PKW4021 Typen 170 S / 170 DS / 170 S-V / 170 S-D (W 136, W 191), 1949 - 1955

Typen 170 S / 170 DS / 170 S-V / 170 S-D (W 136, W 191), 1949 - 1955

Mit dem Typ 170 S präsentierte Daimler-Benz, erstmals nach dem Krieg, wieder einen Wagen der Sonderklasse. Der Öffentlichkeit wurde das neue Modell, zusammen mit dem 170 D, im Mai 1949 auf der Technischen Exportmesse in Hannover vorgestellt. Wie der 170 D, war auch das neue Flaggschiff des Pkw-Programms keine reine Nachkriegskonstruktion; vielmehr basierte der 170 S stilistisch und konzeptionell auf dem Vorkriegs-Typ 230 (W 153). Gegenüber dem 170 V hatte der 170 S einen leistungsstärkeren Motor, eine verbesserte Vorderachse sowie eine geräumigere Karosserie. Neben der Limousine waren ein zweisitziges Cabriolet A und ein viersitziges Cabriolet B lieferbar. Das Cabriolet A galt seinerzeit als besonders luxuriöses Fahrzeug für höchste Ansprüche und rundete das Produktionsprogramm nach oben ab.

Außer diesen regulär erhältlichen Karosserievarianten gab es noch einige Sonderausführungen, die allerdings nicht im Werk Sindelfingen, sondern von externen Aufbauherstellern auf dem Fahrgestell des 170 S montiert wurden. Zu erwähnen sind hier ein Polizei-Funkwagen mit Kombiaufbau von Binz und ein offener sechssitziger Polizei-Streifenwagen mit Klappverdeck.

Im Rahmen einer Modellpflege im Januar 1952 wurde der 170 S in zahlreichen Punkten verbessert. Die überarbeitete Ausführung, die intern als Typ 170 Sb (W 191) bezeichnet wurde, war nun mit Lenkradschaltung und Knopf-Anlasser am Armaturenbrett ausgestattet. Der Nockenwellenantrieb erfolgte über Duplex-Rollenkette, die Spurweite der Hinterachse wurde vergrößert und der Hinterachsantrieb auf Hypoidverzahnung umgestellt. Von außen ist der 170 Sb an der vergrößerten Heckscheibe und den nach innen verlegten Scharnieren des Kofferraumdeckels erkennbar.

Lieferbar war der 170 Sb nur noch als Limousine, nachdem die Produktion der beiden Cabriolets bereits im November 1951 ausgelaufen war. Als deren Nachfolger fungierten die entsprechenden Varianten des Typ 220 mit Sechszylindermotor. Gleichzeitig mit dem 170 Sb wurde als neuer Typ der 170 DS präsentiert, der mit dem Dieselmotor des 170 Da ausgerüstet war und in deutlich höherer Stückzahl verkauft wurde als das benzingetriebene Schwestermodell.

Beide Typen, 170 Sb und 170 DS, wurden von verschiedenen Aufbauherstellern mit Sonderkarosserien versehen; so entstanden vor allem Kombiwagen und sechssitzige Droschken-Limousinen.

Nachfolger des 170 Sb wurde der völlig neu konstruierte Typ 180, dessen moderne Konzeption für manchen traditionsverwurzelten Mercedes-Benz Kunden zunächst gewöhnungsbedürftig war, verfügte der neue Typ doch weder über ein separates Fahrgestell noch über freistehende Kotflügel. Um auch den am konservativen Fahrzeug-Konzept orientierten Käufern das passende Modell bieten zu können und die traditionsreiche 170er Baureihe noch nicht in Ruhestand schicken zu müssen, wurden, gleichzeitig mit dem Typ 180, verbesserte Nachfolgemodelle des 170 Vb und 170 Db präsentiert. Entstanden waren die neuen Typen 170 S-V und 170 S-D durch Kombination des weitgehend unveränderten Fahrgestells der Vorgängermodelle mit der geräumigeren Karosserie des 170 Sb / 170 DS, deren Ausstattung man aber etwas vereinfacht hatte. Allerdings waren beide Modelle nun mit Lenkradschaltung ausgestattet. Äußerlich ist der 170 S-V / 170 S-D an folgenden Merkmalen vom 170 Sb / 170 DS zu unterscheiden: fehlende Chromleisten an den Lüftungsschlitzen der Motorhaube, Haltebügel anstelle des Drehgriffs am Kofferraumdeckel sowie die vom 170 V / 170 D übernommenen Stoßstangen ohne Hörner.

Wie schon ihre Vorgängermodelle, dienten auch die Typen 170 S-V und 170 S-D als Basis für Sonderaufbauten, die bei Lueg und anderen Aufbauherstellern gefertigt und montiert wurden. Neben den Krankenwagen mit Lueg-Aufbau, die offiziell von Daimler-Benz vetrieben wurden, sind hier vor allem Kombiwagen und Kasten-Lieferwagen zu nennen.

Auch beim 170 S-V / 170 S-D wurde die Dieselvariante in deutlich höherer Stückzahl verkauft als das benzingetriebene Modell. Dementsprechend wurde der 170 S-V nur bis Februar 1955 gebaut, während die Produktion des 170 S-D erst im September des gleichen Jahres auslief. Damit war aber die Ära der Vollrahmen-Fahrzeuge bei Daimler-Benz noch nicht beendet: Schließlich wurden die Typen 300 S und 300, die endgültig letzten Vertreter der traditionellen Bauart, noch bis 1958 bzw. 1962 produziert.

Mercedes-Benz 170 S
Mercedes-Benz Typ 170 S
Typ 170 S, W 136
Mercedes-Benz 170 S
Typ 170 S, W 136
Typ 170 S, W 136
Mercedes-Benz 170 S
Mercedes-Benz 170 S
Typ 170 S, W 136
Typ 170 S, W 136
Typ 170 S, W 136
Mercedes Benz 170 DS
Mercedes-Benz 170 Sb / 170 DS
Typ 170 DS, W 191
Typ 170 S, W 136
MB Typ 170 DS
Typ 170 DS, W 191
Typ 170 S-D, W 136
Mercedes-Benz 170 S-V / S-D
Mercedes-Benz 170 S-V / S-D
Typ 170 S-V, W 136
MB Typ 170 S-D Krankenwagen (Aufbau Lueg)
MB Typ 170 S-D Krankenwagen (Aufbau Lueg)
MB Typ 170 S-D Fahrgestell für Sonderaufbauten
MB Typ 170 S-D Fahrgestell für Sonderaufbauten
MB Typ 170 S-V / 170 S-D Fahrgestell für Sonderaufbauten
Mercedes-Benz Typ 170 S Cabriolet B
Mercedes-Benz Typ 170 S Cabriolet A
Typ 170 S Cabriolet B
Mercedes-Benz Typ 170 Sb Limousine
Mercedes-Benz Typ 170 S-V, Limousine
Mercedes-Benz Typ 170 S-D, Limousine
Mercedes-Benz Typ 170 S-D Krankenwagen
Mercedes-Benz 170 DS
Mercedes-Benz Typ 170 S Cabriolet A
Mercedes-Benz Typ 170 S Cabriolet B
Mercedes-Benz Typ 170 DS Limousine
170 S-V / 170 S-D
170 Sb
Mercedes-Benz Typ 170 S
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