduhr IWC Ingenieur orientierte. AMG Einstiegsleisten aus gebürstetem Edelstahl rundeten das Bild ab.
Noch ein Stück exklusiver trat 2007 der CL 65 AMG als neues Spitzenmodell der Baureihe 216 an. In dem Performance-Coupé arbeitete der AMG 6,0-Liter-V12-Biturbomotor. Dank einer Höchstleistung von 450 kW/612 PS und einem Drehmomentmaximum von 1000 Nm waren herausragende Fahrleistungen möglich: In 4,4 Sekunden beschleunigte der CL 65 AMG aus dem Stand auf 100 km/h, nach 13,3 Sekunden erreichte er die 200-km/h-Marke. Die Höchstgeschwindigkeit betrug auch hier elektronisch abgeregelte 250 km/h.
Zum Serienumfang des CL 65 AMG zählten AMG Styling, AMG Schmiederäder im 20-Zoll-Format und das eigenständige Interieur. Dazu addierten sich Hightech-Systeme wie das AMG Sportfahrwerk auf Basis der Active Body Control (ABC) und die AMG Hochleistungs-Bremsanlage mit Verbundbremsscheiben, Doppelfaustsätteln vorne und Faustrahmensätteln hinten, die maximale Verzögerungswerte sowie absolute Standfestigkeit auch bei höchster Beanspruchung sicherstellte.
Die AMG Versionen wurden bei ihrem Marktstart zu Brutto-Listenpreisen von 144.406,50 Euro für den CL 63 AMG bzw. 219.555,00 Euro für das absolute Spitzenmodell CL 65 AMG in Rechnung gestellt.
Zum ebenfalls 2007 anstehenden 40. Jubiläum von Mercedes-AMG erschien der CL 65 AMG auch als limitierte Edition „40th Anniversary“. Den besonderen Status des weltweit in einer Stückzahl von nur 40 Fahrzeugen angebotenen Sondermodells spiegelte seine neuartige Lackierung in der Farbe AMG Alubeam wider. Diese wurde in einem neuen, weltweit einmaligen Verfahren aufgetragen, das den mit Nano-Pigmenten versetzten Lack wie flüssiges Metall schimmern ließ und die Gestaltungslinien des CL Coupés noch prägnanter zur Geltung brachte. Zusätzliche Akzente setzte das exquisit ausgeführte Interieur mit zweifarbiger Nappa-Volllederausstattung PASSION EXKLUSIV in neuem AMG V12-Rautendesign, farblich darauf abgestimmtem Alcantara-Innenhimmel sowie geprägten V12-Logos in den vorderen Kopfstützen.
Im weiteren Verlauf des Jahres 2007 war die CL‑Klasse auf Wunsch auch mit einem neu entwickelten radarbasierten Totwinkel-Assistenten erhältlich, der Unterstützung beim Spurwechsel leistete, indem er im Bedarfsfall ein rotes Warnsymbol im Glas des Außenspiegels aufleuchten ließ. Wurde dennoch der Blinker für einen Spurwechsel betätigt, begann das rote Symbol im Spiegelglas zu blinken, und es ertönte außerdem ein Warnton im Cockpit.
Ab Sommer 2008 bot Mercedes‑Benz das leistungsstarke Luxus-Coupé zusätzlich in einer allradgetriebenen Version an. Der CL 500 4MATIC sorgte insbesondere bei schwierigen Straßenverhältnissen für ein erkennbares Plus an Traktion und Fahrstabilität. Zum Einsatz kam die neueste Generation des permanenten Allradantriebs 4MATIC. Kernstück des Systems war ein Verteilergetriebe mit Zentraldifferenzial, das in die 7G-TRONIC Automatik integriert wurde. Von hier wurde das Antriebsmoment im Verhältnis 45:55 % auf Vorder- und Hinterachse verteilt. Neu war die am Zentraldifferenzial angeordnete Zweischeiben-Lamellenkupplung, die eine Grundsperrwirkung von rund 50 Nm zwischen den beiden Achsen erzeugte und damit ergänzend eine variable Momentenverschiebung zwischen den Achsen ermöglichte.
Das 4MATIC-Modell zeichnete sich durch die gleiche hoch spezifizierte Sicherheits- und Komfortausstattung wie die heckgetriebene Version aus, war darüber hinaus aber serienmäßig mit der Lederausstattung PASSION, einem Skisack, Multikontursitzen vorne und 18-Zoll-Leichtmetallrädern im 9-Speichen-Design versehen. Optional standen weitere innovative Features wie der radarbasierte Bremsassistent PLUS oder der Nachtsicht-Assistent als Wunschausstattung zur Verfügung.
Für die Allradversion wurde im Erscheinungsjahr ein Brutto-Listenpreis von 117.096,00 Euro angesetzt.
Mercedes‑Benz feierte im Jahr 2009 den 100. Geburtstag seiner Markenzeichen – des Mercedes-Sterns und der Benz-Plakette. Zu diesem Anlass erschien ein limitiertes, mit besonders hoch dotierter Ausstattung versehenes Editionsmodell des CL Coupés. Zum Ausstattungspaket „100 Jahre Markenzeichen", das nur für CL 500 und CL 500 4MATIC erhältlich war, zählten in der Mittelkonsole eingelassene, detailgetreu gestaltete Plaketten der beiden Original-Markenzeichen, die die Daimler-Motoren-Gesellschaft und Benz & Cie. vor hundert Jahren als Warenzeichen angemeldet hatten. Ebenfalls im Umfang enthalten waren Front- und Heckschürze sowie Seitenschweller und 20-Zoll-Leichtmetallräder im AMG Styling. Im Interieur sorgten unter anderem eine Lederausstattung, Zierteile und ein Alcantara® Innenhimmel, alles dem designo Programm entstammend, für eine betont noble Atmosphäre. Abgerundet wurde das zu einem Brutto-Listenpreis von 17.850,00 Euro angebotene Ausstattungspaket durch eine Metallic-Lackierung im Ton designo graphit.
Ebenfalls 2009 ergänzte erstmals ein Sport-Paket AMG für CL 500 und CL 500 4MATIC die Palette an Wunschausstattungen. Es konzentrierte sich auf optische Merkmale und umfasste zum Beispiel eine Frontschürze mit großen Kühlluftöffnungen, eine Heckschürze mit schwarzem Einsatz und fest integrierten, rechteckigen Endrohrblenden in poliertem Edelstahl, AMG Seitenschwellerverkleidungen und 19 Zoll messende AMG Leichtmetallräder im 5-Seichen-Design. Der Innenraum wurde durch Holzzierteile, ein Holz-Leder-Lenkrad in Esche schwarz, Veloursfußmatten mit AMG Schriftzug sowie die Sport-Pedalanlage aus gebürstetem Edelstahl aufgewertet.
Gewissermaßen im Vorgriff auf die Einführung der insbesondere technisch aktualisierten CL Coupés, die auf den Juli 2010 terminiert war, nahm Mercedes-Benz für die beiden AMG Versionen zu Beginn des Jahres ein sogenanntes „AMG Driver’s Package“ in die Optionenliste des AMG Performance Studios auf. Es war für 2.700,00 Euro zu haben und beinhaltete die Freischaltung der Höchstgeschwindigkeit auf (ebenfalls abgeregelte) 300 km/h sowie die Teilnahme an einem Fahrtraining der AMG Driving Academy.