Rudolf Caracciola

Rudolf Caracciola
  • Nachname
    Caracciola
  • Vorname
    Rudolf
  • Geburtsdatum
    30.01.1901
  • Todesdatum
    28.09.1959

Der in Remagen geborene Rheinländer mit italienischen Wurzeln wird in den 1930er-Jahren erfolgreichster Silberpfeil-Pilot. Seine insgesamt über 30 Jahre andauernde Rennkarriere beginnt auf dem Motorrad. Mit 21 Jahren gewinnt er das Rennen „Rund um Köln“, worauf ihn die Fafnir-Automobilwerke als Werksfahrer zum AVUS-Rennen nach Berlin schicken. Nach einem respektablen vierten Platz und einem bald darauffolgenden Sieg auf einem Ego-Kleinwagen im Berliner Stadion bewirbt sich Caracciola bei der Daimler-Motoren-Gesellschaft (DMG).

1923 bestreitet er als Werksfahrer auf einem Mercedes 6/25/40 PS Tourensportwagen in Baden-Baden sein erstes Rennen und erringt noch im gleichen Jahr elf weitere Siege. Auf dem neuen Mercedes 2-Liter-Renwagen gewinnt Caracciola 1924 das Teutoburger-Wald-Rennen, mit dem Mercedes 24/100/140 PS Modell K Rennsport-Tourenwagen siegt er 1925 und 1926 bei insgesamt 18 Rennteilnahmen 16 Mal. Der internationale Durchbruch gelingt ihm 1926 auf der Berliner AVUS beim Großen Preis von Deutschland, den er trotz misslungenem Start bei strömendem Regen für sich entscheiden kann.

Auf den „Weißen Elefanten“ der S-Reihe kann der Remagener zwischen 1927 und 1932 mit zahllosen Erfolgen seine Dominanz weiter ausbauen. Mit Ausnahme der Jahre 1932/33 fährt Caracciola ausschließlich auf Mercedes und Mercedes-Benz. Als sich die Daimler-Benz AG 1931 für zwei Jahre aus dem Rennsport zurückzieht, unterschreibt er einen Vertag bei Alfa Romeo. Nach deren Rückzug gründet er zusammen mit seinem Rennfahrerkollegen Louis Chiron eine private Renngemeinschaft, verunglückt jedoch schwer beim Training zum Grand Prix von Monaco 1933.

Nach seiner Genesung und der Rückkehr zu Mercedes-Benz gewinnt „Caratsch“ auf den Silberpfeilen W 25, W 125 und W 154 insgesamt zehn Grand-Prix-Rennen, davon fünf Mal den Großen Preis von Deutschland, und kann 1935, 1937 und 1938 die Europameisterschaft für sich entscheiden. Diese 1935 erstmals ausgetragene Rennserie gilt als Vorläufer der heutigen Formel-1-Weltmeisterschaft.

Zu Caracciolas beeindruckender Erfolgsserie zählen auch der Gewinn der Europa-Bergmeisterschaften von 1930 bis 1932, ein Sieg 1931 bei der legendären Mille Miglia, die er als erster Nicht-Italiener für sich entscheidet, und verschiedene Weltrekorde mit den Rekordwagen von Mercedes-Benz. Er beherrscht wie kein anderer die brachialen Rennwagen dieser Epoche und stellt sein hohes fahrerisches Können vor allem auf regennasser Strecke unter Beweis. Bei der kriegsbedingten Einstellung der europäischen Motorsportaktivitäten im Herbst 1939 gilt er als erfolgreichster Grand-Prix-Fahrer überhaupt.

Nach dem Krieg startet Caracciola ein Comeback und kann 1952, im Alter von 51 Jahren, bei der Mille Miglia auf einem der neuen Mercedes-Benz 300 SL Rennsportwagen Platz vier erzielen. Die grandiose Karriere des Remageners endet zwei Wochen später beim Großen Preis von Bern für Sportwagen. Bei einem schweren Unfall wird sein linkes Bein zertrümmert, und er ist danach lange auf Rollstuhl und Krücken angewiesen. Bis zu seinem plötzlichen Tod im September 1959 bleibt er Mercedes-Benz als Repräsentant bei Präsentationen von Modellneuheiten und Motorsport-Veranstaltungen erhalten.

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