Helmut Niedermayr

Der gebürtige Münchner ist ein ambitionierter Sportfahrer und nimmt ab Ende der 1940er-Jahre mit einem Rennwagen der ostdeutschen Marke Reif, der sowohl bei Sportwagen- wie bei Formel-2-Rennen eingesetzt werden kann, an zahlreichen Veranstaltungen teil. Dabei erzielt er vielfach Spitzenplatzierungen und erregt so die Aufmerksamkeit von Alfred Neubauer. Der Rennleiter engagiert Niedermayr 1952 für einen Einsatz beim 24-Stunden-Rennen in Le Mans. Dort belegt der Münchner an der Seite von Theo Helfrich auf dem 300 SL Rennsportwagen hinter den Teamgefährten Lang/Riess den zweiten Platz und kann damit den größten Sieg seiner Karriere feiern.

Danach kehrt er wieder zu Sportwagen- und Formelrennen auf Veritas und Reif zurück. Wenige Wochen nach dem Erfolg an der Sarthe erleidet Niedermayr einen katastrophalen Unfall auf dem Grenzlandring nahe Wegberg am Niederrhein. Er kommt mit seinem Formel-2-Rennwagen aus nicht restlos geklärter Ursache von der Strecke ab und rast in die am Streckenrand aufgereihten Zuschauer. Während er selbst nur leicht verletzt wird, sind mindestens 13 tote und über 40 verletzte Rennbesucher zu beklagen. Dieser folgenreichste Unfall der deutschen Motorsporthistorie bedeutet das endgültige Aus für den Grenzlandring.

Nach einer längeren Pause betätigt sich Niedermayr noch einmal bei Sportwagenrennen und erringt 1954 auf Porsche und Glöckler-Porsche weitere gute Resultate. Danach lässt er seine aktive Laufbahn langsam ausklingen.