PKW9000000105 E-Klasse Coupés der Baureihe 207, 2009 - 2013

E-Klasse Coupés der Baureihe 207, 2009 - 2013

Nur drei Monate nach der Vorstellung der neuen E-Klasse Limousine wurde das neue E-Klasse Coupé auf dem Genfer Autosalon im März 2009 erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Wie die viertürigen Modelle wartete der sportlich-luxuriöse Zweitürer nicht nur mit einer markanten Formgebung, sondern zugleich mit einer Fülle technischer Innovationen in den Bereichen Motorisierung, Fahrwerksregelung, Sicherheitssysteme und Infotainment auf.

Das äußere Erscheinungsbild des neuen E-Klasse Coupés reflektierte traditionelle Stilmerkmale wie etwa die voll versenkbaren Seitenfenster und den typischen Sport-Kühlergrill mit großem Zentral-Stern. Zugleich nahmen die Fahrzeugfront und die hinteren Kotflügel Bezug auf die Linienführung der Limousine und schufen damit eine erkennbare Familienähnlichkeit.

Im Interieur, dessen wesentliche Gestaltungselemente die aus der Limousine bekannte Formensprache widerspiegelte, aber sportlicher interpretierte, fiel das deutlich vergrößerte Raumangebot auf. Das auf E-Klasse- statt – wie beim Vorgänger CLK – auf C-Klasse Basis realisierte Coupé wartete sowohl in der Länge wie in der Breite mit verbesserten Platzverhältnissen auf. Serienmäßig kamen neu entwickelte Sitze mit elektrischer Verstellung zum Einsatz, deren Easy-Entry-Funktion das mühelose Erreichen der hinteren Einzelsitze ermöglichte. Deren Rückenlehnen wiederum ließen sich einzeln oder zusammen umlegen und vergrößerten so das Ladevolumen des Kofferraums.

Zum Marktstart im Mai 2009 war das neue E-Klasse Coupé mit fünf verschiedenen Antriebsaggregaten lieferbar, zwei Diesel- und drei Benzintriebwerken. Der im E 250 CDI BlueEFFICIENCY Coupé zum Einsatz kommende, 2143 cm³ große Vierzylinder entstammte der neuen Dieselmotoren-Generation OM 651 und stellte 150 kW/204 PS sowie ein Drehmomentmaximum von 500 Nm bereit. Sein durchschnittlicher Kraftstoffverbrauch, kombiniert nach der gültigen Messnorm NEFZ, betrug maximal 5,6 l/100 km. Als Spitzenmotorisierung bei den Selbstzündern fungierte weiterhin der 3,0-Liter-V6 der Baureihe OM 642 mit Common-Rail-Direkteinspritzung und Turboaufladung. Im E 350 CDI BlueEFFICIENCY Coupé war er zunächst auf 170 kW/231 PS justiert und wies im NEFZ-Fahrzyklus einen kombinierten Durchschnittsverbrauch von 6,8 l/100 km auf.

Die Palette der Benzintriebwerke begann im E 250 CGI BlueEFFICIENCY Coupé mit dem neu entwickelten Vierzylinder M 271. Die Spitzenleistung des 1,8 Liter großen, turbogeladenen Direkteinspritzers von 150 kW/204 PS sorgte in Verbindung mit einem serienmäßigen 5-Gang-Automatikgetriebe für sportwagenmäßige Fahrleistungen bei einem bescheidenen Kraftstoffkonsum von knapp über 7 l/100 km. Das mittlere Leistungssegment deckte im E 350 CGI BlueEFFICIENCY Coupé der 3,5-Liter-V6 der Baureihe M 272 mit strahlgeführter Benzin-Direkteinspritzung modernster Bauart ab. Dem Leistungsvolumen des Saugmotors von 215 kW/292 PS stand ein durchschnittlicher Kraftstoff-Normverbrauch von lediglich 8,5 l/100 km gegenüber. Für besonders souveräne Leistungsentfaltung und höchsten Antriebskomfort sorgte, wie schon bei der CLK-Klasse, der im E 500 Coupé zum Einsatz kommende, knapp 5,5 Liter Hubraum aufweisende V8 mit 285 kW/388 PS.

Fahrwerkseitig schöpfte das neue E-Klasse Coupé die verfügbaren Fahrdynamikpotenziale jederzeit sicher und sportlich-komfortabel aus. Serienmäßig an Bord war das AGILITY-CONTROL-Fahrwerk mit automatischem Stoßdämpfersystem, dessen Wirkung sich selbsttätig dem jeweils herrschenden Fahrzustand anpasste und von sportlich-agil bis komfortbetont reichte. Optional war ein AGILITY-CONTROL-Sportfahrwerk verfügbar, das eine sportlich akzentuierte Dämpfungscharakteristik aufwies und durch eine direkter übersetzte Sport-Parameterlenkung ergänzt wurde. Weitere Verfeinerung bot ein ebenfalls als Wunschausstattung lieferbares Fahrdynamik-Paket mit elektronisch gesteuertem, radselektivem Dämpfungssystem und den beiden anwählbaren Fahrprogrammen „Comfort“ und „Sport“.

Wie stets bei Mercedes-Benz, dienten auch bei den neuen E-Klasse Coupés umfangreiche Sicherheits- und Assistenzsysteme dazu, die Sicherheitsmarge für sämtliche Passagiere beträchtlich zu vergrößern und den Fahrer bestmöglich zu entlasten. Dabei profitierte das Coupé von den weitreichenden Neuentwicklungen für die kurz zuvor eingeführte E-Klasse Limousine. Zur Serienausstattung gehörten unter anderem das Müdigkeitserkennungssystem ATTENTION ASSIST sowie der präventive Insassenschutz PRE-SAFE®. Als Wunschausstattung stand auch für das E-Klasse Coupé das Intelligent Light System zur Verfügung, das mithilfe des Adaptiven Fernlicht-Assistenten und basierend auf Bi-Xenon-Scheinwerfern die Fahrbahnausleuchtung in allen Verkehrssituationen optimierte. Ebenfalls optional war das bereits aus der Mercedes-Benz S-Klasse bekannte Assistenzsystem DISTRONIC PLUS mit Abstandsregel-Tempomat, Bremsassistent Plus und PRE-SAFE®-Bremse lieferbar. Es griff – notfalls autonom – in das Fahrgeschehen ein, um einen als möglich erkannten Aufprall auf ein voraus befindliches Hindernis zu verhindern oder zumindest in seiner Schwere zu reduzieren.

Die passive Sicherheitsausstattung der E-Klasse Coupés setzte mit sieben serienmäßigen Airbags, Gurtstraffern, Gurtkraftbegrenzern auf allen Sitzplätzen sowie mit crashaktiven Kopfstützen auf den beiden Vordersitzen einen neuen Klassenstandard. Vermehrter Einsatz von höchstfesten Stahllegierungen sowie ausgeklügelte Verformungsstrukturen sorgten dafür, dass die Karosserie auch hohen Aufprallbelastungen standhielt und so den Passagieren bestmöglichen Schutz bot. Auch der Schutz anderer Verkehrsteilnehmer lag im Fokus der Mercedes-Benz Entwickler. So waren die neuen E-Klasse Coupés mit einer aktiven Motorhaube ausgestattet, die sich bei einem Unfall mithilfe eines Federsystems im hinteren Bereich um 50 mm anhob und damit den Deformationsraum für Fußgänger oder Radfahrer vergrößerte.

Auf dem neuesten Stand präsentierte sich die Infotainment-Ausstattung. Im Mittelpunkt des bereits in der S-Klasse bewährten Bedienungskonzepts mit Multifunktionslenkrad, Farbdisplay in der Instrumententafel und Direktwahltasten stand der auf dem Mitteltunnel positionierte Controller. Er steuerte zum Beispiel sämtliche Audiofunktionen, Telefon und Navigation. Zur Serienausstattung gehörte das System Audio 20, bestehend aus Radio, CD/DVD-Spieler, acht Lautsprechern und Bluetooth-Schnittstelle. Auf Wunsch war das Multimediasystem COMAND APS erhältlich, das mit Festplatten-Navigation, DVD-Wechsler, umfangreichem Musikregister und Sprachbedienung aufwartete. Weiter intensivieren ließ sich das Akustikerlebnis unter anderem durch ein 500-Watt-Soundsystem, eine Medienschnittstelle und einen Tuner für digitalen Radioempfang.

Schon zum Zeitpunkt der Markteinführung des neuen E-Klasse Coupés bot die Palette an lieferbaren Motoren, Fahrwerksvarianten, Ausstattungslinien, Farben und Rad-/Reifenkombinationen umfassende Möglichkeiten zur Individualisierung. Einen betont sportlichen Akzent setzte hier das optional erhältliche Sport-Paket AMG mit Frontschürze, Seitenschwellerverkleidungen und Heckschürze im AMG Outfit. Ebenfalls enthalten waren 18 Zoll messende AMG Leichtmetallräder mit Reifen der Formate 235/40 R 18 vorn und 255/35 R 18 hinten sowie das AGILITY COLTROL-Sportfahrwerk. Die in schwarz gehaltene Interieurausstattung in Ledernachbildung ARTICO und das AMG Sportlenkrad im 3-Speichen Design schufen dabei ein adäquates Innenraumambiente.

Aus Anlass des Produktionsstarts lancierte Mercedes-Benz eine limitierte „Prime Edition“ des E-Klasse Coupés, die sich durch besonders exklusive Ausstattungsdetails auszeichnete. Zum Umfang gehörten unter anderem die spezielle Metallic-Lackierung in palladiumsilber, ein Panorama-Glasdach sowie titangraue, 18 Zoll große AMG Leichtmetallräder. Dem Innenraum verlieh unter anderem eine zweifarbige designo-Ausstattung in Nappaleder besonderes Flair. Lieferbar war das Ausstattungspaket für die Modelle E 350 CGI, E 350 CDI und E 500.

Die Bruttolistenpreise der neuen Coupé-Generation begannen bei 44.684,50 Euro für den E 250 CDI BlueEFFICIENCY sowie sein Benziner-Pendant E 250 CGI BlueEFFICIENCY und reichten bis zu 66.045,00 Euro für das Top-Modell E 500.

Im März 2010 kam es zu einer ersten Ausweitung der verfügbaren Motorenpalette. Parallel zur Einführung der neuen E-Klasse Cabriolets rundeten nun die Modelle E 220 CDI BlueEFFICIENCY und E 200 CGI BlueEFFICIENCY das Angebot nach unten ab. Der knapp 2,2 Liter große Vierzylinder-Diesel OM 651 war mit 125 kW/170 PS und der 1,8-Liter-Benzin-Direkteinspritzer mit 135 kW/184 PS spezifiziert. Gut ein Jahr später, im April 2011, begann die Einführung des E 300 BlueEFFICIENCY, mit dem für die zweitürigen E-Klasse Modelle der Wechsel vom bisherigen V6 der Ottomotoren-Baureihe M 272 zum neu entwickelten M 276 eingeleitet wurde. Der Sechszylinder wartete nun mit einem Zylinderbankwinkel von 60° anstelle von 90°, wie noch beim Vorgänger, auf. Im E 300 BlueEFFICIENCY, der den Abstand zwischen Vier- und Sechszylinder-Motorisierung verringerte, leistete der neue V6-Direkteinspritzer – bei identischem Hubraum von 3498 cm³ - 185 kW/252 PS. Zum Einsatz kam darüber hinaus das neue 7G-TRONIC PLUS Automatikgetriebe mit sieben Gangstufen, das von nun an sukzessive auch in die anderen E-Klasse Coupés serienmäßig oder als Sonderausstattung eingebaut wurde. Ebenfalls entfiel ab diesem Zeitpunkt bei den entsprechenden Benzinern die auf die Direkteinspritzung verweisende Zusatzbezeichnung CGI.

Parallel zum 300er-Coupé profitierte auch die 350er-Version vom neuen Triebwerk. Hier leistete es 225 kW/306 PS und bot dabei Kraftstoffverbrauchsvorteile im Bereich von 20 % gegenüber der vorangegangenen Motorengeneration. Auch die Diesel-motorisierte Spitzenversion E 350 CDI BlueEFFICIENCY kam zu diesem Zeitpunkt in den Genuss einer Leistungssteigerung: Statt wie zuvor 170 kW/231 PS lieferte der 3,0-Liter-V6 OM 642 nun 195 kW/265 PS und konsumierte dabei im kombinierten Durchschnitt gemäß gültiger Messnorm mit maximal 6,2 Litern auf 100 km dennoch rund 10 % weniger Kraftstoff.

Die umfassenden Aktivitäten zur Reduzierung der Verbrauchs- und damit auch der CO₂-Werte betrafen in ähnlicher Weise das Spitzenmodell E 500. Coupé wie auch Cabriolet erhielten im Vorfeld der Frankfurter IAA 2011 erstmals die Zusatzbezeichnung BlueEFFICIENCY und wurden mit einem ebenfalls direkteinspritzenden V8 der Baureihe M 278 ausgestattet. Das im Jahr zuvor erstmals in der S-Klasse (Baureihe 221) und dem CL Coupé (Baureihe 216) eingesetzte Triebwerk zeichnete sich unter anderem durch einen auf 4663 cm³ verringerten Hubraum sowie die Verwendung zweier Abgasturbolader aus. Dies resultierte bei beiden E-Klasse Zweitürern in einer Leistungssteigerung auf 300 kW/408 PS, kombiniert mit einer wiederum rund 20-prozentigen Verbrauchseinsparung gegenüber dem knapp 5,5 Liter Hubraum aufweisenden Vorgängermotor.

Nur wenig Bewegung zeigten die Bruttolistenpreise bis zur ersten tiefgreifenden Modellpflege der E-Klasse Zweitürer im März 2013: Das Spektrum begann bei 41.441,75 Euro für das Otto-motorisierte E 200 BlueEFFICIENCY Coupé; lediglich für den antriebseitig grundlegend aktualisierten E 500 BlueEFFICIENCY wurden mit 70.061,25 Euro fast 7 % mehr berechnet.

Im Hinblick auf die bis zur Modellpflege produzierten Stückzahlen erwies sich das E 250 CGI BlueEFFICIENCY Coupé (ab April 2011 unter der Bezeichnung E 250 BlueEFFICIENCY Coupé angeboten) als mit deutlichem Abstand populärstes Modell. Von dem mit einem Vierzylinder-Benzin-Direkteinspritzer motorisierten Zweitürer wurden bis April 2013 fast 29.800 Einheiten gebaut. Dagegen verließen vom 2011 ins Programm aufgenommenen E 300 BlueEFFICIENCY Coupé im selben Zeitraum kaum mehr als 450 Fahrzeuge die Fertigungsanlagen. Insgesamt belief sich die Produktionsstatistik im genannten Zeitraum auf über 141.300 E-Klasse Coupés.

Mercedes-Benz E-Klasse Limousine, Baureihe 212, MercedesSport Premium-Individualisierungsprogramm für Exterieur und Interieur (lieferbar ab Sommer 2010). Veredelte Einstiegsleisten und Fußmatten.
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E-Klasse Limousine - W 212
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