Kaiserpreisrennen, 1907

  • Datum
    13.06.1907-14.06.1907
  • Rennstrecke
    Kloster Thron - Saalburg - Homburg v. d. H. - Oberursel - Königstein - Glashütten – Esch – Riedelbach - Weilburg - Grävenwiesbach – Usingen - Kloster Thron
  • Renndistanz
    472 km (Auswahlrennen je 236 km)
  • Rundenlänge
    118 km

Im Februar 1906 wurde vom damaligen Kaiserlichen Automobil-Club (KAC) und dem Verein Deutscher Motorfahrzeug-Industrieller (VDMI), einem Vorläufer des heutigen Verbandes der Automobilindustrie (VDA), ein groß angelegtes internationales Rennen im Juni 1907 ausgeschrieben, das mittels eines eigenen technischen Reglements auch andere deutsche Hersteller als die im Motorsport bereits seit langem engagierten Firmen Benz & Cie. und DMG zu einer Teilnahme animieren sollte. Als besonderen Ansporn stiftete Kaiser Wilhelm II. einen Ehrenpreis.

Der daraufhin als Kaiserpreis-Rennen titulierte Wettbewerb sollte insbesondere den Tourenwagensport fördern und verfolgte dieses Ziel mit einem darauf abgestimmten Reglement. So durfte das Hubvolumen maximal 8 Liter betragen – aus heutiger Sicht sehr großzügig bemessen, doch im Vergleich zu den Hubräumen der damaligen Rennwagen ein eher moderater Wert. Der Radstand war mit mindestens 3 Metern festgelegt und der Abstand von der Spritzwand bis zur Mitte der Hinterachse mit mindestens 2 Metern; das Mindestgewicht musste bei 1175 Kilogramm liegen.

Der durch den Taunus führende 117 Kilometer lange Rundkurs in der Nähe von Bad Homburg, dem Sitz der kaiserlichen Sommerresidenz, entsprach im Wesentlichen jener Strecke, auf der drei Jahre zuvor das Rennen um den Gordon-Bennett-Cup ausgetragen worden war. Am Tag vor dem eigentlichen Rennstart, der auf den 14. Juni 1907 terminiert war, fanden zwei Ausscheidungsläufe statt, die aufgrund der großen Anzahl von 92 Nennungen und 42 Fahrzeugmarken notwendig geworden waren. Diese beiden Ausscheidungsläufe fielen zeitlich mit dem letzten Tag der dritten und letzten Herkomer-Konkurrenz zusammen.

Benz & Cie. und die Daimler-Motoren-Gesellschaft gingen mit jeweils drei Renntourenwagen an den Start: Während Benz den bereits bei der Targa Florio eingesetzten Rennwagen mit modifizierten Motoren ausrüstete, um unter der vom Reglement definierten Hubraumobergrenze von 8 Litern zu bleiben, setzten die Untertürkheimer auf eine Neukonstruktion, die in ihren Grundzügen auf dem Mercedes-Simplex 60 PS von 1903 basierte.

Beide Teams vermochten jedoch weder bei den Ausscheidungsrennen noch beim Kaiserpreis-Rennen selbst entscheidenden Eindruck zu hinterlassen. Alle drei Läufe wurden von den moderneren FIAT-Wagen beherrscht, die auf den Endrängen 1, 5 und 6 ins Ziel kamen. Einen Achtungserfolg erzielte die Opel Mannschaft mit Carl Jörns und Christian Michel auf den Plätzen 3 und 4. Bestplatzierter Mercedes Fahrer wurde Otto Salzer auf Rang 9, während Camille Jenatzy auf Position 14 ins Ziel kam.

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