PKW4432 V-Klasse-Großraumlimousinen der Baureihe 638, 1999 - 2003

V-Klasse-Großraumlimousinen der Baureihe 638, 1999 - 2003

Von März 1999 an präsentierte sich die V-Klasse in aktualisierter Form mit einer geänderten Optik, einer neu gestalteten, höherwertigen Innenausstattung sowie CDI-Dieselmotoren. Dabei lösten zwei CDI-Typen die bisherige V-Klasse mit Turbodieselaggregat ab. Im V 200 CDI leistete der Motor mit 2151 Kubikzentimeter Hubraum 75 kW (102 PS) und mobilisierte ein Drehmoment von 250 Newtonmetern zwischen 1600 und 2400/min. Der V 220 CDI leistete 90 kW (122 PS) und wartete mit 300 Newtonmeter von 1800 bis 2500/min auf. Zu den Vorzügen dieser Diesel-Triebwerke zählten die souveräne Leistungsentfaltung, eine große Laufruhe und ein geringer Treibstoffkonsum. So verbrauchten die Typen V 200 CDI und V 220 CDI in der Deutschland-Version nur jeweils 8 Liter Diesel auf 100 Kilometer; in allen anderen Länder-Varianten waren es nur jeweils 7,5 Liter auf 100 Kilometer.

Die Modellpflege brachte den Typen V 230 und V 200 auch modifizierte Vierzylinder-Benzinmotoren. Neu waren eine kennfeldgesteuerte Verstellung der Einlassnockenwelle, das elektronische Motormanagement mit CAN-Bus-Vernetzung (Controller Area Network) sowie die sequenzielle Benzineinspritzung und die Antiklopfregelung zur automatischen Anpassung des Zündzeitpunktes an die Kraftstoffqualität. Das Ergebnis dieser Maßnahmen war eine verbesserte Drehmomententfaltung sowie ein deutlicher Zugewinn an Agilität beim Anfahren. Auch das Viergang-Automatikgetriebe wurde weiterentwickelt und den Anforderungen des höheren Drehmoments angepasst. Darüber hinaus erhielt es in Verbindung mit den neuen CDI-Motoren ein dynamisches Schaltprogramm (DSP); hier errechnete die elektronische Getriebesteuerung die optimalen Schaltpunkte aus verschiedenen Kennwerten wie beispielsweise Fahrpedalstellung, Steigung/Gefälle, Fahrzeugauslastung oder Anhängerbetrieb.

Das Exterieur der V-Klasse wurde mit der Modellpflege über wenige, gezielte Änderungen modernisiert. Am deutlichsten fielen der neu gestaltete Kühlergrill sowie die in Wagenfarbe lackierten Seitenschweller, Stoßfänger und Türgriffe auf. Die dritte Bremsleuchte, eine in die Fensterschacht-Abdeckung integrierte, schwarz eloxierte Metallschiene sowie neue Außenfarbenpalette rundeten die Neuerungen ab.

Die drei Design- und Ausstattungs-Lines TREND, FASHION und AMBIENTE unterschieden sich vor allem im Innenraum, der umfangreiche Änderungen erfuhr. Ziel war neben einer eleganteren Optik vor allem eine deutliche Steigerung von Wertanmutung und Qualität. Zu den wichtigsten Maßnahmen zählten ein neues Schalterprogramm und eine neue Heizungsbedienung in der Mittelkonsole, ein eigendiagnosefähiges Kombi-Instrument mit geänderter Zifferblattgestaltung, ein Lenkrad mit Airbag-Abdeckung in neuem Design, geänderte, verchromte Innentürgriffe, eine neue, beleuchtete Schaltergarnitur für die elektrischen Fensterheber und die Spiegelverstellung und eine Sitzbelegungs-Erkennung und automatische Kindersitz-Erkennung für den Beifahrer-Airbag. Zu den weiteren Modifikationen gehörten neue Sitzbezugsstoffe für die Lines TREND und FASHION, Dekorleisten im Fahrer- und Beifahrerbereich bei der Line FASHION im Carbondesign und bei der Line AMBIENTE im Wurzelnusslook, höherwertige Innenverkleidungen, vergrößerte Verstellmöglichkeit am Fahrersitz, eine neue Dachbedieneinheit mit geänderter Innenleuchte und eine neue Multifunktionseinheit im Fond unter anderem mit Getränkehalter und Aschenbecher.

Die Liste der Sonderausstattungen wurde erweitert, beispielsweise gab es nun ein Navigationssystem, die Parktronic, Seitenscheiben im Fond aus Schwarzglas, einklappbare Außenspiegel sowie eine Einbruch- und Diebstahl-Warnanlage mit Abschleppschutz und Innenraumüberwachung. Für Geschäftsleute war zudem die als Mercedes-Benz Zubehör lieferbare Business-Konsole gedacht, die flexibel ein- und auszubauen war. Sie bot eine Docking-Station für ein IBM-Notebook, einen Drucker, ein Festeinbau-Telefon mit Faxmöglichkeit und eine Leseleuchte.

Mit der V-Klasse setzte Mercedes-Benz wichtige Akzente im Segment der Großraum-Limousinen. Die Produktion der Baureihe W 638 im Werk Vitoria/Spanien, wo sie parallel zum entsprechenden Transporter, dem Vito, gefertigt wurde, endete im Sommer 2003. Insgesamt liefen dort von beiden Varianten zusammen rund 560 000 Fahrzeuge vom Band. Das Nachfolgemodell hieß in der Ausführung als Personenwagen statt V-Klasse nun Viano, die Nutzfahrzeugvariante weiterhin Vito.

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