PKW4321 Coupés der Baureihe 124, 1987 - 1989

Coupés der Baureihe 124, 1987 - 1989

Im März 1987 wurde auf dem Genfer Automobil-Salon eine Coupé-Variante der Baureihe 124 vorgestellt, genau zehn Jahre, nachdem dort die Präsentation der Vorgängermodelle erfolgt war. Wie bei den Coupés der Baureihe 123 bestand technisch und stilistisch eine enge Verwandtschaft zur Limousine. Ausgehend von der Bodengruppe des Viertürers, hatte man den Radstand zugunsten des Coupé-Charakters wiederum um 85 mm reduziert. Dementsprechend stellte die Karosserie wie beim Vorgängertyp eine konstruktiv und formal völlig eigenständige Variante dar. Die Gemeinsamkeiten mit der Limousine beschränkten sich auf den Vorbau und die Heckleuchten.

Der in den Limousinen der Baureihe 124 erreichte Sicherheitsstandard wurde für die Coupés selbstverständlich übernommen. Das Fehlen der B-Säulen konnte durch verstärkte A-Säulen, Seitenschweller und Türen sowie einen besonders hohen Anteil an hochfesten Stahlblechen kompensiert werden. Neue Wege wurden beim Dachabschluß beschritten. Die Innenverkleidung des Dachs hatte man noch ein Stück unter die Heckscheibe gezogen, eine Lösung, die sowohl der Sicherheit als auch dem Komfort der Fondpassagiere zugutekam. Im Gefahrenfall befanden sich dadurch weder Blech- noch Scheibenkante im Kopfbereich. Da das Dach trotz der Coupéform erst weit hinten schräg abfiel, stand den Fondpassagieren deutlich mehr Kopffreiheit zur Verfügung, als man von einem Coupé gewohnt war. Optisch kaschiert wurde der Überlappungsbereich durch ein dunkles Raster auf der Scheibe.

Ein charakteristisches Design-Element, das die Eigenständigkeit der Coupés gegenüber den anderen Karosserievarianten der Baureihe dokumentierte, stellten die Flankenschutz-Leisten mit integrierten Längsschweller-Verkleidungen dar. Zwischen den Radausschnitten auf Höhe der Stoßfänger angeordnet, bildeten sie die optische Verbindung zwischen Bug- und Heckschürze und waren wie diese in Metallic-Kontrastfarben lackiert.

Hinsichtlich der mechanischen Komponenten glichen die Coupés vollkommen ihren viertürigen Pendants. Wie die Limousinen verfügten sie über eine Raumlenker-Hinterachse, mit der die Fahreigenschaften gegenüber den Vorgängermodellen nochmals verbessert werden konnten, sowie eine Dämpferbein-Vorderradaufhängung an einzelnen Dreiecksquerlenkern. Die Bremsanlage hatte man ebenfalls unverändert von den Viertürern übernommen.

Die Modellpalette umfaßte zunächst die Typen 230 CE und 300 CE. Die Motoren, ein 2,3-l-Vierzylinder und ein 3,0-l-Sechszylinder, beide mit mechanisch-elektronisch gesteuerter Benzineinspritzung, entsprachen exakt der in der jeweiligen Limousine verwendeten Ausführung. Beide Modelle verfügten serienmäßig über eine geregelte Abgasreinigungsanlage mit Dreiwege-Katalysator; alternativ war - mit entsprechendem Preisabschlag - die sogenannte "RÜF-Version" erhältlich, bei der das Fahrzeug ohne Katalysator und Lambdasonde, aber mit dem multifunktionalen Gemischaufbereitungs- und Zündsystem ausgeliefert wurde. Eine Nachrüstung mit dem geregelten Katalysator konnte bei einem "Rückrüstfahrzeug" jederzeit und ohne Probleme vorgenommen werden. Äußerlich waren 230 CE und 300 CE nur am Doppelrohr-Auspuff des Sechszylinders und am Typenschild zu unterscheiden.

Beide Coupés erhielten wie alle Typen der Baureihe im September 1988 eine erweiterte Serienausstattung, zu der nun ein beheizter und elektrisch einstellbarer rechter Außenspiegel gehörte. Gleichzeitig hatte man die Scheibenwaschanlage der S-Klasse mit beheiztem Waschbehälter sowie beheizten Düsen und Schläuchen übernommen. Das Anti-Blockier-System ABS, mit dem jetzt ebenfalls alle Modelle der Baureihe 124 serienmäßig ausgestattet wurden, war beim 300 CE bereits von Beginn an und beim 230 CE seit Februar 1988 Bestandteil der Grundausstattung.

Mercedes-Benz Coupé C 124
im Windkanal
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Mercedes-Benz Coupé C 124
Mercedes-Benz Coupé C 124
Produktion
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Mercedes-Benz Coupé C 124
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„Verputzen“ und Vielpunktschweißen 
Produktion C 124
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Werk Sindelfingen
Werk Sindelfingen
Heftmaschine und Vielpunktschweißen
Produktion C 124
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Werk Sindelfingen
Mercedes-Benz Coupés der Baureihe 124 
Aufpralltest
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Mercedes-Benz C 124
Mittlere Mercedes-Klasse: Sportliche Eleganz und Exklusivität der Typen 230 CE und 300 CE. Daimler-Benz setzt die Tradition fort, aus Limousinen eigenständige Coupé-Versionen zu entwickeln.
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Mercedes-Benz Coupés Baureihe 124
Mittlere Mercedes-Benz-Klasse: Die beiden Typen 230 CE und 300 CE setzten die Tradition fort, aus den Limousinen eigenständige Coupé-Versionen zu entwickeln, die mit ihrer Synthese aus Ästhetik und Dynamik ganz individuelle Ansprüche erfüllen.
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Schema Mercedes-Benz W 124: Automatisch schaltender Vierradantrieb (4MATIC)
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Schema, Limousine - W 124, 4MATIC
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Mercedes-Benz 230/300 CE
Die häufigste reale Aufprallart ist die seitlich versetzte Frontkollision. Bei der Mercedes-Benz-Baureihe 124 (im Bild: C 124) wird die gegenüberliegende unberührte Fahrzeugseite mit in die Deformation einbezogen. Auch bei erheblicher Vorbaudeformation bleibt die Fahrgastzelle weitgehend intakt.
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Mercedes-Benz Coupé der Baureihe C 124
Mercedes-Benz 300 CE, 280 CE, 250 CE, Studioaufnahme. Daimler-Benz Design Philosophie: Bei Daimler-Benz entstammen die aufeinanderfolgenden Modelle unzweifelhaft einer "Familie" (1968 - 1976: 230 C - 280 CE; 1977 - 1985: 230 C - 280 CE; 1987: 230 CE - 300 CE). Auch wenn sich vieles ändert, moderner wird, bleiben doch die charakteristischen Merkmale erkennbar. Die Designer nennen das die "vertikale Model 1-Homogenität". In dieser bewussten Weiterentwicklung grundlegender Formkonzepte liegt der Grund für die Langlebigkeit des Designs der Mercedes-Benz Personenwagen, die damit der technischen Langlebigkeit entspricht.
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Mercedes-Benz 300 CE, 280 CE, 250 CE
Atelier Aufnahme Mercedes-Benz C 124 Seiten/Heck-Styling
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Mercedes-Benz Pkw, Baureihe 124
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