Mercedes Renntransporter, 1924

Mercedes Renntransporter, 1924
Basiert auf dem Fahrgestell des Mercedes 24/100/140 PS

Von den Anfängen des Motorsports bis in die 1930er-Jahre war es üblich, die Rennwagen auf eigener Achse an den Ort des Renngeschehens zu fahren. Dies brachte nicht nur Strapazen für Mensch und Maschine mit sich, es setzte Fahrer und Fahrzeug auch zusätzlichem Stress aus – wurden die Fahrzeuge doch oft erst in allerletzter Minute fertig und mussten dann noch unter Zeitdruck und zum Teil widrigen Witterungsverhältnissen zum Einsatzort gesteuert werden.

Der frisch gebackene Targa-Florio-Sieger Christian Werner und sein Fahrerkollege Alfred Neubauer entwickelten 1924 die Idee, die Rennwagen künftig nicht an den Veranstaltungsort zu fahren, sondern zu transportieren. Um dabei ebenso schnell wie flexibel agieren zu können, setzten sie nicht auf einen herkömmlichen Lastwagen, sondern verwendeten ein Fahrgestell des Hochleistungswagens Mercedes 24/100/140 PS, der mit einem Kompressor-aufgeladenen 6,3-Liter-Sechszylindermotor ausgerüstet war. Seinen ersten Einsatz absolvierte der Renntransporter im Herbst 1924 mit dem brandneuen Zweiliter-Achtzylinder-Rennwagen, der beim Großen Preis von Italien in Monza seine Rennpremiere hatte.

Ab den 1930er-Jahren wurden die kostbaren Rennwagen mit Lastwagen an die Rennstrecken Europas transportiert, und 1955 griff die Mercedes-Benz Rennabteilung das Konzept des Rennwagen-Schnelltransporters erneut auf.

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