PKW4541 Vaneo Compact-Vans der Baureihe 414, 2001 - 2005

Vaneo Compact-Vans der Baureihe 414, 2001 - 2005

Der multifunktionale Compact‑Van Vaneo, den Mercedes‑Benz im September 2001 auf der Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) in Frankfurt/Main dem Publikum präsentierte, war Familien-Limousine, Freizeitfahrzeug und Großraum-Kombi in einem. Er bot auf der Verkehrsfläche einer kompakten Limousine das Raumangebot eines Mini‑Vans. Vor allem junge Familien, freizeitorientierte Paare, aber auch Singles und im wissenschaftlichen Fachjargon so genannte Mischnutzer erhielten ein auf ihre Bedürfnisse zugeschnittenes Mercedes‑Benz Modell.

Mit seinem Monospace-Design, seiner tiefen Gürtellinie samt großzügiger Fensterflächen und den beiden großen Schiebetüren pflegte der Kompakt-Van von Mercedes-Benz trotz enger technischer Verwandtschaft mit der bewährten A-Klasse einen überzeugend eigenständigen Auftritt. Das hohe Dach und das schnörkellose Design strahlten funktionales Selbstbewusstsein aus. Der Vaneo bot Platz für bis zu fünf Erwachsene und zwei Kinder oder beförderte selbst die umfangreichste Hobby-Ausrüstung bis zu einem Ladevolumen von 3.000 Liter und bis zu 600 Kilogramm Gewicht. Dank eines vollständig mit Kunststoff verkleideten Unterbodens und einer Reihe weiterer aerodynamischer Maßnahmen lag der Luftwiderstandsbeiwert trotz der für diese Fahrzeugklasse typischen großen Stirnfläche von 2,67 Quadratmetern bei lediglich cw=0,33.

Stattliche 92,5 Zentimeter maßen die senkrecht angeordneten, bichromatischen Rückleuchten in der Länge. Einerseits waren sie ein auffälliges Design-Merkmal, standen in bewusstem Kontrast zu den großen Blech- und Glasflächen des Vaneo und unterstrichen im Profil dessen konsequente Monospace-Form. Andererseits brachten sie funktionale Vorteile: Sie saßen außerhalb des unfallgefährdeten Bereichs und die Lichtsignale waren weithin zu erkennen. Über Kiemen im oberen Bereich der Leuchten wurde zugleich der Innenraum entlüftet. Die dritte Bremsleuchte war in den bogenförmigen Heckspoiler integriert. Dieser setzte den Schwung der senkrechten Leuchten nach oben fort und rahmte die eckige Heckklappe oder Flügeltür mit der großen Scheibe ein.

Die drei zur Markteinführung angebotenen Ausstattungslinien „Trend", „Family" und „Ambiente" sowie innovative Zusatzpakete ließen beim Vaneo genug Raum für maßgeschneiderte Individualisierungen. Der kompakte Mercedes‑Benz Van startete Anfang 2002 mit drei Otto- und zwei Dieselmotoren mit einer Leistungsspanne von 55 kW (75 PS) bis 92 kW (125 PS) und war mit einem Fünfgang-Schaltgetriebe - wahlweise auch mit automatischer Kupplung oder Automatikgetriebe - lieferbar.

Als Basis-Benziner fungierte ein 1,6 Liter großes Aggregat mit 60 kW (82 PS). Naturgemäß bessere Fahrleistungen bot die stärkere, hubraumgleiche Variante mit 75 kW (102 PS). Die temperamentvolle Topmotorisierung mit 92 kW (125 PS) bildet der Vaneo 1.9. Das Spitzenmodell erreichte eine Höchstgeschwindigkeit von 181 km/h, blieb bei aller Dynamik aber zurückhaltend im Kraftstoffkonsum. Im NEFZ-Zyklus ergab sich ein Gesamtverbrauch von 8,1 Liter Kraftstoff auf 100 Kilometer. Die beiden Turbodieselmodelle des Typs Vaneo CDI 1.7hatten 1,7 Liter Hubraum und waren mit 55 kW (75 PS) sowie 66 kW (90 PS) Leistung erhältlich. Ihr NEFZ-Gesamtverbrauch lag bei 5,7 beziehungsweise 5,9 Liter Dieselöl.

Der Vaneo bot zahlreiche Sicherheitsmerkmale, die in dieser Fahrzeugklasse vorbildlich und wegweisend waren. Intensive Computersimulationen sowie eine Vielzahl von Crashtests hatten die Vorteile seines ausgeklügelten Sicherheitskonzepts bestätigt. Bei einem Unfall waren die Passagiere dank des Energie verzehrenden Sandwich-Bodens und der sich nach unten ausklinkenden Antriebseinheit überdurchschnittlich gut vor Verletzungen geschützt. Im Sandwich zwischen dem ebenen Boden des Fahrgastraums und der Unterseite des Fahrzeugs befanden sich gitterartig angeordnete Längs- und Querträger. Bei einem Unfall dienten sie als Lastpfade und absorbierten die - je nach Crash-Art aus unterschiedlichen Richtungen - einwirkende kinetische Energie. Die Aufnahmepunkte für die verschiedenen Sitzkonfigurationen waren über Konsolen mit den Querträgern verbunden, ein weiterer wichtiger Beitrag zur Insassensicherheit. Eine zweite Besonderheit des Sicherheitskonzepts bestand in dem so genannten Pedalboden unter dem vorderen Fußraum, der so stabil ausgeführt und entsprechend geformt war, dass bei einer Frontalkollision Motor, Getriebe und andere Aggregate nicht in den Innenraum eindringen und die Passagiere gefährden konnten. Stattdessen glitt die kompakte und um rund 60 Grad nach vorn geneigte Antriebseinheit am schrägen Pedalboden nach unten ab.

Bei einem Unfall bewahrten Front- und Seiten-Airbags Fahrer sowie Beifahrer vor schlimmeren Verletzungen im Bereich von Kopf und Brustkorb. Die Rückhaltesysteme wurden über Crash-Sensoren im Vorbau sehr frühzeitig ausgelöst, sodass die Airbags nicht aggressiv zündeten und genügend Weg zur Verfügung stand, die Passagiere sanft aufzufangen. Der Fahrer-Airbag hatte ein Volumen von 64 Litern, das Exemplar auf der Beifahrerseite fasste 130 Liter. Die Seiten-Airbags (15 Liter) waren in den Türverkleidungen oberhalb der Armauflagen untergebracht. Dreipunkt-Gurte und Gurtstraffer gehörten beim Vaneo auf den vorderen Sitzen und den beiden äußeren Plätzen der zweiten Reihe zum Serienstandard. Ebenfalls ab Werk waren sämtliche Sitze der ersten und zweiten Reihe mit Kopfstützen ausgestattet. Ihre Rahmen-Form sorgte für bestmögliche Sicht des Fahrers nach hinten. Um auch in beladenem Zustand jederzeit sicher die Spur halten zu können, war der Vaneo serienmäßig mit dem Elektronischen Stabilitäts-Programm ESP® ausgerüstet.

Über zwei Schiebetüren war der Innenraum besonders leicht und bequem zugänglich. Selbst in engsten Parklücken fiel der Ein- und Ausstieg leicht, und beim seitlichen Be- und Entladen stand ebenfalls keine Tür im Weg. Die Schiebetüren waren mit einer lichten Weite von 756 und einer Höhe von 1.210 Millimetern groß dimensioniert, und entsprechend üppig fiel auch die Öffnung aus.

Komfortables Be- und Entladen erlaubte gleichfalls die große Heckklappe. Von Gasdruckfedern unterstützt, schwenkte sie so weit nach oben, dass auch Großgewachsene unter ihr bequem stehen konnten. Alternativ zur Klappe war eine asymmetrisch geteilte Hecktür erhältlich. Ihre Flügel waren im Verhältnis 2/3 zu 1/3 angeordnet, die größere Tür ließ sich auch separat öffnen - hilfreich beim Beladen vom rechten Fahrbahnrand. Die Flügel rasteten zunächst in einer 90-Grad-Stellung ein, konnten über diesen Punkt hinweg aber praxisgerecht bis zu einem Winkel von 170 Grad zur Seite geschwenkt werden.

Eine Vielzahl möglicher Sitzkonfigurationen und diverse kinder- sowie freizeitgerechte Ausstattungsdetails sorgten für höchste Variabilität und beste Nutzbarkeit. Im Normalfall bot der Compact‑Van großzügigen Platz für fünf Erwachsene. Die Fondsitzbank ließ sich im Verhältnis 60 zu 40 teilen. Die Rückenlehnen konnten auf die Sitzkissen geklappt, mit diesen zusammen hinter den Vordersitzen verstaut oder ausgebaut werden. Dies war jeweils einzeln oder auch am Stück möglich. Die Kopfstützen ließen sich ins Sitzkissen stecken und waren bei Umbau-Aktionen dann nicht im Weg. Dank Schnellverschlüssen ließen sich die Sitze mit wenigen Handgriffen und ohne Werkzeug aus der Verankerung im Fahrzeugboden lösen und konnten durch die großen Schiebetüren einfach ins Freie getragen werden. War der größere Teil des Fondsitzes ausgebaut, konnte dort ein Innenraumträger für Fahrräder montiert werden. Zwei Fahrräder mit ausgebauten Vorderrädern ließen sich auf diese Weise sicher vor Schmutz und Diebstahl transportieren.

Auf Wunsch ließ sich der Beifahrersitz ebenfalls demontieren. Dann maß der Laderaum an dieser Stelle zwischen Heckklappe und Stirnwand stattliche 2.970 Millimeter - genug selbst für sperrige Gegenstände wie Leitern. Als Picknick-Tisch taugte der multifunktionale Beifahrersitz ebenfalls: Wurde seine Lehne auf das Sitzkissen geklappt, standen dort Aussparungen für Getränkedosen bereit. Für die hinterste Reihe waren auf Wunsch zwei spezielle Kindersitze erhältlich. Auch sie ließen sich in Tisch-Stellung klappen oder senkrecht vor die nächste Sitzreihe falten. Alternativ nahmen die Verankerungspunkte der hintersten Reihe den ausziehbaren Laderaumboden auf. Diese innovative Sonderausstattung erleichterte das Beladen von der Heckklappe aus und konnte ausgezogen mit bis zu 120 Kilogramm belastet werden.

Für den Transport schmutziger Gegenstände gab es einen speziellen Schutz: eine dachhohe, mit wenigen Handgriffen zu befestigende Auskleidung des Laderaums namens „Carry". Die mit kratzfestem, strapazierfähigem Kunststoff beschichtete Plane wurde einfach in den Vaneo geschoben, anschließend konnten wie bei einem Karton die vier Seitenwände aufgeklappt und mit Haken am Fahrzeug gesichert werden. Auf diese Weise war der Laderaum rundum, bis zu den Sitzen und bis zum Dach, vor Verschmutzung geschützt. Nach dem Gebrauch ließ sich die stabile Auskleidung leicht herausnehmen sowie reinigen und konnte anschließend zusammengelegt in der Garage verstaut werden - eine saubere Lösung, mit deren Hilfe sich der luxuriöse Van einfach in einen pflegeleichten Transporter und zurück verwandeln ließ.

Der Vaneo kam als handliches Auto bewusst mit wenig Verkehrsfläche aus, bot dank seiner Höhe von 1.830 Millimetern und seiner waagerecht verlaufenden Dachlinie aber konkurrenzlos viel Kopffreiheit auf allen Plätzen. Dennoch stellten Waschstraßen oder Tiefgaragen selbst für einen mit Dachreling ausgestatteten Vaneo kein Problem dar. Einzigartig neben der enormen Innenhöhe war das so genannte Komfortmaß, ein Indiz für den wirklich nutzbaren, nicht von Radkästen eingeschränkten Passagierraum. Definiert ist es als die Länge zwischen dem vorderen Türanschlag und dem hinteren Ende der zweiten Seitentür. Da wegen des Sandwich-Konzepts der Boden des Innenraums rund 200 Millimeter höher als in gewöhnlichen Personenwagen lag, fiel der Einstieg besonders leicht. Der Laderaum war absolut eben und dank der kompakten Hinterachs-Konstruktion zwischen den Radkästen sehr breit.

Nur drei Wochen nach seiner Weltpremiere präsentierte Mercedes‑Benz auf der Düsseldorfer Fachmesse „REHACare International 2001" den neuen Compact‑Van Vaneo mit einer behindertengerechten Ausstattung als Konzeptstudie. Der Vaneo wurde zunächst mit einem zielgruppenspezifischen ab Werk lieferbaren Ausstattungspaket ausgerüstet. Damit auch auf den Rollstuhl angewiesene Menschen Auto fahren können, wurde auf der Fahrerseite nachträglich eine elektrische Ein- und Umstiegshilfe installiert. Einem mobilitätseingeschränkten Beifahrer machte ein drehbarer Schwenk-Hubsitz das Leben leichter. Ein seitlicher Lift, der Selbstfahrern das Verladen eines Faltrollstuhls hinter die Vordersitze ermöglichte, sowie ein separater Kofferraumlift für einen elektrischen Rollstuhl deuteten weitere Möglichkeiten an. Als kostengünstige Alternative konnte der Faltrollstuhl auch über einen elektrischen Seilzug eingezogen werden. Überdies wurden eine handbedienbare Bremse und Gasvorrichtung eingebaut und das Gaspedal nach links verlegt. Ein Multifunktions-Steuergerät für Blinker, Licht und Wischer, das für Armbehinderte die Lenkstockhebelfunktion und den Lichtschalter ersetzt, vervollständigte die Ausrüstung der Konzeptstudie des Vaneo.

Auf dem Genfer Automobilsalon 2003 präsentierte Mercedes‑Benz die neue Ausstattungslinie „ Imagination" für den Vaneo. Die hochwertigen Materialien im Inneren und das attraktive äußere Erscheinungsbild erfüllten die Wünsche derjenigen Kunden, die gehobene Ansprüche an einen Compact‑Van stellen. Von außen war der ab April 2003 lieferbare „ Imagination"-Vaneo an den 16-Zoll-Leichtmetallrädern, der serienmäßigen Metalliclackierung, den in Wagenfarbe lackierten Türgriffen und dem ebenfalls in Wagenfarbe lackierten Kühlergrill zu erkennen. Innen gehörte eine hochwertige Lederausstattung, die neben dem Lenkrad und Schaltknauf auch die vorderen und hinteren Türinnenverkleidungen umfasste, zum Umfang. Das zweifarbige Sitzleder mit Ziernähten unterstrich die sportive und gleichzeitig edle Ausstrahlung im Inneren. Alle Einstiegsleisten waren in Edelstahl ausgeführt. Die Mittelkonsole und der Zierstab in der Instrumententafel waren mit schwarzem Wurzelholzdekor veredelt. Zusätzlich waren im Gesamtumfang die Gepäckraumabdeckung, die Zentralverriegelung mit Funk-Fernbedienung und eine 12-Volt-Steckdose enthalten.

Im Frühjahr 2003 kam die Sonderausstattung „Spring" auf den Markt. Im Vaneo „Spring", der in zwei Ottomotor-Varianten (75 kW/102 PS und 92 kW/125 PS) sowie einer Dieselvariante (67 kW/91 PS) erhältlich war, wurden die zehn beliebtesten Sonderausstattungen serienmäßig integriert. So umfasste das Exterieur des Vaneo „Spring" beispielsweise 16-Zoll-Leichtmetallräder, die Dachreling und eine Metalliclackierung in Brillantsilber oder Carbonschwarz. Zur Ausstattung gehörten ebenso elektrisch betätigte Ausstellfenster hinten. Im Innenraum ergänzten die Klimaanlage, das Radio Sound 30 CD, die Zentralverriegelung mit Funkfernbedienung und die Gepäckraumabdeckung die umfangreichen Ausstattung.

Für seinen multifunktionalen Compact‑Van bot Mercedes‑Benz ein komplettes Taxipaket an. Dieses Ausstattungspaket umfasste unter anderem die Vorbereitung für den Einbau elektronischer Taxameter und moderner Funkgeräte sowie die Vorrüstung für die Montage eines Funklautsprechers und des elektrischen Taxi-Dachzeichenanschlusses. Außerdem gehörten dazu eine verstärkte Batterie, eine Dachantenne für Funk und Telefon, eine Funkfreisprechvorrüstung und die Taxi-Notalarmanlage.

Der Vaneo wurde ab Ende 2001 im Werk Ludwigsfelde in Brandenburg, südlich von Berlin gebaut, wo Mercedes‑Benz rund 500 Millionen Euro in hochmoderne Produktionsanlagen investiert hatte.

Mercedes-Benz Typ Vaneo, Baureihe 414.
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Vaneo
Mercedes-Benz Typ Vaneo der Baureihe 414
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Mercedes-Benz Typ Vaneo
Mercedes-Benz Typ Vaneo der Baureihe 414
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Mercedes-Benz Typ Vaneo
Mercedes-Benz Typ Vaneo, Baureihe 414.
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Mercedes-Benz Typ Vaneo, Baureihe 414.
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Mercedes-Benz Compact Van Vaneo, Baureihe 414
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Mercedes-Benz Compact Van Vaneo, Baureihe 414
Mercedes-Benz Vaneo, Baureihe 414, 2001
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Mercedes-Benz Vaneo
Mercedes-Benz Typ Vaneo, Baureihe 414.
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Mercedes-Benz Typ Vaneo, Baureihe 414.
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Mercedes-Benz Typ Vaneo, Baureihe 414.
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Mercedes-Benz Typ Vaneo, Baureihe 414.
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Mercedes-Benz Typ Vaneo, Baureihe 414.
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Mercedes-Benz Typ Vaneo, Baureihe 414.
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Mercedes-Benz Typ Vaneo, Baureihe 414.
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Mercedes-Benz Typ Vaneo, Baureihe 414.
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Mercedes-Benz Typ Vaneo, Baureihe 414.
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Vaneo
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