Hans Herrmann

Hans Herrmann
  • Nachname
    Herrmann
  • Vorname
    Hans
  • Geburtsdatum
    23.02.1928

Neben Juan Manuel Fangio, Karl Kling und Stirling Moss ist auch der Name des in Stuttgart geborenen Hans Herrmann untrennbar mit der Rückkehr der Daimler-Benz AG in den Grand-Prix-Motorsport verbunden. Zunächst ist Herrmann in Tourenwagen unterwegs, 1953 folgen das Formel-2-Debüt auf Veritas sowie internationale und nationale Rennsiege als Porsche-Werksfahrer in der Klasse bis 1500 cm³, die schließlich mit dem Titel des Deutschen Sportwagenmeisters belohnt werden.

Zur Saison 1954 holt Mercedes Rennleiter Alfred Neubauer den 25-Jährigen in das Werksteam der Daimler-Benz AG. Herrmann bestreitet am 4. Juli desselben Jahres beim Grand Prix von Frankreich sein erstes Formel-1-Rennen, bei dem er die schnellste Rennrunde fährt, aber aufgrund eines Motorschadens an seinem W 196 R die Zielflagge nicht sieht. Beim Grand Prix der Schweiz erreicht Herrmann den dritten und beim Grand Prix von Italien in Monza den vierten Platz. Das AVUS-Rennen am 19. September beenden die Mercedes-Benz Fahrer auf ihren drei W 196 R Stromlinienrennwagen mit einem Dreifachsieg in der Reihenfolge Kling, Fangio, Herrmann.

In der Rennsaison 1955 startet Mercedes-Benz erstmals auch bei der Sportwagen-Weltmeisterschaft und bringt den 300 SLR Rennsportwagen zum Einsatz. Das Debüt bei der Mille Miglia wird für Herrmann zum Debakel. An zweiter Stelle liegend springt plötzlich der Tankdeckel auf, der austretende Treibstoff nimmt dem Piloten die Sicht und die Fahrt endet an einer Felswand. Im Mai 1955 ersetzt Herrmann beim Grand Prix von Monaco Karl Kling, wird bei einem Unfall schwer verletzt und verbringt mehrere Monate in einem Münchener Krankenhaus. Trotz vollständiger Genesung kommt es für ihn nicht mehr zu einem Einsatz für Mercedes-Benz, da sich das Unternehmen im Oktober 1955 aus der Formel 1 und der Sportwagen-WM zurückzieht.

Nach dem Ende seines Mercedes-Benz Engagements bleibt „Hans im Glück“, wie er von Freunden genannt wird, der Marke eng verbunden. Unter anderem nimmt er 1961 zusammen mit seinem Beifahrer Rainer Günzler auf Mercedes-Benz 220 SE am Großen Straßenpreis von Argentinien teil, wo er auf dem 2. Platz ins Ziel kommt und damit zusammen mit dem Siegerteam Walter Schock/Manfred Schiek, ebenfalls auf 220 SE, den Doppelsieg komplett macht.

In der Folgezeit erzielt er seine größten Erfolge bei Sportwagen-Langstreckenrennen. Dazu gehören insbesondere seine Gesamtsiege bei der Targa Florio (1960), den 24 Stunden von Daytona (1968) und den 24 Stunden von Le Mans (1970) – allesamt auf Porsche. Nachdem Herrmann seine Rennsportkarriere 1970 mit dem Le-Mans-Sieg gekrönt hat, zieht er sich auf dem Höhepunkt des Erfolgs noch im selben Jahr vom aktiven Motorsport zurück. Er widmet sich nun vor allem seinem Handelsunternehmen für Autozubehör und ist Mercedes-Benz als Markenbotschafter weiterhin eng verbunden.

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