PKW4501 CL Coupés der Baureihe 215, 1999 - 2002

CL Coupés der Baureihe 215, 1999 - 2002

Im März 1999 stellte Mercedes-Benz auf dem Genfer Automobilsalon die CL‑Klasse der Baureihe C 215 vor. Der Verkauf des innovativen Coupés in der europäischen Mercedes‑Benz Vertriebsorganisation sowie in Japan begann im August 1999. Zunächst bot Mercedes‑Benz das Spitzenmodell als 225 kW (306 PS) starken CL 500 an, der von Oktober 1999 an lieferbar war. Das Topmodell CL 600 mit einem neu entwickelten, besonders laufruhigen Zwölfzylindermotor folgte im Frühjahr 2000. Das Aggregat leistete 270 kW (367 PS) und bot ein Drehmoment von 530 Newtonmetern. Als sportlich-exklusive Version der CL‑Klasse stellte Mercedes‑Benz im November 1999 den CL 55 AMG vor. Er wurde von einem 5,5-Liter-V8-Motor mit 265 kW (360 PS) Leistung angetrieben.

Das große Coupé zeigte eine markentypische Front mit ausdrucksstarken Doppelscheinwerfern als neuer Interpretation des vertrauten „Vier-Augen-Gesichts". Die lang gestreckte Silhouette war von einer langen und flachen Motorhaube, dem dynamischen Spannungsbogen der Dachlinie und dem markanten Heck geprägt. Durchgängige Seitenscheiben und der Verzicht auf B‑Säulen ließen den Grundkörper leicht wirken. Das Design unterstrich die Dynamik des Zweitürers und verlieh ihm einen einzigartigen Charakter, der gleichzeitig Sportlichkeit und Eleganz ausstrahlte.

Die CL‑Klasse der Baureihe C 215 stand in der Tradition der großen Coupés von Mercedes-Benz. Bei ihrer Entwicklung folgten die Ingenieure der gleichen Entwicklungs-Philosophie, die auch die S‑Klasse prägte: Agilität und Eleganz in der Formensprache wurden mit aktuellen technischen Neuentwicklungen verbunden. So kamen in dem Coupé serienmäßig Innovationen zum Einsatz, die weltweit kein anderes Automobil aufwies. Im Vordergrund stand dabei das neuartige Federungssystem Active Body Control ABC, das ein bislang unerreichtes Optimum aus Sportlichkeit und Komfort möglich machte. Auf der Basis von Sensorsignalen und mit Hilfe spezieller Hydraulikzylinder an den Achsen kompensierte ABC Wank- und Nickbewegungen der Karosserie beim Anfahren, bei Kurvenfahrt oder beim Bremsen fast vollständig.

Zur Serienausstattung des neuen großen Coupés gehörten unter anderem ein umfangreiches Sicherheitspaket mit Front- und Side-Bags vorne sowie Window-Bags. Weiterhin zählten das Elektronische Stabilitäts-Programm ESP®, die Antriebs-Schlupf-Regelung ASR, das Anti-Blockier-System ABS, der Bremsassistent BAS, neuartige Bi-Xenon-Scheinwerfer mit Reinigungsanlage und das PARKTRONIC-System. Die Spitzenstellung des Coupés in der Modellpalette von Mercedes‑Benz unterstrichen außerdem serienmäßige Ausstattungselemente wie das Multifunktionslenkrad, die verstellbare Lenksäule, eine Fünfgang-Automatik mit Tipp-Schaltung und SPEEDTRONIC, die Klimatisierungsautomatik mit Aktivkohlefilter, elektrisch verstellbare Ledersitze mit Memory, Radio MB Audio 30, Leder auch an Instrumententafel und Türen sowie edle Zierhölzer. Beim Topmodell CL 600 betonten zusätzlich das Bedien- und Anzeigesystem COMAND, Telefon, Bose Soundsystem, Polsterung in exklusivem Nappaleder sowie Säulenverkleidungen und Dachhimmel aus weichem Alcantara die besondere Exklusivität dieses Automobils.

Auf Wunsch gab es unter anderem ein elektronisches Kontrollsystem für den Reifenluftdruck, das dynamische Navigationssystem DynAPS, das chipkartengesteuerte Fahrberechtigungssystem Keyless-Go und eine aktive Sitzbelüftung.

Der CL 500 war mit dem 225 kW (306 PS) starken V8-Motor M 113 E 50 mit 4966 Kubikzentimeter Hubraum ausgestattet. Der CL 600 wurde von dem neu entwickelten Zwölfzylindermotor M 137 E 58 mit 5786 Kubikzentimeter Hubraum angetrieben. Das 270 kW (367 PS) starke V12-Aggregat zeichnete sich durch Leichtbau, Dreiventil-Technik, Doppelzündung mit Wechselspannungs-Zündsystem und Ionenstrom-Diagnose, automatische Zylinderabschaltung, sechs Katalysatoren und acht Lambdasonden aus. Für den CL 55 AMG entwickelte AMG, die Performance-Marke von Mercedes‑Benz, den V8-Motor M 113 E 55 mit 5439 Kubikzentimeter Hubraum und 265 kW (360 PS) Leistung.

Das große Coupé zeichnete sich durch vorbildliche Aerodynamik (cW=0,28) und konsequenten Leichtbau aus. Dabei wurden verschiedene Leichtbau-Werkstoffe wie Aluminium, Magnesium, Stahl und Kunststoff miteinander kombiniert, was im Vergleich zum Vorgängermodell der Baureihe C 140 eine Gewichtsersparnis von bis zu 340 Kilogramm erbrachte. Der Radstand der Baureihe C 215 betrug 2885 Millimeter, die Karosserie war 4993 Millimeter lang, 1857 Millimeter breit und 1398 Millimeter hoch.

Erstmals stellte Mercedes‑Benz in der Baureihe 215 ein großes Coupé von AMG vor. Der CL 55 AMG nahm als besonders sportliche Variante eine Ausnahmestellung unter den Luxus-Coupés ein. Er beschleunigte von 0 auf 100 km/h in 6 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit betrug 250 km/h (elektronisch abgeregelt). Auf Kundenwunsch war der CL 55 AMG auch ohne Geschwindigkeitslimitierung zu haben. Sein optischer Auftritt konnte dem sportlichen Charakter des Fahrzeugs noch stärker angepasst werden: Auf Wunsch war ein dezent integriertes, aber dennoch ausdrucksstarkes AMG-Styling erhältlich, das überarbeitete Front- und Heckschürzen sowie neue Seitenschweller einschloss. Die ebenso auf Wunsch erhältlichen 19-Zoll-AMG-Leichtmetallfelgen im exklusiven Fünf-Speichen-Design boten nicht nur einen optischen Blickfang, sondern optimierten zusätzlich die fahrdynamischen Qualitäten und verbesserten zudem die Belüftung der Bremsscheiben. Die gesamte Bremsanlage stammte vom 12-Zylinder-Coupé CL 600. Zur serienmäßigen Ausstattung des Mercedes‑Benz CL 55 AMG zählten weiterhin AMG-Kombi-Instrument mit 320 km/h-Skala, eine AMG-Abgasanlage und eine sportliche Getriebeabstimmung.

Beim Fahrwerk verzichteten die Ingenieure der Mercedes-AMG GmbH allerdings ganz bewusst auf technische Eingriffe, denn das aktiv geregelte Fahrwerk Active Body Control ABC des Serienmodells bildete einen Meilenstein auf dem Gebiet der Fahrdynamik und des Fahrkomforts. Kurven umrundete jeder Typ der CL‑Klasse mit stark verminderter Seitenneigung und bot so bei schnellen Ausweichmanövern ein deutlich höheres Sicherheitsniveau als Automobile mit konventioneller Fahrwerkstechnik.

Im Sommer 2000 erschien der Mercedes-Benz CL 55 AMG „F1 Limited Edition" als besonders exklusive Kleinserie. Dieser Typ war das weltweit erste Automobil mit Straßenzulassung, das durch eine besonders leistungsfähige Keramik-Bremsanlage verzögert wurde. Die Mercedes-Benz Ingenieure hatten für das Hochleistungs-Coupé innen belüftete Bremsscheiben aus faserverstärkter Keramik entwickelt. Vorbild für das Sondermodell war das CL 55 AMG Safety Car in der Formel 1 gewesen.

Die Keramik-Bremsscheiben wurden im Daimler-Werk Esslingen-Mettingen bei Stuttgart aus Kohlefaser, Kohlepulver und Harz unter hohem Druck in Form gepresst und dann bei 1000 Grad Celsius gebacken. Nach der Abkühlung erhielten die Bremsscheiben eine kurze mechanische Bearbeitung, bevor sie mit flüssigem Silizium behandelt wurden. Die Kohlenstoff-Matrix saugte das Silizium dabei wie ein Schwamm auf und reagierte zur Keramik.

Bei einer Vollbremsung aus Höchstgeschwindigkeit erbrachten die Keramikbremsen eine Bremsleistung von rund 1471 kW (2000 PS). Die Vorteile der bei Serienfahrzeugen völlig neuartigen Technologie lag außerdem im deutlich geringeren Gewicht der Bremsscheiben. So wog jede Scheibe rund 60 Prozent weniger als die Stahlausführung. Die spürbare Reduzierung der ungefederten Massen bedeutete ein Plus an Fahrdynamik und Fahrspaß. Mit der Keramik-Bremse bewies Mercedes-Benz erneut seine weltweite Führungsrolle bei der Entwicklung zukunftsweisender Technologien im Automobilbau.

Von Frühjahr 2001 an bot Mercedes‑Benz in der CL‑Klasse Innenraum-Zierteile aus Naturstein an. Die Stuttgarter Marke war der erste Automobilhersteller der Welt, der solche Teile verwendete. Sie waren im Rahmen des individuellen designo-Programms für die Coupés der CL‑Klasse lieferbar und zierten auf Wunsch Mittelkonsole, Türinnenverkleidungen, Lenkradkranz und Schalthebel.

Die Teile wurden aus dem wertvollen, südnorwegischen Stein Larvikit hergestellt. Die ausgewählte Steinsorte mit der Zusatzbezeichnung „Labrador Blue Pearl" war ein extrem hartes Tiefengestein, das sich hauptsächlich aus so genannten Feldspäten zusammensetzte. Diese Mineralien reflektierten das einfallende Licht, ließen manche Kristalle hellblau aufleuchten und sorgten für einen perlmuttartigen Schimmer auf der Oberfläche.

Eine der größten Herausforderungen bei der Herstellung war, dass sich Natursteine nicht biegen und damit auch nicht über gebogene Flächen spannen lassen. Die Mercedes‑Benz Lösung, die durch vier Patente geschützt wurde, basierte darauf, dass die Kornstruktur des Steins auflöst wird. Dadurch wurden auch extrem kleine Radien bei der Formgestaltung der Zierteile möglich.

Zunächst wurde dafür mit einer Diamantsäge ein 0,6 bis 0,8 Millimeter dünner Steinschnitt angefertigt. Diese Platten wurden mit einer Klebeschicht fixiert, bevor ihre Struktur zwischen zwei rotierenden Walzen aufgebrochen wurde. Die so entstehende Folie ließ sich auch um enge Kanten legen, während die typischen Charaktermerkmale des Steins erhalten blieb - inklusive der für den optischen Effekt entscheidenden kristallinen Struktur.

Der CL 63 AMG wurde als neues Spitzenmodell der Baureihe 215 auf der Internationalen Automobil Ausstellung (IAA) in Frankfurt/Main im Herbst 2001 vorgestellt. Als Antrieb des Coupés diente ein neu entwickelter V12-Motor mit beeindruckenden Leistungs- und Drehmomentwerten: Das Triebwerk schöpft aus 6258 Kubikzentimeter Hubraum eine Leistung von 326 kW (444 PS) und stellte ein maximales Drehmoment von 620 Newtonmetern zur Verfügung. Diese Motordaten ermöglichten Fahrleistungen der Extraklasse: Aus dem Stand beschleunigte der CL 63 AMG in 5,5 Sekunden auf 100 km/h - damit war er 0,2 Sekunden schneller als die neue Hochleistungs-Limousine S 63 AMG, die diesen Spurt in 5,7 Sekunden absolvierte.

Neben dem Spitzenwert von 620 Newtonmetern bei 4400/min überzeugte vor allem der Drehmomentverlauf des neuen AMG-Zwölfzylinders: Zwischen 2500 und 5800/min standen permanent mehr als 530 Newtonmeter, also 85 Prozent des Drehmoment-Maximums, zur Verfügung. Das üppige Kraftangebot ermöglichte Beschleunigungsvorgänge auf dem Niveau reinrassiger Sportwagen ebenso wie souveränes und entspanntes Dahingleiten im höchsten Gang. Der AMG-Zwölfzylindermotor war eine Neuentwicklung auf Basis des kraftvollen und kultivierten V12-Triebwerks mit 5,8 Liter Hubraum, welches den CL 600 antrieb.

Die Zahl 63 in der Typbezeichnung des neuen Spitzen-Coupés erinnerte Kenner der Marke an den legendären Mercedes‑Benz 300 SEL 6.3.

Im August 2002 stellte Mercedes-Benz die neue Generation der Baureihe 215 vor.

CL 500, Coupé - C 215
CL 500, Coupé - C 215
CL 600, Coupé - C 215
CL 500, Coupé - C 215
CL 600, Coupé - C 215
CL 55 AMG „F1 Limited Edition" - C 215
CL 55 AMG „F1 Limited Edition" - C 215
CL 55 AMG „F1 Limited Edition" - C 215
CL 55 AMG Safety Car, Coupé - C 215, Bernd Mayländer
CL 55 AMG „F1 Limited Edition" - C 215
CL-Coupés - C 140, C 215
CL 600, Coupé - C 215
CL 600, Coupé - C 215
CL 600, Coupé - C 215
CL 600, Coupé - C 215
CL 500, Coupé - C 215
CL 500, Coupé - C 215
CL 500, Coupé - C 215
CL 500, Coupé - C 215
CL 500, Coupé - C 215
CL-Klasse, Coupé - C 215
CL 600, Coupé - C 215
CL-Klasse, Coupé - C 215
CL 500, Coupé - C 215
CL 600, Coupé - C 215
CL-Klasse, Coupé - C 215
CL-Klasse, Coupé - C 215
CL 500, Coupé - C 215
CL-Klasse, Coupé - C 215
CL-Klasse, Coupé - C 215
CL-Coupés - C 140, C 215
CL 600, Coupé - C 215
CL 600, Coupé - C 215
CL-Klasse, Coupé - C 215
CL-Klasse, Coupé - C 215
CL-Klasse, Coupé - C 215
CL-Klasse, Coupé - C 215
CL-Klasse, Coupé - C 215
CL 600, Coupé - C 215
CL-Klasse, Coupé - C 215
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