Bertha Benz

Bertha Benz
  • Nachname
    Benz
  • Vorname
    Cäcilie Bertha
  • Geburtsdatum
    03.05.1849
  • Todesdatum
    05.05.1944

Als Cäcilie Bertha Ringer geboren am 03.05.1849 in Pforzheim.

1870                -    Verlobung mit Carl Benz

18.07.1872     -    Heirat und Umzug nach Mannheim

01.05.1873     -    Geburt des Sohnes Eugen

21.10.1874     -    Geburt des Sohnes Richard

01.08.1877     -    Geburt der Tochter Klara

02.02.1882     -    Geburt der Tochter Thilde

August 1888   -    Fernfahrt von Mannheim nach Pforzheim

16.03.1890     -    Geburt der Tochter Ellen

1903               -    Umzug nach Ladenburg

Bertha Benz starb am 05.05.1944 in Ladenburg.

Bertha Benz

Die Erfindung des Automobils und sein Erfolg in den Anfangsjahren ist ohne Bertha Benz, die resolute Ehefrau von Carl Benz, nicht vorstellbar. Sie wird als Bertha Ringer am 3. Mai 1849 in Pforzheim geboren und heiratet am 20. Juli 1872 im Alter von 23 Jahren Carl Benz. Ohne ihren starken Willen und den unerschütterlichen Glauben an den Erfolg ihres Mannes hätte es die Firma Benz & Cie. vermutlich nie gegeben.

Bertha Benz gibt ihrem Mann jenen Rückhalt, der den genialen Erfinder und Konstrukteur in schweren Stunden herber Rückschläge und aufkommender Selbstzweifel an der Richtigkeit seines Lebenswerkes festhalten lässt. Dank ihres unerschütterlichen Optimismus und der Fähigkeit, schwierige Situationen genau zu analysieren, findet sie immer wieder einen Weg.

Noch während ihrer Verlobungszeit, als Carl Benz durch seinen Geschäftspartner August Ritter in eine nahezu aussichtslose wirtschaftliche Lage gekommen war, trifft sie kurz entschlossen eine selbstlose, für Carl Benz jedoch existenzielle Entscheidung: Bertha Benz lässt sich ihre Mitgift vorzeitig auszahlen. Die Summe reicht gerade aus, die Schulden zu tilgen und den Geschäftspartner auszuzahlen, um damit künftig alle Entscheidungen selber treffen zu können.

In seinen Lebenserinnerungen schreibt Carl Benz später über seine Heirat mit Bertha: „Damit tritt mir ein Idealist zur Seite, der weiß, was er will, vom Kleinen und Engen hinauf zum Großen, Lichten, Weiten.“

Dank Berthas unerschütterlichem Vertrauen in ihren Mann und in seine Erfindung setzt Carl Benz seine Arbeit ungeachtet immer wieder auftretender Rückschläge fort. Am 29. Januar 1886 ist es dann soweit: Carl Benz meldet sein dreirädriges „Fahrzeug mit Gasmotoren-betrieb“ zum Patent an.

An diesem für die gesamte Mobilität bedeutenden Erfolg hat Bertha Benz einen wesentlichen Anteil. Die Patentschrift DRP 37435 gilt heute als Geburtsurkunde des Automobils.

Carl Benz baut weitere, in Details verbesserte Varianten seines Patent-Motorwagens. Doch obwohl das Publikum die Erfindung überwiegend begeistert aufnimmt, bleibt der erhoffte wirtschaftliche Erfolg aus. Erneut suchen Benz Zweifel heim. Und wieder ist es seine Frau, die einen Ausweg weiß. Sie erkennt, dass die Öffentlichkeit der Funktionstüchtigkeit und damit auch der Zuverlässigkeit der durch „geheimnisvolle Kräfte“ bewegten Fahrmaschine noch misstrauisch gegenübersteht. So unternimmt Bertha Benz kurzerhand die erste Werbetour.

Beherzt nimmt sie die Lenkkurbel des „Patent-Motorwagens“ selbst in die Hand. Sie ist davon überzeugt, dass man der Öffentlichkeit die Alltagstauglichkeit des Motorwagens in der Praxis vor Augen führen müsse. Ohne Wissen ihres Mannes unternimmt Bertha Benz deshalb im August 1888 in den frühen Morgenstunden eine Werbetour: Sie fährt mit ihren Söhnen Eugen (15) und Richard (14) die 100 km lange Strecke von Mannheim zu ihrer Mutter nach Pforzheim. Ihr Fahrzeug ist das Modell 3 des „Patent-Motorwagen“, ausgestattet mit soliden Holzspeichenrädern und einem stärkeren Motor. Nach einer abenteuerlichen Fahrt bei der mehrfach das Improvisationstalent von Bertha Benz und ihren Söhnen gefragt ist, kommen die Reisenden bei Einbruch der Dämmerung wohlbehalten in Pforzheim an. Mit einem Telegramm lassen sie Carl Benz wissen, dass die erste Fernfahrt mit seinem Motorwagen erfolgreich verlaufen ist.

Die Rückfahrt führt fünf Tage später über Bretten, Bruchsal und Schwetzingen zurück nach Mannheim.  Das damals sensationelle Ereignis spricht sich in Windeseile herum und Bertha Benz hat erreicht, was sie wollte: Die Kritiker waren zumindest von der Zuverlässigkeit überzeugt und der Benz Patent-Motorwagen in aller Munde.

Ohne den Einsatz und Wagemut von Bertha Benz hätte es das Automobil auf seiner Fahrt in die Zukunft sicher nicht erfolgreich geworden.

Später schreibt Carl Benz in seinen Lebenserinnerungen: „Nur ein Mensch harrte in diesen Tagen, wo es dem Untergange entgegen ging, neben mir im Lebensschifflein aus. Das war meine Frau. Tapfer und mutig hisste sie neue Segel der Hoffnung auf.“

Bertha und Carl Benz begleiten das 1883 gegründete Unternehmen Benz & Cie. mit einer Vielzahl an neuen Ideen und technischer Innovationen um das Automobil. Sie sichern dem Unternehmen damit über viele Jahrzehnte eine herausragende Stellung unter den Automobilherstellern ihrer Zeit. Beide erleben die noch im Jahre 1926 vollzogene Fusion von Benz & Cie. mit der Daimler-Motoren-Gesellschaft zur Daimler-Benz AG.

Am 5. Mai 1944, zwei Tage nach ihrem 95. Geburtstag, verstirbt Bertha Benz im badischen Ladenburg, dem letzten Wohnsitz der Familie.

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