Pierre Levegh

Pierre Levegh
  • Nachname
    Levegh (Bouillin)
  • Vorname
    Pierre Eugène Alfred
  • Geburtsdatum
    22.12.1905
  • Todesdatum
    11.06.1955

Der in Paris geborene Sohn eines Kaufmanns ist ausgebildeter Antiquar und macht sich zunächst auch international einen Namen als Eishockey- und Tennisspieler. Eine weitläufige Verbindung zum Motorsport besteht darin, dass sein Onkel Alfred Velghe in der Frühzeit des Automobils an Rennen teilgenommen hat. Aus Sympathie legt sich Bouillin dessen Fahrernamen Levegh (ein Anagramm seines Nachnamens) ebenfalls als Pseudonym zu.

Auf eigene Kosten startet der Franzose zunächst 1937 auf Bugatti. Bekannt machen ihn seine Einsätze beim 24-Stunden-Rennen in Le Mans 1939 und 1940 sowie zwischen 1951 und 1954, immer am Steuer von Fahrzeugen der Marke Talbot-Lago. 1952 hält er sich als stärkster Kontrahent der Mercedes-Benz 300 SL Rennsportwagen lange Zeit vor den späteren Siegern Hermann Lang und Fritz Riess. Dabei unterzieht sich Bouillin dieser Strapaze im Alleingang, ohne Ablösung durch Teamkollegen. Er führt bis zur letzten Stunde mit einigen Runden Vorsprung, dann ereilt ihn ein Motorschaden an seinem Talbot-Lago T26 GS, vermutlich weil der völlig übermüdete Pilot sich verschaltet hat.

Nicht zuletzt auf Grund dieses bemerkenswerten Auftritts lädt ihn Daimler-Benz drei Jahre später zum Start in Le Mans ein, als Gastfahrer auf dem 300 SLR Rennsportwagen. Das Rennen am 11. Juni 1955 gerät schließlich zu einem der dunkelsten Kapitel der Motorsporthistorie und überschattet den Sport über lange Zeit. Im Zuge einer vom späteren Sieger Mike Hawthorn ausgelösten Kettenreaktion von unerbittlicher Konsequenz wird Bouillins 300 SLR auf der Start-und-Ziel-Geraden abgedrängt und in die Menge der Zuschauer katapultiert. Über 80 Menschen lassen bei der Katastrophe ihr Leben – unter ihnen der Franzose selbst.

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