PKW4691350 CLC Sportoupés der Baureihe 203, 2008 - 2011

CLC Sportoupés der Baureihe 203, 2008 - 2011

Nicht zuletzt, um die hohe Attraktivität des Modells für Neukunden von Mercedes-Benz aufrechtzuerhalten, kamen die noch der Baureihe 203 zugehörigen Sportcoupés in den Genuss einer tiefgreifenden Überarbeitung, bei der über 1100 Teile neu- oder weiterentwickelt worden waren. Unter der neuen Bezeichnung CLC feierten die sportlichen Dreitürer Ende Januar 2008 im Rahmen der Mercedes-Benz Fashion Week Berlin ihre Weltpremiere.

Im äußeren Erscheinungsbild fielen auf Anhieb die grundlegend veränderte Frontpartie sowie die modifizierte Heckgestaltung ins Auge. Vor allem Erstere wurde der aktuellen Formensprache von Mercedes-Benz angenähert, die auch Limousine und T-Modell der C-Klasse Baureihe 204 zeigten. Charakteristische Stilmerkmale waren die ausgeprägte Pfeilung der Frontpartie mit Drei-Lamellen-Kühlergrill sowie die eigens entwickelten vorderen Leuchteinheiten in Halogen-Projektionstechnik. Sportliche Akzente setzten zudem der trapezförmige Kühllufteinlass im vorderen Stoßfänger mit angedeuteten seitlichen Lufteinlässen. Das Heck des Sportcoupés war mit vergrößerten, zweigeteilten Heckleuchten im Querformat und gegenüber dem Vorgänger weniger prominent inszeniertem Heckspoiler nun breitenbetont gestaltet. Abgerundet wurde die aufgefrischte Linienführung durch einen Stoßfänger in Diffusor-Optik.

Wie es bereits im bisherigen Modell der Fall war, zeigte das Interieur des CLC in zahlreichen Details, wie etwa dem Cockpit und den Sitzen, eine besonders sportliche Anmutung. Die serienmäßige Sitzausstattung war in Schwarz, Alpakagrau und Schwarz-Rot erhältlich. Die als Option verfügbaren Lederbezüge gab es in Kombination mit dem Sport-Paket auch in Cognacbraun. Als Material für die Zierelemente kam hier gebürstetes Aluminium in dunklerem Finish zum Einsatz, während es in der Serienausführung hell verarbeitet war.

Zu den serienmäßigen Ausstattungsumfängen gehörten, neben den Sportsitzen mit nochmals verbesserter Seitenführung und Easy-Entry-Funktion, unter anderem die Klimaautomatik THERMATIC, ein Dreispeichen-Multifunktionslenkrad, sechs Airbags sowie Gurtstraffer und Gurtkraftbegrenzer an allen Sitzplätzen. Darüber hinaus hielt die Sonderausstattungsliste zahlreiche Wunsch-Extras bereit – vom Panorama-Schiebedach, einer stark abgedunkelten Verglasung für die hinteren Seitenscheiben und die Heckscheibe über verschieden spezifizierte Infotainmentsysteme bis zum Bi-Xenon-Scheinwerfer mit zusätzlicher Abbiegelichtfunktion. Für eine noch stärkere Profilierung in Richtung Sportlichkeit sorgte das optionale Sport-Paket. Es beinhaltete unter anderem Scheinwerfer mit dunkel gefärbten Umrandungen, abgedunkelte Heckleuchten, einen schwarzen Innenhimmel und Leichtmetallfelgen im 18-Zoll-Format.

Ein Schwerpunkt der Modellpflege betraf die Modernisierung der angebotenen Infotainmentsysteme. Zum Einsatz kam eine neue Gerätegeneration mit Technikmerkmalen, die bis dahin nur Luxusklasse-Fahrzeugen vorbehalten gewesen waren. Drei Geräte standen zur Auswahl, alle unter anderem mit Farbdisplay, Doppeltuner für besseren Radioempfang, geschwindigkeitsabhängiger Lautstärkeregelung, Eingabetastatur sowie Bluetooth-Schnittstelle ausgerüstet. Das System Audio 20 mit CD-Spieler war auf reine Musikwiedergabe beschränkt, das höherwertige System Audio 50 APS kombinierte Autoradio, Telefonzentrale und europaweite DVD-Navigation in einem Gerät, während COMAND APS als Top-Ausführung über eine Festplatten-Navigation und ein Musikregister verfügte, das Speicherplatz für 1000 Musikstücke im MP3-Format bot. Audio 50 APS und COMAND APS konnten darüber hinaus auf Wunsch mit der Kombination aus Sechsfach-DVD-Wechsler und der Sprachbedienung LINGUATRONIC ausgestattet werden, die inzwischen mit Ganzworteingabe arbeitete. Unbenommen der Ausgabequelle sorgte das optional spezifizierbare Surround-Soundsystem „Logic7“ mit 450-Watt-Verstärker im CLC Interieur für einen Akustikgenuss im Konzertsaal-Stil.

Zum Marktstart der aktualisierten CLC Sportcoupés, der im Juni 2008 erfolgte, waren die Turbodiesel-motorisierten Modelle CLC 200 CDI und CLC 220 CDI, die mit einer Leistung von 90 kW/122 PS bzw. 110 kW/150 PS aufwarteten, sowie die mit Ottomotor ausgestatteten Modelle CLC 180 KOMPRESSOR, CLC 200 KOMPRESSOR, CLC 230 und CLC 350 lieferbar. Die beiden ersteren Benziner waren jeweils mit einem mechanisch aufgeladenen 1,8-Liter-Vierzylinder und 105 kW/143 PS bzw. 135 kW/184 PS ausgestattet, während die beiden letzteren von V6-Saugmotoren mit 2,5 bzw. 3,5 Liter Hubraum und Leistungsvolumina von 150 kW/204 PS respektive 200 kW/272 PS angetrieben wurden. Sämtliche Aggregate waren gegenüber den bisherigen Ausführungen mithilfe verschiedener effizienzsteigernder Maßnahmen je nach Motortyp und Leistungsklasse um bis zu 10,8 % sparsamer im Kraftstoffverbrauch geworden. Besonders stach dabei der aufgeladene Vierzylinder des CLC 200 KOMPRESSOR heraus: Dank eines dynamischeren Laders, optimierten Kolben und einer modifizierten Motorsteuerung leistete dieser nun 15 kW/20 PS mehr als zuvor und benötigte mit einem Verbrauch nach NEFZ-Norm von 7,8 bis 8,2 Litern Superbenzin je 100 Kilometer dennoch um rund 8 % weniger Kraftstoff als im bisherigen Sportcoupé.

Als serienmäßige Kraftübertragung kam bei allen Triebwerken ein mechanisches 6-Gang-Schaltgetriebe zum Einbau. Auf Wunsch lieferte Mercedes-Benz für die Vierzylinder eine 5-Gang-Automatik und für die V6-Modelle die 7G-TRONIC mit sieben Gangstufen. In Kombination mit dem Sport-Paket konnten bei den Automatikgetrieben die Gangwechsel auch manuell per Schaltpaddles am Lenkrad vorgenommen werden.

Die Fahrwerksauslegung der überarbeiteten CLC Modelle basierte auf bewährter Technik und stellte sowohl hohen Fahrkomfort wie sportlich-präzises Handling sicher. Bei der Vorderachse handelte es sich weiterhin um eine Mehrlenker-Konstruktion mit Zugstreben aus Aluminium und McPherson-Federbeinen; an der ebenfalls bereits bekannten Raumlenker-Hinterachse übernahmen Schraubenfedern und Einrohr-Gasdruckstoßdämpfer Federungs- und Dämpfungsaufgaben. Vorne und hinten sorgten Drehstab-Stabilisatoren für optimale Fahrstabilität. Darüber hinaus trug eine Neuentwicklung von Mercedes-Benz zum fahraktiven Charakter des CLC bei: Die sogenannte „Direktlenkung“ basierte auf der bisherigen Parameterlenkung mit geschwindigkeitsabhängiger Regelung der Servounterstützung, verfügte aber zusätzlich über eine variable, auf den Lenkwinkel abgestimmte Übersetzung der Zahnstange. Diese war so austariert, dass das Lenkrad bei sportlich-dynamischer Kurvenfahrt nur wenig bewegt werden musste und Lenkimpulse zu spontaneren Fahrzeugreaktionen, sprich: zu größerer Agilität, führten.

Ein umfangreiches Angebot an lieferbaren Rad-/Reifen-Kombinationen ermöglichte nicht nur die optische Individualisierung der Sportcoupés, sondern wirkte sich auch positiv auf deren Fahrdynamik aus. Zur Wahl standen zehn verschiedene Rädertypen mit unterschiedlichen Reifengrößen – vom 16-Zoll-Leichtmetallrad im Fünf-Speichen-Design bis zum AMG-Rad im 18-Zoll-Format. Das Spitzenmodell CLC 350 war bereits serienmäßig mit 17-Zoll-Leichtmetallrädern ausgestattet. Fahrzeuge, bei denen die Wunschausstattung Sport-Paket spezifiziert worden war, rollten auf 18-Zoll-Leichtmetallrädern im Fünf-Doppelspeichen-Design, auf die Reifen der Dimensionen 225/40 (vorn) und 245/35 (hinten) aufgezogen waren.

Das Ziel, mit dem CLC den Einstieg in die Coupé-Welt von Mercedes-Benz zu einem Preis von unter 30.000 Euro zu ermöglichen, erreichten zum Zeitpunkt der Markteinführung gleich drei der neuen Modelle. Der CLC 180 KOMPRESSOR war für einen Bruttolistenpreis von 28.113,75 Euro zu haben, während der Benziner CLC 200 KOMPRESSOR und der Diesel CLC 200 CDI für identische 29.601,25 Euro angeboten wurden. Das obere Ende der Preisspanne bildete der CLC 350, für den angesichts seiner beachtlichen Leistung immer noch günstige 36.086,75 Euro berechnet wurden.

Nach erfolgreich verlaufenem Verkaufsstart der aktualisierten Sportcoupés im Sommer 2008 begann im März des Folgejahres die Fertigung einer neuen Benziner-Version, die, als effizienzoptimiertes Einsteigermodell positioniert, die Angebotspalette ergänzte. Der CLC 160 BlueEFFICIENCY war mit dem auch in der C-Klasse Baureihe 204 eingesetzten, auf 1,6 Liter Hubraum reduzierten Kompressor-Vierzylinder der Motorenbaureihe M 271 ausgestattet. Als Höchstleistung standen im CLC 160 allerdings nur 95 kW/129 PS bei 5000/min bereit – 20 kW/27 PS weniger als in der C-Klasse. Gegenüber dem bisherigen Otto-motorisierten Basismodell CLC 180 KOMPRESSOR wartete die neue Variante mit einem durchschnittlichen Kraftstoffverbrauch nach NEFZ-Norm von 6,9 bis 7,5 Liter auf 100 km auf, was einer Einsparung von rund 8 % entsprach. Mit einem Bruttolistenpreis von 26.745,25 Euro stellte der CLC 160 BlueEFFICIENCY auch die preisgünstige Möglichkeit dar, eine Sportcoupé von Mercedes-Benz zu erwerben.

Kurz nach einer ähnlichen Maßnahme bei zwei mit V6-Benzintriebwerken ausgestatteten C-Klasse Limousinen und T-Modellen, wurde ab Mai 2009 auch die Modellnomenklatur des CLC 230 modifiziert. Dabei synchronisierte man die Verkaufsbezeichnung wieder mit der tatsächlichen Hubraumgröße. Da im CLC 230 die 2,5-Liter-Version der V6-Motorenbaureihe M 272 für Vortrieb sorgte, wurde das Modell nun folgerichtig in CLC 250 umgetauft. Die Leistungsdaten des Triebwerks blieben von diesem Vorgang unberührt.

Nachdem aufgrund der sich 2009 weithin entfaltenden Weltfinanzkrise die Absatzzahlen vor allem der CLC Sportcoupés dramatisch gesunken waren, und sich darüber hinaus bei Mercedes-Benz ein traditionell zugeschnittenes C-Klasse Coupé der Baureihe 204 in der Entwicklung befand, wurde die Fertigung der bereits seit 2000 auf dem Markt befindlichen, noch auf der vorangegangenen C-Klasse Generation basierenden Sportcoupés bis zum Jahresende 2010 sukzessive eingestellt. Den Anfang machten die beiden Dieselmodelle CLC 200 CDI und CLC 220 CDI, die noch von den Vierzylindermotoren der älteren Baureihe OM 646 angetrieben worden waren. Im Dezember endete auch die Produktion der drei noch verbliebenen Benziner CLC 160 BlueEFFICIENCY, CLC 180 KOMPRESSOR und CLC 200 KOMPRESSOR.

Im nur knapp drei Jahre währenden Produktionszyklus nach der Modellpflege 2008 blieb der CLC 180 KOMPRESSOR mit rund 18.000 Einheiten das meistgebaute Modell. Auch insgesamt belegte diese Version seit ihrem Erscheinen mit mehr als 80.000 Fahrzeugen und weitem Abstand den Spitzenplatz der Fertigungsstatistik. Ihr folgten mit rund 56.000 respektive rund 30.000 Einheiten die beiden Dieselmodelle CLC 220 CDI und CLC 200 CDI. Dahinter platzierte sich, als einziger Typ mit ebenfalls noch fünfstelliger Gesamtproduktionszahl, der CLC 200 KOMPRESSOR. Der Benziner brachte es auf ca. 11.000 Fahrzeuge. Dagegen blieb der hoch motorisierte und durchaus preisaggressive CLC 350 mit – bis auf eine Ausnahme – jährlich maximal 300 Einheiten der Exot im Programm.

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