PKW4011 Typen 170 V und 170 D (W 136), 1946 - 1953

Typen 170 V und 170 D (W 136), 1946 - 1953

Nach Kriegsende wurde die Pkw-Produktion mit dem bewährten Typ 170 V (W 136) wieder aufgenommen; produziert wurden jedoch zunächst nur Lieferwagen, an denen in der Zeit des Wiederaufbaus dringender Bedarf bestand. Im Mai 1946 wurde der erste Pritschenwagen, einen Monat später der erste Kastenlieferwagen fertiggestellt; in den Monaten September/Oktober ergänzten ein Krankenwagen, der auf dem Kastenwagen basierte, und ein Polizeistreifenwagen, dem der Pritschenwagen zugrundelag, die Modellpalette. Die Aufbauten dieser ersten Modellvarianten waren, den schwierigen Produktionsbedingungen entsprechend, naturgemäß noch recht primitiv.

Im Juli 1947 lief schließlich auch die Produktion der viertürigen Limousine wieder an. Zum Jahreswechsel 1948/49 wurde die Konzeption des Krankenwagens den gestiegenen Anforderungen angepaßt; die Produktion des geräumigeren und modernisierten Aufbaus erfolgte nun nicht mehr im Werk Sindelfingen, sondern in Bochum bei der Firma Lueg, einem etablierten Karosseriebau-Unternehmen, das gleichzeitig als Großvertreter der Daimler-Benz AG fungierte.

Im Mai 1949 wurden mit den Typen 170 D und 170 S auf der Technischen Exportmesse in Hannover die ersten nach dem Krieg neu konstruierten Daimler-Benz Pkw-Modelle vorgestellt. Der 170 D entsprach im wesentlichen dem 170 V, verfügte aber über einen 1,7-l-Dieselmotor, der aus dem bewährten Aggregat des 170 V entwickelt worden war. Er war der erste Diesel-Pkw der Nachkriegszeit und legte den Grundstein für den langanhaltenden Erfolg dieser Fahrzeuggattung. Hervorstechendstes Merkmal des 170 D war der im Vergleich zu seinem benzingetriebenen Pendant deutlich geringere Kraftstoffverbrauch bei nahezu gleichen Fahrleistungen. Langlebigkeit und Wirtschaftlichkeit wurden zum Synonym für den Mercedes-Benz Diesel-Personenwagen. Besonders begehrt war der 170 D in seinen ersten Produktionsjahren aber auch deswegen, weil die Treibstoffversorgung mit Otto-Kraftstoff selbst fünf Jahre nach Kriegsende noch ein Problem darstellte, während Diesel-Kraftstoff überall in ausreichenden Mengen zur Verfügung stand.

Im Mai 1950 wurden die Typen 170 V und 170 D einer Modellpflege unterzogen, die ein ganzes Maßnahmenpaket umfaßte. Beide Motoren erfuhren durch Vergrößerung des Hubraums eine Leistungssteigerung, und die Fahrsicherheit wurde durch Einbau von Teleskop-Stoßdämpfern, Verbreiterung der Hinterachs-Spurweite und Verwendung stärkerer Bremsen optimiert. Aber auch der Komfort kam nicht zu kurz: Sitze und Innenbreite des Fahrgastraums hatte man vergrößert, der Kofferraum war nun bequem von außen zugänglich, und vor Zugluft schützten Lüftungsblenden an den Vorderfenstern. Zur Unterscheidung von den ursprünglichen Modellen wurden die verbesserten Varianten intern 170 Va und 170 Da genannt.

Im Mai 1952 wurden beide Modelle erneut überarbeitet: Die Typen 170 Vb und 170 Db verfügten über eine nochmals verbreiterte Hinterachs-Spurweite, breitere, nun einteilig ausgeführte Stoßstangen, eine vergrößerte Frontscheibe mit innen verkleidetem Scheibenwischer-Antrieb sowie waagerecht statt bisher schräg angeordnete Lüftungsschlitze in der Motorhaube. Gebaut wurden beide Modelle bis August 1953; als Nachfolger fungierten die Typen 170 S-V und 170 S-D.

Lieferbar waren die Typen 170 V, 170 Va, 170 Da, 170 Vb und 170 Db nicht nur als Limousinen, sondern auch als Fahrgestelle, die von Aufbauherstellern mit Sonderkarosserien versehen wurden. Aus Kapazitätsgründen, und um die starke Nachfrage nach 170 D Limousinen einigermaßen befriedigen zu können, wurde das Diesel-Fahrgestell allerdings erst im Juni 1950 für den Verkauf freigegeben und im Oktober erstmals geliefert. Besonders bekannt sind die Sonderaufbauten der Firma Lueg, deren Krankenwagen - seit Dezember 1950 auch auf Basis des 170 D - offiziell über Daimler-Benz vertrieben wurden. In Bochum entstanden aber auch Kombiwagen, Kastenwagen und Pritschenwagen, überwiegend mit Dieselmotor. Eine beträchtliche Anzahl Fahrgestelle wurde an Aufbauhersteller im Ausland geliefert, ein großer Teil davon in Form von ckd-Teilesätzen nach Argentinien.

Von Dezember 1951 bis Mitte 1953 war der 170 D auch als Kastenlieferwagen mit Sindelfinger Karosserie erhältlich. Dieser war jedoch weniger geräumig als der Lueg-Aufbau und daher zum Ausbau als Krankenwagen ungeeignet. Als Sonderausführung, die nie offiziell beworben und angeboten wurde, gab es auch das benzingetriebene Schwestermodell 170 Va mit Sindelfinger Kastenwagen-Aufbau. Im Jahre 1952 entstanden insgesamt nur 35 Exemplare, die alle in die Schweiz geliefert wurden.

In Sindelfingen wurde aber noch ein weiteres Sondermodell auf Basis des 170 D hergestellt: ein offener Polizei-Tourenwagen, viertürig, mit leichtem Klappverdeck, seitlichen Steckscheiben und nach vorn umlegbarer Frontscheibe. In den Jahren 1951/52 entstanden insgesamt 530 Exemplare, die an den Bundesgrenzschutz ausgeliefert wurden.

Mercedes-Benz Typ 170 Vb Limousine
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170 Va
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Werk Sindelfingen
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