PKW3071 170 (W 15), 1931 - 1936

170 (W 15), 1931 - 1936

Rechtzeitig, um die Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise aufzufangen, entstand unter der Leitung von Dr. Hans Nibel ein verhältnismäßig kleines, wirtschaftliches und preisgünstiges Fahrzeug hoher Qualität. Der Mercedes-Benz Typ 170 wurde im Oktober 1931 auf dem Pariser Salon vorgestellt. Als neueste technische Errungenschaft war der Wagen vorne und hinten mit Schwingachsen, d.h. einer Einzelradaufhängung, ausgerüstet.

Die moderne Technik und die gefällige Form des Wagens fanden ebenso Anklang wie der trotz des Sechszylindermotors niedrige Preis. Als viertürige Limousine kostete der "kleine Mercedes" RM 4.400,-, also fast RM 1.600,- weniger als die billigste Ausführung des Typ Stuttgart. Er stand somit als hubraumkleinstes und preisgünstigstes Fahrzeug am unteren Ende des Mercedes-Benz Pkw-Programms. Der Typ 170 trug wesentlich dazu bei, dass Daimler-Benz die Wirtschaftskrise bewältigen konnte. Im Jahr 1932 wurden bereits 4 438 Stück gebaut; allein diese Stückzahl war größer als die gesamte Produktionszahl aller Mercedes-Benz Pkw-Modelle des Vorjahres.

Im ersten Produktionsjahr wurde der Typ 170 nur als viertürige Limousine und als viersitziges Cabriolet C angeboten. Bemerkenswert war der zwar kleine aber serienmäßig verfügbare Außenkoffer, zunächst in freistehender Ausführung und ab 1934 direkt an die Karosserie angebaut. Ab April 1932 wurde auch das Fahrgestell zur Fremdkarossierung angeboten. Im September 1932 ergänzte ein 2-sitziger "Roadster in Spezial-Ausführung" die Modellpalette, ein Jahr später folgte das "Spezial-Cabriolet A", das mit einem Preis von RM 7.000,- die teuerte Variante des Typ 170 wurde. Im Februar 1934 kam noch ein 2-türiger Tourenwagen mit vier Sitzen hinzu, der wahlweise mit Sindelfinger Karosserie oder Fremdkarosserie erhältlich war. Die 4-türige Limousine konnte vom gleichen Zeitpunkt an auf Wunsch mit einem Rolldach aus Sindelfinger Produktion ausgerüstet werden.

Im Februar 1935 debütierte außerdem eine 2-türige Limousine, die bereits das Karosseriedesign des Nachfolgemodells 170 V vorwegnahm; gleichzeitig wurde für alle Aufbauvarianten der seitherige Flachkühler durch einen Kühler mit flacher Keilform ersetzt.

Außer den genannten Karosserievarianten wurde der Typ 170 in den Jahren 1932 bis 1935 auch als Kastenlieferwagen für 300 kg Nutzlast angeboten. Die Typenbezeichnung L 300 entsprach der Nomenklatur der Mercedes-Benz Lastwagenmodelle.

Der Typ 170 wurde im Frühjahr 1936 vom 170 V abgelöst, der mit seinem Vorgänger außer der Hubraumklasse nichts mehr gemein hatte. Technisch vollkommen neu konzipiert, war der 170 V mit einem Vierzylindermotor ausgestattet.

Vom Mercedes-Benz 170 mit Sechszylindermotor wurden insgesamt 13 775 Stück gebaut. Dazu kamen noch einmal 126 Exemplare der Lieferwagenvariante L 300.

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