Auf dem Genfer Automobilsalon im Frühjahr 2004 präsentierte Mercedes‑Benz das viertürige Coupé der neuen CLS‑Klasse. Die Baureihe C 219 basierte auf einem im Automobilbau nur selten realisierten und für die Marke neuen Fahrzeugkonzept, das die Eleganz und Dynamik eines Coupés mit dem Komfort und der Funktionalität einer Limousine verband. Platzangebot, Kofferraumvolumen und Alltagstauglichkeit lagen auf dem Niveau einer herkömmlichen Limousine, während die Linienführung den emotional geprägten Charakter eines Coupés aufwies. Wegbereiter der neuen CLS‑Klasse war die Studie Vision CLS gewesen, die Mercedes‑Benz anlässlich der Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) in Frankfurt/Main im Herbst 2003 gezeigt hatte. Die Begeisterung des Messepublikums über den Viertürer hatte die Verantwortlichen bei Mercedes-Benz in ihrem Entschluss zur späteren Serienproduktion bestärkt.
Faszination auf den ersten Blick zu schaffen, war das Ziel der Designer, als sie die CLS‑Klasse gestalteten und dabei den Freiraum nutzten, den die Linienführung eines Coupés bietet. Auf Grundlage vertrauter Familienmerkmale war eine Linienführung verwirklicht worden, die scheinbar widersprüchliche Merkmale wie Dynamik und Größe, Kraft und Eleganz sowie Ästhetik und Funktionalität miteinander in Einklang brachte. Betrachtern stachen vor allem die ungewöhnlichen Proportionen der Karosserie ins Auge: Dynamisch geformte Überhänge an Front und Heck streckten die Außenhaut und kontrastieren mit dem flachen, prägnant gewölbten Dach eines Coupés.
Die Frontgestaltung war durch neuartig geformte Scheinwerfer und die markentypische Lamellenkühlermaske mit zentral positioniertem Mercedes Stern gekennzeichnet. Betont wurde der optische Auftritt des viertürigen Coupés durch die sportlich-markante Pfeilung von Motorhaube und Stoßfänger, skulptural gewölbte Kotflügel und die Dachlinie, die in einem unverwechselbaren Bogen den Karosseriekörper überspannte und organisch in Richtung Heck auslief. Die Seitenscheiben waren dabei Coupé-typisch rahmenlos ausgeführt. Das Heck selbst prägten der nach unten gezogene Stoßfänger, ein stark abgeschrägter hinterer Kofferraumausschnitt sowie die beiden verchromten Auspuffblenden.
Die Gesamtgestaltung des äußeren Erscheinungsbildes setzte nicht nur innovative optische Akzente, sondern überzeugte auch mit beachtlicher aerodynamischer Effizienz: Dank zahlreicher Maßnahmen, unter anderem einem vollständig verkleideten Unterboden, erreichte die CLS‑Klasse hier einen cW-Wert von 0,30.
Passend zur sportlichen Positionierung des viertürigen Coupés, hatten bei der Karosseriekonstruktion Aspekte der Gewichtseinsparung eine wichtige Rolle gespielt. So wurden als Leichtbauwerkstoffe gezielt hochfester Stahl und Aluminium eingesetzt. Letzteres kam beispielsweise bei der Motorhaube, der Hutablage, dem Frontmodulträger und der Rückwand hinter der Fondsitzlehne zum Einsatz. Alle anderen Komponenten der Rohbaukarosserie bestanden aus Stahlblech, wobei der Gewichtsanteil hochfester Legierungen 47,5 % betrug. Ebenfalls einen Beitrag zur Gewichtsreduzierung leistete die Reserveradmulde aus faserverstärktem Kunststoff.
Zum Serienstart bestand das lieferbare Motorenprogramm vorerst aus zwei Benzinern: Im CLS 350 arbeitete ein neu entwickelter V6‑Motor mit 200 kW/272 PS und im CLS 500 ein kraftvoller V8, der 225 kW/306 PS bereitstellte.
Das der Motorenfamilie M 272 angehörende Sechszylinder-Triebwerk mit 3,5 Liter Hubraum wartete mit einem Zylinderbankwinkel von 90° auf und zählte zu den leistungs- und mit 350 Nm drehmomentstärksten seiner Hubraumklasse. In Kombination mit der serienmäßigen 7-Gang-Automatik 7G‑TRONIC, die im Herbst 2003 in verschiedenen Pkw-Baureihen bei Mercedes-Benz debütiert hatte, ergab sich für den 350 CLS eine hohe Beschleunigungsdynamik gepaart mit vergleichsweise bescheidenem Kraftstoffkonsum: Tempo 100 war aus dem Stand in 7,0 Sekunden erreicht, und als durchschnittlicher Normverbrauch wurden 10,1 bis 10,6 Liter je 100 Kilometer angegeben.
Achtzylinder-Souveränität und Fahrleistungen aus dem Sportwagensegment bot das Topmodell CLS 500. Dessen Triebwerk der Motorenbaureihe M 113 lieferte ein Drehmomentmaximum von 460 Nm und war bereits aus der Mercedes‑Benz S‑Klasse und dem SL Roadster bekannt. Ebenfalls mit der 7G-TRONIC ausgestattet, beschleunigte dieses mit 5,0 Liter Hubraum antretende V8-Aggregat das viertürige Coupé in nur 6,1 Sekunden auf 100 km/h und ermöglichte eine Höchstgeschwindigkeit von (elektronisch abgeregelten) 250 km/h. Die Durchschnitts-Normverbräuche des CLS 500 beliefen sich auf 11,3 bis 12,1 Liter pro 100 Kilometer.
Eingebunden waren die beträchtlichen Leistungsvolumina der beiden Motorisierungen in bewährte Fahrwerkstechnik, die gleichermaßen für hohen Abroll- und Schwingungskomfort, sicheres Fahrverhalten bis in den Grenzbereich sowie sportliche Agilität sorgte. An der Vorderachse stellte jeweils ein Vierlenkersystem in Kombination mit Schraubenfedern, Gasdruckstoßdämpfern und Drehstab-Stabilisator eine präzise Radführung sowie einen stabilen Geradeauslauf sicher. Hinten kamen eine Raumlenkerachse und im Fall des CLS 350 ebenfalls Schraubenfedern, Gasdruckdämpfer und ein Drehstab-Stabilisator zum Einsatz. Alternativ war bei diesem Modell als Sonderausstattung die Luftfederung AIRMATIC DC spezifizierbar, die Federung und Dämpfung stets der Fahrsituation anpasste. Beim serienmäßig stahlgefederten CLS 350 waren vier der fünf Hinterachslenker aus Aluminium gefertigt. Beim CLS 500, dessen Fahrwerkstechnik grundsätzlich identisch ausgelegt war, gehörte die AIRMATIC DC dagegen zum Serienumfang, und hier bestanden alle fünf Lenker aus geschmiedetem Aluminium, was in einer Gewichtseinsparung um mehr als 30 % resultierte.
Bei beiden Modellen der CLS-Klasse serienmäßig an Bord war das elektrohydraulische Bremssystem Sensotronic Brake Control (SBC), das 2001 bei Mercedes-Benz im SL 500 Roadster debütiert hatte. Bei diesem System wurde der jeweilige Bremswunsch auf elektronischem Wege an einen Mikro-Computer übermittelt, der zugleich verschiedene Sensordaten über den aktuellen Fahrzustand verarbeitete und auf dieser Grundlage für jedes Rad den optimalen Bremsdruck berechnete und dosierte.
Zuverlässigen Fahrbahnkontakt garantierten üppig dimensionierte Rad-/Reifen-Kombinationen: Standardmäßig war die V6-Version mit Leichtmetallfelgen im Format 8,5 x 17 Zoll versehen, auf die Reifen der Dimension 245/45 aufgezogen waren. Der CLS 500 war mit 8,5 x 18 Zoll messenden Leichtmetallfelgen und einer Bereifung im Format 245/40 ausgestattet.
Trotz der niedrigen Dachlinie erlaubte das Konzept des viertürigen Coupés auch den Fondpassagieren einen bequemen Ein- und Ausstieg. Hier standen zwei Einzelsitze zur Verfügung, wobei es im CLS keineswegs an Bewegungsfreiheit mangelte. Im Gegenteil: Der Abstand zwischen den vorderen und hinteren Sitzplätzen sowie die Maße für Schulterraum und Ellenbogenfreiheit übertrafen die in vergleichbaren Limousinen vorfindbaren. Vorne gehörten Sitze mit serienmäßiger elektrischer Verstellung zum Serienumfang. Auch in puncto Kofferraumvolumen (505 Liter gemäß VDA-Norm) brauchten die Fahrzeuge der CLS-Klasse keinen Vergleich mit den Werten anderer Coupés und mancher Limousine zu scheuen.
Gestaltung und Ausstaffierung des Interieurs waren hochwertig. Die Verwendung von Leder und Holz schuf dabei ein exklusives Ambiente: Lenkrad und Automatik-Wählhebel waren serienmäßig mit Leder bezogen, die Sitze zeigten eine Stoff-Leder-Kombination in Schwarz. Auf Wunsch standen insgesamt drei Ledersorten in vier Farben zur Wahl. Das großflächige, aufwendig geformte Zierteil, das sich im CLS fast über die gesamte Stirnseite der Instrumententafel erstreckte, war in handwerklich verarbeitetem, seidenmatt lackiertem Wurzelnuss-Holz gehalten. Alternativ war das dunkle Edelholz „Laurel“ als Wunschausstattung erhältlich.
Kennzeichnendes Stilelement im Interieur waren die fließenden Linien der Instrumententafel, die auch die Übergänge zu den Türen und zum Fond charakterisierten. Mittelkonsole und Tunnelverkleidung verstärkten dieses Bild, indem diese sich als Einheit schwungvoll bis nach hinten fortsetzten und die dortigen Einzelsitze voneinander separierten.
Die technische Ausstattung der CLS‑Klasse war richtungweisend: Neben adaptiven Frontairbags, Side- und Windowbags war auf Wunsch das vorausschauende Insassenschutzsystem PRE‑SAFE lieferbar. In gleicher Weise standen unter anderem der Abstandsregel-Tempomat DISTRONIC, die Sprachbedienung LINGUATRONIC, das Bedien- und Anzeigesystem COMAND APS mit europaweiter DVD-Navigation sowie das schlüssellose Zugangs- und Fahrberechtigungssystem KEYLESS-GO optional zur Verfügung. Die Vier-Zonen-Klimatisierung THERMOTRONIC war im CLS 500 serienmäßig vorhanden und im CLS 350 ebenfalls als Sonderausstattung spezifizierbar.
Besondere Aufmerksamkeit der Entwickler hatte auch dem Scheinwerfersystem der CLS-Klasse gegolten. Serienmäßig arbeiteten hinter den in Klarglas-Optik gehaltenen Streuscheiben H7-Halogenlampen, die in moderner Projektionstechnik ausgeführt waren und dem Abblendlicht eine sichtbar höhere Lichtausbeute bescherten. Noch bessere Werte erzielten hier die auf Wunsch bereitstehenden Bi-Xenon-Scheinwerfer, die nicht nur mit dynamischer Leuchtweitenregulierung, sondern auch einem neu entwickelten Abbiegelicht samt aktivem Kurvenlicht aufwarteten. Zum Serienumfang gehörte in allen Fällen der automatisch agierende Fahrlicht-Assistent.
Die beiden zum Zeitpunkt des Marktstarts der Baureihe C 219 allein lieferbaren Modelle CLS 350 und CLS 500 wurden mit Brutto-Listenpreisen von 54.346,00 Euro bzw. 67.280,00 Euro versehen.
Eine erste Erweiterung des Motorenangebots wurde der Baureihe C 219 Anfang 2005 zuteil. Zu diesem Zeitpunkt gesellte sich zu den bisherigen Modellen mit dem CLS 55 AMG eine Performance-Version des viertürigen Coupés. Für betont energischen Vortrieb sorgte dabei der in anderen Mercedes-Benz Baureihen bereits seit 2002 eingesetzte AMG-5,5-Liter-Kompressor-V8 der Motorenfamilie M 113. Dieses Triebwerk bot neben einer Höchstleistung von 350 kW/476 PS einen beeindruckenden Drehmomentbestwert von 700 Nm und war gekoppelt an ein 5-Gang-Automatikgetriebe mit SPEEDSHIFT-Funktion. Aus dieser Konfiguration ergab sich für den CLS 55 AMG ein Fahrleistungspotenzial der Extraklasse: Der Standardsprint auf 100 km/h war nach lediglich 4,7 Sekunden absolviert, die Höchstgeschwindigkeit blieb jedoch elektronisch auf 250 km/h limitiert.
Passend dazu erfuhr das viertürige Performance-Coupé eine umfassende Aufwertung der Chassisspezifikation. An Bord war zum einen das AMG Sportfahrwerk mit spezifisch abgestimmter, semiaktiver Luftfederung AIRMATIC DC und adaptivem Dämpfungssystem sowie zum anderen die AMG Hochleistungsbremsanlage. Diese verfügte über groß dimensionierte, rundum innenbelüftete und perforierte Bremsscheiben, die beachtliche Verzögerungswerte und ausgeprägte Standfestigkeit bereitstellten. Ebenfalls der hohen Fahrdynamik trug die serienmäßige Rad-/Reifen-Kombination Rechnung. Auf die 8,5 und 9,5 Zoll breiten 18-Zoll-AMG-Leichtmetallfelgen im Doppelspeichendesign war Mischbereifung der Dimensionen 255/40 vorne und 285/35 hinten montiert.
Am Exterieur des CLS setzte typisches AMG Styling individuelle Akzente. Eine dynamischer gezeichnete Frontschürze mit großen Lufteinlässen und runden Nebelscheinwerfern, der eigenständige Kühlergrill mit drei silbern lackierten Lamellen, spezielle Schwellerverkleidungen, „V8-KOMPRESSOR“-Schriftzüge auf den vorderen Kotflügeln sowie eine markante Heckschürze und die AMG Abrisskante am Kofferraumdeckel unterstrichen die Sonderstellung der AMG Version. Für standesgemäße Akustik bürgte die AMG-Sportabgasanlage mit zwei verchromten ovalen Doppelendrohren. Ebenfalls Teil der Serienausstattung waren die Bi-Xenon-Scheinwerfer mit aktivem Kurvenlicht.
Der Innenraum des CLS 55 AMG war durch zahlreiche sportlich-exklusive Ausstattungselemente gekennzeichnet. Dazu zählten beispielsweise die neuen AMG Sportsitze in spezifischer Perforation, mit Querpfeifenoptik und Doppelnaht. Das Bezugsmaterial war feinstes Nappaleder, im Schulterbereich kombiniert mit Alcantara-Einsätzen. Im Cockpit fand sich darüber hinaus das AMG Kombi-Instrument mit 320 km/h-Tachoskala. Ebenfalls zur Serienausstattung gehörten verchromte Einstiegsleistenmit AMG Logo.
Als Brutto-Listenpreis des Performance-Modell wurden anfangs 96.164,00 Euro festgelegt.
Für alle Modelle der CLS-Klasse gehörten ab Frühjahr 2005 die neu entwickelten NECK-PRO-Kopfstützen zum Standardumfang. Mit einem elektronischen Steuergerät verbunden, leisteten diese einen weiteren Beitrag zur Insassensicherheit. Erkannte die Sensorik eine Heckkollision mit definierter Aufprallschwere, wurden die Kopfstützen unmittelbar in eine Position gebracht, die die Köpfe der Frontpassagiere frühzeitig und bestmöglich abstützte.
Im Sommer des Jahres ergänzte ein erstes Dieseltriebwerk die für die viertürigen Coupés verfügbare Motorenpalette. Im CLS 320 CDI arbeitete ein neu entwickelter V6-Selbstzünder der Baureihe OM 642. Der hochmodern konzipierte Sechszylinder wartete mit einem Zylinderbankwinkel von 72°, Common-Rail-Direkteinspritzung, Vierventiltechnik und vier obenliegenden Nockenwellen auf. Seine Höchstleistung betrug 165 kW/224 PS, und das Drehmomentmaximum von 510 Nm stand bereits ab 1600/min bereit. Das durchzugsstarke Antriebsaggregat bot zugleich kraftvolle Beschleunigung mit einer Zeit von 7,0 Sekunden für den Spurt auf 100 km/h und eine Höchstgeschwindigkeit von 246 km/h. Nicht minder beeindruckend war, das sich dabei der Norm-Kraftstoffverbrauch auf Durchschnittswerte zwischen 7,6 und 8,1 Liter je 100 Kilometer einpendelte. Zudem erfüllte der Diesel-V6 dank modernster Einspritztechnik und präziser Verbrennungssteuerung die seinerzeit gültige Euro-4-Abgasnorm auch ohne zusätzlichen Diesel-Partikelfilter. Dennoch stattete Mercedes‑Benz den CLS 320 CDI in Deutschland und einigen anderen Ländern serienmäßig mit einem solchen Filter aus, um die Ruß-Emissionen nochmals deutlich zu verringern.
Angeboten wurde die neue Diesel-motorisierte Version zunächst für einen Brutto-Listenpreis von 55.622,00 Euro.
Auf dem Genfer Autosalon im Frühjahr 2006 feierte mit dem CLS 63 AMG der Nachfolger des bisherigen Performance-Modells seine Weltpremiere. Angetrieben wurde das viertürige Coupé von einem vollständig bei AMG entwickelten 6,2‑Liter‑V8, dem der Baureihencode M 156 zugeordnet worden war. Das als Hochdrehzahlmotor konzipierte Triebwerk wies Konstruktionselemente wie Vierventiltechnik und vier obenliegende Nockenwellen auf und leistete bei einer Nenndrehzahl von 6800/min massive 378 kW/514 PS, ergänzt um ein maximalen Drehmomentwert von 630 Nm. Damit qualifizierte es sich seinerzeit zum spezifisch leistungs- und drehmomentstärksten in Serie produzierten Achtzylinder-Saugmotor der Welt. Der trotz seines gewaltigen Hubvolumens äußerst agil drehende V8 beschleunigte das viertürige Coupé in 4,5 Sekunden auf 100 km/h – bei unverändert auf 250 km/h begrenzter Höchstgeschwindigkeit.
Als zu diesem Hochleistungstriebwerk passende Kraftübertragung wurde die AMG SPEEDSHIFT 7G‑TRONIC spezifiziert. Mit sieben Gängen und verkürzten Schaltzeiten versehen, erlaubte dieses Automatikgetriebe, zwischen vollautomatischen Gangwechseln und manuellen Schaltvorgängen auszuwählen. Vorgenommen werden konnten diese entweder per Wählhebel oder – wie im Motorsport – mithilfe von Aluminium-Schaltpaddles am Lenkrad.
Korrespondierend zum Leistungspotenzial dieses in seiner Auslegung singulären Triebstrangs präsentierte sich die Fahrwerksspezifikation des CLS 63 AMG. Zum Einsatz kam das neue AMG Sportfahrwerk auf Basis der semiaktiven Luftfederung AIRMATIC DC mit aktualisiertem Adaptivem Dämpfungs-System ADS II. Um noch höheren Anforderungen gerecht zu werden, war auch das Bremssystem weiter optimiert worden: Serienmäßig zum Einbau kam nun die neue AMG Hochleistungs-Bremsanlage mit rundum innenbelüfteten und perforierten Bremsscheiben. Die besonders belasteten vorderen Scheiben waren dabei in kostspieliger Verbundtechnik ausgeführt.
Der Wechsel des Antriebsaggregats zog beim CLS 63 AMG keine nennenswerten Veränderungen am bereits vom Vorgänger bekannten AMG Styling nach sich. So waren im Interieur allenfalls Detailmodifikationen, wie neue AMG Schaltpaddles aus Aluminium, zu erkennen.
Trotz seiner hoch spezifizierten, deutlich leistungsfähigeren Motorisierung und zahlreichen anderen Aufwertungen zeigte sich der Brutto-Listenpreis des neuen CLS 63 AMG gegenüber seinem Vorgänger nur unwesentlich erhöht – allerdings befand man sich nun jenseits der 100.000-Euro-Schwelle: Zum Marktstart wurde für das überarbeitete Performance-Modell zunächst ein Brutto-Listenpreis von 101.094,00 Euro ausgewiesen.
Nach intensiver Entwicklungsarbeit präsentierte Mercedes‑Benz im Sommer 2006 im CLS 350 CGI den weltweit ersten Ottomotor mit Piezo-Direkteinspritzung und strahlgeführtem Brennverfahren. Diese zukunftsweisende Technologie ermöglichte eine weitaus bessere Kraftstoffausnutzung und damit einen höheren thermodynamischen Wirkungsgrad als bei bisherigen Direkteinspritz-Verfahren. Den entscheidenden Vorteil bot der CGI-Motor (Stratified-Charged Gasoline Injection) im sogenannten Schichtmodus, wenn das Triebwerk mit hohem Luftüberschuss und damit sehr verbrauchsgünstig arbeitete. Dank einer zum Einsatz kommenden Mehrfach-Einspritzung war dieser „Magerbetrieb“ erstmals auch in höheren Drehzahl- und Lastbereichen möglich.
Mit solch innovativer Einspritztechnologie ausgestattet, stieg die Leistung des im CLS 350 CGI eingesetzten 3,5-Liter-V6 der Motorenbaureihe M 272 auf 215 kW/292 PS. Vor allem aber kamen weitere beträchtliche Reduzierungen in puncto Kraftstoffkonsum zum Tragen. Bei vorausschauender Fahrweise mit annähernd konstanter Geschwindigkeit unterbot das CGI-Triebwerk die Verbrauchswerte des mit herkömmlicher Einspritztechnik versehenen Sechszylinders auf Landstraßen und Autobahnen um bis zu 1,5 Liter je 100 Kilometer. Gemäß dem europäischen Norm-Fahrzyklus betrug die Kraftstoffersparnis rund 10 %. Hier wurde für den 350 CGI ein Durchschnittsverbrauch von zwischen 9,1 und 9,3 Liter je 100 Kilometer angegeben. Mercedes-Benz bot den Benzin-Direkteinspritzer zunächst in Westeuropa an und behielt den bisherigen CLS 350 für andere Märkte bis auf Weiteres im Fertigungsprogramm.
Ins Modelljahr 2007 startete die CLS-Klasse aber nicht nur mit der neu motorisierten AMG Version und dem innovativen CGI-Triebwerk im V6-Benziner; auch der CLS 500 präsentierte sich antriebseitig modernisiert: Mit Blick auf die anvisierten Effizienzsteigerungen kam hier nun statt des seit vielen Jahren bewährten 5,0-Liter-V8 der Motorenfamilie M 113 ein knapp 5,5 Liter großes Achtzylinder-Triebwerk der Baureihe M 273 zum Einsatz, das 2005 in der S-Klasse Premiere gefeiert hatte. Mit Vierventiltechnik und insgesamt vier obenliegenden Nockenwellen repräsentierte es modernste Motorentechnik und wartete mit entsprechend eindrucksvollen Leistungsdaten auf. Zu Buche standen fortan 285 kW/388 PS bei 6000/min, 26 % mehr als zuvor, sowie ein Drehmomentbestwert von 530 Nm, 15 % höher als beim Vorgängertriebwerk. Den Spurt von 0 auf 100 km/h erledigte der CLS 500 nun in nur 5,4 Sekunden.
Auch der Diesel-motorisierte CLS 320 CDI mit dem neu entwickelten 3,0-Liter-V6 startete mit weiter optimiertem Drehmoment ins Modelljahr 2007. Der Maximalwert war von bisher 510 auf 540 Nm angestiegen und lag jetzt über eine von 1600 bis 2400/min reichende Drehzahlspanne an.
Ebenfalls nochmals verbessert zeigten sich das ohnehin vorbildliche Sicherheitsniveau der viertürigen CLS Coupés. Ab sofort gehörte das präventive Insassenschutzsystem PRE‑SAFE® zur Serienausstattung. Es bereitete Passagiere und Fahrzeug reflexartig auf einen drohenden Unfall vor, indem es vorsorglich die Gurte von Fahrer und Beifahrer straffte, den Beifahrersitz in eine günstige Position brachte und bei Schleudergefahr automatisch Seitenscheiben und Schiebedach schloss. Darüber hinaus stattete Mercedes-Benz zur möglichen Vermeidung von Auffahrunfällen die Fahrzeuge der CLS‑Klasse serienmäßig mit bei einer Notbremsung blinkenden Bremsleuchten aus, die nachfolgende Autofahrer warnten. Zur Serienausstattung gehörte ab dem Modelljahr 2007 auch das für die S‑Klasse entwickelte Bremssystem ADAPTIVE BRAKE, das durch die Einbindung elektronischer Assistenzfunktionen in Notbremssituationen oder bei Nässe eine noch größere Sicherheitsmarge bot.
Die Brutto-Listenpreise der überarbeiteten Modelle betrugen anfangs 56.898,00 Euro für den CLS 320 CDI, 58.232,00 Euro für den Benzin-Direkteinspritzer CLS 350 CGI und 71.746,00 Euro für den erstarkten CLS 500; in noch deutlich höheren Sphären bewegte sich der CLS 63 AMG mit 101.558,00 Euro.
Zur sportlichen Nachschärfung der in verschiedenen Pkw-Baureihen jeweils erhältlichen AMG Versionen bot Mercedes-AMG – ebenfalls ab Herbst 2006 – auch erstmals maßgeschneiderte „Performance Packages“ an, die mit Blick auf eine weitere Erhöhung der Fahrdynamik zusammengestellt worden waren. Im Fall des CLS 63 AMG beinhaltete das Sonderausstattungspaket unter anderem vergrößerte vordere Verbundbremsscheiben, ein AMG Performance Fahrwerk mit Hinterachs-Sperrdifferenzial sowie 19 Zoll messende mehrteilige AMG Leichtmetallräder im Doppelspeichen-Design mit Reifen der Formate 255/35 vorne und 285/30 hinten. Zu haben war es für einen Brutto-Listenpreis von 8.236,00 Euro.
Nachdem es im Weiteren zu keinen nennenswerten Modifikationen an den Fahrzeugen der Baureihe C 219 mehr gekommen war, profitierten die Coupés der Baureihe C 219 im März 2008, vier Jahre nach ihrer Markteinführung, von der turnusmäßigen Modellpflege. Damit wurden die viertürigen CLS Coupés als Wegbereiter eines besonders individuellen Fahrzeugsegments noch attraktiver.
Hinsichtlich der im ersten Fertigungszyklus erreichten Produktionsstückzahlen erwiesen sich die CLS Modelle keineswegs als Nischenfahrzeuge – ganz im Gegenteil: Angesichts ihrer durchaus eigenständigen Stellung in der Mercedes-Benz Typenhierarchie und ihrer Ansiedlung im gehobenen bis oberen Preisbereich konnten die in der Statistik ausgewiesenen Zahlen als sehr beachtlich gelten. Insgesamt hatten rund 130.000 Einheiten die Fertigungsanlagen verlassen. Dabei ergaben sich für die einzelnen Modelle relativ ähnliche Anteile: Am beliebtesten war der CLS 500, von dem unter Berücksichtigung beider Motorversionen im gegebenen Zeitraum insgesamt etwa 46.000 Fahrzeuge entstanden. Dahinter platzierten sich das Dieselmodell CLS 320 CDI mit knapp 38.000 und der 3,5-Liter-V6-Benziner, von dem als CLS 350 und CLS 350 CGI rund 36.000 Einheiten produziert worden waren.
Eine Nebenrolle spielten, wie stets, die AMG Versionen. Dabei schnitt der nur bis 2006 angebotene CLS 55 AMG mit ca. 6.600 Fahrzeugen bemerkenswert gut ab, während sich der Nachfolger CLS 63 AMG mit bis zur Modellpflege gebauten rund 3.500 Einheiten von Beginn an etwas schwerer tat.