PKW4381 C-Klasse Limousinen der Baureihe 202, 1993 - 1997

C-Klasse Limousinen der Baureihe 202, 1993 - 1997

Im Mai 1993 wurde mit der Baureihe 202 die zweite Generation der Kompaktklasse vorgestellt. Analog zu der allgemein bekannten Bezeichnung "S-Klasse", die seit mehr als zwei Jahrzehnten für die Oberklasse-Typenreihe von Mercedes-Benz gebräuchlich ist, wurden die neuen Modelle unter dem neu geschaffenen Begriff "C-Klasse" zusammengefaßt. In diesem Zusammenhang änderten sich auch die Typenbezeichnungen; den gewohnten dreistelligen Zahlen, die aus dem Hubraum abgeleitet sind, wurde ein Buchstabe - in diesem Fall das "C" - vorangestellt, der die Klassenzugehörigkeit dokumentierte. Die bisher üblichen Kürzel "D" und "E" für Diesel- bzw. Benzin-Einspritzmotoren entfielen ersatzlos.

Die C-Klasse-Limousinen fungierten als Nachfolger der Baureihe 201, mit der es Daimler-Benz mehr als zehn Jahre zuvor gelungen war, sich auch im Marktsegment der kompakten Mittelklasse-Pkw mit durchschlagendem Erfolg zu etablieren. In der fast elfjährigen Produktionszeit wurden in den Werken Sindelfingen und Bremen rund 1,9 Millionen Exemplare gefertigt.

Die wichtigsten Vorzüge des neuen "kleinen" Mercedes waren deutlich mehr Innenraum, mehr aktive und passive Sicherheit und mehr Komfort bei nahezu unveränderten Außenmaßen. Mit einer erheblich umfangreicheren Serienausstattung, die u.a. Fullsize-Fahrer-Airbag, integralen Seitenaufprallschutz, ABS, Servolenkung, 5-Gang-Getriebe und Zentralverriegelung umfaßte, und gegenüber den Vorgängertypen praktisch unveränderten Verkaufspreisen wurde die neue Preis/Wert-Philosophie von Mercedes-Benz wirkungsvoll demonstriert.

Eine Neuerung stellte das Konzept verschiedener Design- und Ausstattungslines dar, in denen die C-Klasse Typen angeboten wurden. Zur Auswahl standen neben der "klassischen Version" die drei Varianten "Esprit", "Elegance" und "Sport". Die "Esprit"-Ausführung entspricht im Serienumfang der klassischen Version, ist aber 25 mm tiefergelegt und zielt mit ihrem farbig-frischen Interieur auf die eher jüngeren Kunden. Bei der "Elegance"-Variante ist nicht nur die Innenausstattung deutlich reichhaltiger, auch äußerlich fallen einige Unterschiede ins Auge: Die rundum verlaufende Schutzleiste ist, abgestimmt auf den Farbton der Lackierung, in Kontrastfarbe gehalten und weist, wie auch die Türgriffe, eine Chromeinlage auf. Mit einem Chromring sind auch die Radzierblenden versehen, und die Leuchteinheiten präsentieren sich ebenfalls abweichend. Die vorderen Blinkleuchten haben farblose Deckgläser, und die Rückleuchten sind bichromatisch ausgeführt. Die "Sport"-Ausführung ist wie die "Esprit"-Version um 25 mm tiefergelegt und zeichnet sich neben einer strafferen Fahrwerkabstimmung durch serienmäßige Breitreifen und Leichtmetallfelgen im 5-Loch-Design aus. Für Kunden, die die dynamische Erscheinung ihrer C-Klasse noch weiter steigern möchten, steht außerdem eine AMG-Version mit tiefergelegtem Sportfahrwerk, Leichtmetallrädern im AMG-Design, modifizierter Front- und Heckschürze sowie dezenten Seitenschwellern zur Verfügung.

Das Typenprogramm der C-Klasse umfaßte zunächst sieben Modelle, davon drei mit Dieselmotor und vier mit Ottomotor. Die Palette der Ottomotoren bestand im wesentlichen aus den bekannten Vierventil-Aggregaten, die sich seit Oktober 1992 bereits in der Baureihe 124 bewährt hatten. Eine Neuheit stellte das 1,8-l-Triebwerk dar, das als Abwandlung der 2,0-l-Variante ebenfalls mit Vierventiltechnik und elektronischer Einspritzanlage mit P-Motorsteuerung ausgerüstet war. Von den Dieselmotoren hatte man nur das 2,0-l-Aggregat aus der Vorgängerbaureihe übernommen. Mit den neu entwickelten 2,2-l- und 2,5-l-Triebwerken OM 604 und OM 605 erlebte der Vierventil-Dieselmotor seine Weltpremiere. Gleichzeitig wurde in der Baureihe 124 die 3,0-l-Sechszylinder-Variante OM 606 eingeführt. Die neuen Vierventil-Aggregate zeichneten sich durch ein verbessertes Leistungs- und Drehmomentangebot bei reduziertem Kraftstoffverbrauch und deutlich verringertem Schadstoffausstoß aus. Alle Dieselmodelle waren serienmäßig mit Abgasrückführung und Oxidationskatalysator ausgerüstet.

Im September 1993 wurde auf der IAA in Frankfurt mit dem C 36 AMG die leistungsstärkste Variante der C-Klasse präsentiert. Angetrieben wird das Topmodell der Baureihe von einem 206 kW (280 PS) starken 3,6-l-Sechszylinder-Aggregat mit Vierventiltechnik, das bei AMG aus dem bewährten 3,2-l-Motor entwickelt wurde. Die Serienproduktion lief Anfang 1994 an; von diesem Zeitpunkt an erfolgte auch die Auslieferung des C 200, der im Gegensatz zu den anderen Modellen der Baureihe nicht unmittelbar zur Verfügung gestanden hatte.

Im September 1995 präsentierte sich, wiederum auf der Frankfurter IAA, ein überarbeitetes Modellprogramm der C-Klasse, nachdem im Februar, nur 22 Monate nach dem Produktionsstart, bereits das 500.000ste Exemplar von der Montagelinie gefahren war. Im Vordergrund der Modellpflege hatte eine Aktualisierung und Aufwertung der Ausstattungslines gestanden. Die "klassische Version", die nun konsequent als eigenständige Ausstattungsline betrachtet und dementsprechend in "Classic" umbenannt wurde, sowie die "Esprit"-Variante verfügten nun auch über Blinkleuchten mit farblosen Deckgläsern sowie bichromatische Rückleuchten. Bei allen Ausstattungslines wurde das Interieur verbessert und aktualisiert. Abgesehen davon, kam es aber auch zu technischen Änderungen: So wurden ab September 1995 alle Modelle einheitlich mit Reifen der Dimension 195/65 R 15 ausgerüstet und die Spurweite vorn, unabhängig davon, um 6 mm erhöht.

Außer den genannten Detailverbesserungen, die allen Typen der Baureihe zugute kamen, wurde in Frankfurt zwei völlig neue Modellvarianten der C-Klasse vorgestellt. Besonderes Aufsehen erregte der C 230 Kompressor, dessen neu entwickelter 2,3-l-Vierzylindermotor zum ersten Mal nach mehr als 50jähriger Unterbrechung mit einem Roots-Gebläse ausgerüstet war. Der Kompressor verhilft dem 142 kW (193 PS) starken Motor zu einem deutlich erhöhten Drehmoment, das über ein breiten Drehzahlbereich zur Verfügung steht. Die ausgeprägte Drehmomentcharakteristik macht sich durch ein ausgezeichnetes Beschleunigungsvermögen und ein hohes Maß an Elastizität bemerkbar, ohne in den Disziplinen Kraftstoffverbrauch und Schadstoff-Emissionen Nachteile aufzuweisen. Ausschließlich für den Export nach Italien, Griechenland und Portugal wurde auch eine 2,0-l-Variante des Kompressormotors entwickelt, die 132 kW (180 PS) leistet und dem 2,3-l-Motor auch im Nenndrehmoment nur unwesentlich nachsteht.

Die zweite Neuerscheinung verfügte ebenfalls über einen aufgeladenen Motor, der allerdings einem gänzlich anderen Konzept folgte. Mit dem C 250 Turbodiesel präsentierte Mercedes-Benz den ersten Turbodiesel-Pkw mit Vierventiltechnik und Ladeluftkühlung. Das neue Modell, dessen Triebwerk aus dem bewährten Vierventil-Saugmotor entwickelt wurde, zählt mit einer Leistung von 110 kW (150 PS) und einem maximalen Drehmoment von 280 Nm, das bereits ab 1800 /min zur Verfügung steht, zu den kraftvollsten Selbstzündern seiner Klasse. Es zeichnet sich durch sparsamen Kraftstoffverbrauch und geringen Schadstoffausstoß aus.

Mit dem Erscheinen des neuen Turbodiesels wurden die Typen C 200 Diesel und C 250 Diesel aus dem Inlands-Verkaufsprogramm genommen. Die Produktion der 2,5-l-Variante erfolgte in Rechtslenker-Ausführung allerdings noch bis Juli 1996, nachdem der Turbodiesel zunächst nur als Linkslenker verfügbar war. Seit Juni 1996 wird auch wieder ein C 200 Diesel produziert, der mit seinem neun Monate zuvor eingestellten Vorgänger jedoch nur die Typenbezeichnung, nicht aber den Motor gemeinsam hat. Das neue Modell ist mit einem 65 kW (88 PS) starken 2,0-l-Vierventil-Diesel ausgerüstet, der bis auf den Hubraum dem bewährten 2,2-l-Aggregat entspricht, und wird ausschließlich für den portugiesischen Markt geliefert, wo es aus fiskalischen Gründen anstelle der 2,2-l-Variante angeboten wird. Seit August 1996 gibt es speziell die Taxiversion des C 220 Diesel auch mit einem leistungsreduzierten Motor, der 55 kW (75 PS) mobilisiert und ausschließlich in Pflanzenölmethylester-Ausführung geliefert wird.

Im August 1996 waren weitere Neuerungen in der C-Klasse zu verzeichnen; der C 220 wurde vom C 230 abgelöst, dessen 2,3-l-Motor aus der 2,2-l-Variante entwickelt worden war und sich bereits seit gut einem Jahr in der neuen E-Klasse bewährt hatte. Gleichzeitig wurden auch die anderen Vierzylinder-Ottomotoren modifiziert. Um die Variantenvielfalt zu verringern und Servicearbeiten zu vereinheitlichen, erhielten das 1,8-l- und das 2,0-l-Triebwerk eine modifizierte Einspritzanlage, bei der anstelle der seitherigen P-Motorsteuerung das schon bei der 2,2-l-Version und dem Sechszylindermotor verwendete HFM-System mit Heißfilm-Luftmassenmesser zum Einsatz kam. Außerdem wurden beide Aggregate, wie auch die beiden Kompressorvarianten, mit der von den anderen Ottomotoren bereits bekannten, im Betrieb verstellbaren Einlaßnockenwelle ausgerüstet.

Nennleistung und maximales Drehmoment blieben zwar unverändert, aufgrund eines günstigeren Drehmomentverlaufs konnten aber dennoch spürbare Verbesserungen hinsichtlich Leerlaufqualität, Anfahrverhalten und Durchzugskraft erzielt werden. Beim 2,0-l-Kompressormotor wurden durch die technischen Verbesserungen sogar Leistung und Drehmoment erhöht. Ebenfalls ab August 1996 stand für alle Modelle der C-Klasse das neue 5-Gang-Automatikgetriebe mit elektronischer Steuerung zur Verfügung. Die neue Getriebegeneration ermöglicht eine Senkung des Kraftstoffverbrauchs, eine Komforterhöhung im Hinblick auf Motorgeräusch sowie Anzahl und Qualität der Schaltvorgänge, eine weitere Erhöhung der Zuverlässigkeit und Lebensdauer sowie schließlich eine Reduzierung der Wartungskosten.

Mercedes-Benz C-Klasse-Limousine der Baureihe 202
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Mercedes-Benz C-Klasse-Limousine der Baureihe 202
Mercedes-Benz C-Klasse-Limousine der Baureihe 202
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Mercedes-Benz C-Klasse-Limousine der Baureihe 202
Mercedes-Benz C 220
Baureihe 202
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Mercedes-Benz C 220
Mercedes-Benz Typ C 220, 1993 - 1996
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Mercedes-Benz Typ C 220
Mercedes-Benz C 220
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Mercedes-Benz C 220
Auch bei den Ottomotoren setzt die C-Klasse frische Akzente: Im C 230 KOMPRESSOR verwendet Mercedes-Benz nach mehr als 50 Jahren erstmals wieder einen Roots-Kompressor zur Aufladung des Aggregats. Diese Maßnahme verfolgt ebenfalls ein klares Ziel: Die Leistung zu erhöhen und gleichzeitig den Verbrauch im Vergleich zu anderen Lösungen zu senken.
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Mercedes-Benz C-Klasse-Limousine der Baureihe 202
Mercedes-Benz C-Klasse-Limousine der Baureihe 202
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Mercedes-Benz C-Klasse-Limousine der Baureihe 202
Mercedes-Benz W 202
Die neue C-Klasse bietet bei kaum gewachsenen Außenabmessungen
mehr Platz und Komfort im Innenraum als der 190. Trotz vergleichbarer Preise zum Vorgängermodell gehören jetzt Fahrer-Airbag, Seitenaufprallschutz, Servolenkung, ABS und Zentralverriegelung zur wesentlich erweiterten Serienausstattung.
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Mercedes-Benz W 202
Mercedes-Benz C-Klasse-Limousine der Baureihe 202
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Mercedes-Benz C-Klasse-Limousine der Baureihe 202
Mercedes-Benz C-Klasse-Limousine der Baureihe 202
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Mercedes-Benz C-Klasse-Limousine der Baureihe 202
Mercedes-Benz C 36 AMG
Baureihe 202
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Mercedes-Benz C 36 AMG
Mercedes-Benz C 36 AMG, W 202, 1993
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Mercedes-Benz C 36 AMG
Mercedes-Benz C 36 AMG,
Baureihe 202,1993
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Mercedes-Benz C 36 AMG
Mercedes-Benz Typ C 250 Turbodiesel, Baureihe 202
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C 250 Turbodiesel
Mercedes-Benz Typ C 250 Turbodiesel  der Baureihe 202
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MB Typ C 250
Mercedes-Benz C-Klasse-Limousine der Baureihe 202
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C-Klasse-Limousine
Mercedes-Benz Typ C 280 der Baureihe 202
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C 280
Mercedes-Benz C 230 Kompressor 
Sport, Modelljahr 1996
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Mercedes-Benz C 230 Kompressor
Mercedes-Benz C-Klasse-Limousine, W 202, 1995
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Mercedes-Benz C-Klasse-Limousine
Mercedes-Benz C-Klasse-Limousine der Baureihe 202
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Mercedes-Benz C-Klasse-Limousine der Baureihe 202
Mercedes-Benz C-Klasse-Limousine der Baureihe 202.
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MB Baureihe 202
Mercedes-Benz C-Klasse-Limousine der Baureihe 202
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Mercedes-Benz C-Klasse-Limousine der Baureihe 202
Das erste Automobil der Welt. Der Benz Patent-Motorwagen von 1886, daneben Mercedes-Benz C-Klasse-Limousine der Baureihe 202, 1993 - 1997.
1996M3-7
Benz Patent-Motorwagen
Mercedes-Benz W 202
Design- und Ausstattungslinien CLASSIC, ESPRIT, ELEGANCE und AVANTGARDE, 1993
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Mercedes-Benz W 202 Design- und Ausstattungslinien
Mercedes-Benz C 36 AMG Limousine, W 202, 1993
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Mercedes-Benz C 36 AMG
Mercedes-Benz C-Klasse
00168346
Mercedes-Benz C-Klasse
Mercedes-Benz W 202 Design- und Ausstattungslinien CLASSIC, ESPRIT, ELEGANCE und AVANTGARDE, 1993
D93F1022
Mercedes-Benz W 202 Design- und Ausstattungslinien
Mercedes-Benz C 36 AMG F1 Safety Car,
Formel 1, Grand Prix Portugal 1996, Estoril, 22.09.1996
D24223
Mercedes-Benz C 36 AMG F1 Safety Car
Mercedes-Benz C 36 AMG F1 Safety Car
Formel 1, Grand Prix Belgien 1996, Spa-Francorchamps, 25.08.1996
00173228
Mercedes-Benz C 36 AMG F1 Safety Car
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