Hans Stuck

Der in Warschau geborene Stuck verspürt schon zu Beginn seiner Laufbahn eine besondere Leidenschaft und ein spezielles Talent für Bergrennen. Im oberbayerischen Wolfratshausen ansässig, startet er nach bescheidenen Anfängen zwei Jahre zuvor von 1927 bis 1930 bereits für Austro-Daimler und erweist sich als Werksfahrer im Typ ADM und später im Typ ADR am Berg als nahezu unschlagbar. 1930 holt er sich die Europa-Bergmeisterschaft.

In den beiden darauffolgenden Jahren ist Stuck Mitglied der Mercedes-Benz Werksrennmannschaft und setzt seine Erfolgsserie nahtlos fort. 1932 profiliert er sich mit dem Mercedes-Benz SSKL als Bergmeister von Brasilien und Internationaler Alpenmeister. Darüber hinaus erzielt er im gleichen Jahr mit dem SSKL zahllose Klassen- oder Gesamtsiege bei den renommiertesten Bergprüfungen, etwa beim Kesselberg-Rennen, beim Lückendorfer Bergrennen, bei der Würgauer Bergprüfungsfahrt, beim Gaisberg-, Klausen- und Schauinsland-Rennen, beim Stilfserjoch-Bergrennen und am Mont Ventoux.

Ab 1934 ist er mit beachtlichem Erfolg für die Auto Union Werksmannschaft tätig und kann 1935 in Monza sogar einen zur Europameisterschaft zählenden Grand Prix auf dem Mittelmotor-Typ B für sich entscheiden. Nach dem Krieg startet er ab 1957 für BMW und wird im vorgerückten Alter von 60 Jahren auf dem kleinen BMW 700 Coupé noch Deutscher Bergmeister. Als er 1962 seine aktive Laufbahn beendet, hat er an die 400 Rennen gewonnen.

Noch vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs will Stuck der schnellste Mann der Welt werden und den absoluten Geschwindigkeitsrekord für Landfahrzeuge aufstellen. Mit dem eigens dafür konstruierten Mercedes-Benz T 80 sind 650 km/h angepeilt – und damit eine deutliche Verbesserung des bestehenden Rekords von John Cobb (595,04 km/h) aus dem Jahr 1939. Doch wegen des Ausbruchs des Zweiten Weltkriegs kommt der 2.574 kW (3.500 PS) starke T 80 nicht zum Einsatz und wird zum reinen Museumsstück.