Manfred von Brauchitsch

Manfred von Brauchitsch
  • Nachname
    von Brauchitsch
  • Vorname
    Manfred
  • Geburtsdatum
    15.08.1905
  • Todesdatum
    05.02.2003

Der gebürtige Hamburger gehört zu jener Rennfahrerelite, die in den 1930er-Jahren den Nimbus der Mercedes-Benz Silberpfeile mitbegründen. Schon in jungen Jahren widmet er sich dem Motorsport und bestreitet zunächst Motorradrennen. Ein schwerer Sturz beendet diese Phase, nicht aber von Brauchitschs Ambitionen. Mit Unterstützung betuchter Gönner kann er nach seiner Genesung als Privatfahrer auf Mercedes-Benz erfolgreich an Sportwagenrennen teilnehmen.

1929 gewinnt er mit einem Typ S (S für Sport) sein erstes Autorennen, am Gaisberg vor den Toren Salzburgs. Mit seinem Sieg auf der Berliner AVUS am 22. Mai 1932 in einem Mercedes-Benz SSKL (Super-Sport-Kurz-Leicht), den der Aerodynamiker Reinhard Freiherr von Koenig-Fachsenfeld mit einer noch unförmig wirkenden Stromlinienkarosserie versehen hat, tritt von Brauchitsch erstmals ins Rampenlicht.

Auch Rennleiter Alfred Neubauer hat das aufstrebende Talent im Blick und verpflichtet den Hamburger ab 1934 als Werksfahrer für die neuen Grand-Prix-Rennwagen, die als Silberpfeile in die Geschichtsbücher eingehen sollten. Höhepunkte der Laufbahn von Brauchitschs sind, neben einem glänzenden Einstand mit dem W 25 als Sieger des Eifelrennens 1934, die Siege beim Großen Preis von Monaco 1937, vor allem aber beim Grand Prix von Frankreich 1938 in Reims.

Fast noch mehr tragen zu seinem Ruhm die Unfälle und Missgeschicke bei, die seinen Weg säumen, etwa beim Großen Preis von Deutschland 1935, als ein Reifenplatzer in der letzten Runde seinen sicher geglaubten Sieg vereitelt, oder drei Jahre später bei der gleichen Veranstaltung, als beim Betanken in der 16. Runde Treibstoff über das Heck des W 154 schwappt und sich entzündet. Von Brauchitsch wird aus dem Wagen gezerrt und auf dem Boden gewälzt, bis ein Feuerlöscher die Flammen am Overall erstickt. Von Brandspuren gezeichnet setzen Fahrer und Wagen das Rennen fort, bis es nur vier Kilometer später im Graben endet.

Der Ausbruch des Zweiten Weltkriegs beendet seine aktive Laufbahn. In den Kriegsjahren tut von Brauchitsch als Mitglied des Nationalsozialistischen Kraftfahrkorps (NSKK) und später als Referent im Rüstungsministerium unter Albert Speer Dienst. 1949 und 1950 lebt er in Argentinien.

Nach seiner Rückkehr im Frühjahr 1950 entstehen Kontakte zur SED-Spitze, die unter dem Druck des bundesdeutschen Staatsschutzes Ende 1954 zu seiner Übersiedlung in die DDR führen, wo er in der Folge verschiedene Positionen als Spitzenfunktionär einnimmt. 1957 wird er Sportpräsident des Allgemeinen Deutschen Motorsport Verbandes der DDR und ist Gründungsmitglied und von 1960 bis 1990 Präsident der Gesellschaft zur Förderung des Olympischen Gedankens in der DDR. Im Jahr 2003 stirbt von Brauchitsch 97-jährig in seinem Haus im thüringischen Schleiz.

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