PKW4382 C-Klasse Limousinen der Baureihe 202, 1997 - 2000

C-Klasse Limousinen der Baureihe 202, 1997 - 2000

Im Juni 1997 präsentierte sich die C-Klasse, die in den vier Jahrenseit ihrem Serienstart über eine Million mal vom Band gelaufen war, mit überarbeitetem Design, reichhaltigerer Serienausstattung und modernerer Technik. Trotz der verbesserten Ausstattung, die in allen vier Lines deutliche Sicherheits- und Komfortvorteile bot, blieben die Verkaufspreise im Einklang mit der Preis-Wert-Strategie des Unternehmens unverändert.

Im Mittelpunkt der Modellpflege stand der Einsatz von zwei neuentwickelten V6-Motoren mit 2,4 l und 2,8 l Hubraum. Der 125 kW (170 PS) starke C 240 fungierte im Inlands-Verkaufsprogramm als Nachfolger des Vierzylindermodells C 230 und ermöglichte Mercedes-Kunden einen preisgünstigen Einstieg in die Sechszylinderklasse. Für den Export und für ckd-Lieferungen wurde der C 230 allerdings noch bis Juni 1998 produziert. Das 2,8-l-Aggregat, das im März bereits seine Premiere in der E-Klasse erlebt hatte, löste nun auch in der C-Klasse den bewährten Reihensechszylinder gleichen Hubraums ab.

Beide V6-Motoren wurden im hochmodernen, vollkommen neu errichteten Motorenwerk Bad Cannstatt produziert und zeichneten sich durch eine Reihe wegweisender Innovationen aus. Eine intelligente Auswahl von Leichtbaumaterialien ermöglichte beim 2,8-l-V6 gegenüber dem Reihenmotor eine Gewichtsersparnis von 25 %, und die weltweit erstmals verwendeten Leichtmetall-Laufbuchsen tragen aufgrund ihrer besonders reibungsarmen Oberfläche zu einer Verringerung des Kraftstoffverbrauchs bei. Die Schadstoffemissionen konnten durch den Einsatz von Dreiventil-Technik und Doppelzündung deutlich reduziert werden. Der Verzicht auf ein Auslaßventil verringerte einerseits die Wärmeverluste im Abgasstrom und schaffte außerdem genügend Platz für eine zweite Zündkerze, die im Interesse kurzer Brennwege und optimaler Verbrennungssteuerung vorteilhaft ist. Insgesamt verhalfen diese Maßnahmen dem neuen C 280 zu einem gegenüber dem Vorgängermodell um 9 % reduzierten Kraftstoffverbrauch. Für die beiden neuen V6-Typen war das Elektronische Stabilitäts-Programm ESP in Verbindung mit Automatikgetriebe als Sonderausstattung lieferbar.

Die stilistische Überarbeitung beinhaltete für alle C-Klasse-Modelle neugestaltete Front- und Heckstoßfänger, in Wagenfarbe lackierte Schwellerverkleidungen mit sportlichem Design, dunkel getönte Heckleuchten sowie eine leicht modifizierte Kühlermaske. Das dynamische Erscheinungsbild der C-Klasse wurde durch dieses Maßnahmenpaket noch stärker betont. Im Innenraum boten neuentwickelte Türverkleidungen und Sitzbezüge mehr Komfort.

Neben den dezenten stilistischen Retuschen an Karosserie und Inneneinrichtung umfaßten die Modellpflegemaßnahmen eine deutliche Aufwertung der Serienausstattung, zu der nun auch Sidebags in den vorderen Türen, Leistungsgurtstraffer mit Gurtkraftbegrenzern an den Vordersitzen sowie der elektronische Bremsassistent gehörten. Alle modellgepflegten C-Klasse-Typen außer den Einsteigermodellen C 220 Diesel und C 180 wurden serienmäßig mit der Antriebs-Schlupfregelung ASR ausgerüstet.

Neu in der C-Klasse war außerdem das Mercedes-Benz Fahrberechtigungssystem ELCODE, das Diebstahlschutz und Komfort perfektionierte und über einen elektronischen Tür- und Zündschlüssel bedient wird. Das ebenfalls neu eingeführte Aktive Service System ASSYST ermöglichte bedarfsgerechte Wartungsintervalle, die den tatsächlichen Einsatzbedingungen entsprechen und sich dadurch von 15.000 km auf durchschnittlich 22.500 km verlängerten.

Zusätzlich zu der verbesserten Serienausstattung waren seit Juni 1997 auch eine Reihe von Sonderausstattungen erstmals in der C-Klasse verfügbar: Dazu gehörten neben der elektronischen Einparkhilfe PTS (Parktronic System) und dem Zielführungssystem APS (Auto Pilot System) ein variabler Tempomat (nur in Verbindung mit Automatikgetriebe), ein Regensensor für die Scheibenwischer sowie Xenon-Scheinwerfer mit dynamischer Leuchtweitenregulierung.

Auf der IAA in Frankfurt erlebten im September 1997 zwei weitere C-Klasse-Typen ihre Weltpremiere. Der C 43 AMG fungierte als Nachfolger des C 36, von dem bis Juni 1997 immerhin 5.221 Exemplare gebaut worden waren. Sein neu entwickelter, 225 kW (306 PS) starker 4,3-l-V8-Motor mit Dreiventiltechnik und Doppelzündung sowie die reichhaltige Serienausstattung, die neben Automatikgetriebe und Klimatisierungsautomatik u. a. auch das Elektronische Stabilitäts-Programm ESP umfaßte, machten den C 43 zum Topmodell der Baureihe. Erstmals war damit auch in der C-Klasse ein Achtzylindermodell lieferbar.

Die zweite Neuvorstellung lag zwar am anderen Ende des Leistungsspektrums, hatte aber einen nicht minder spektakulären Auftritt. Der C 220 CDI, in Frankfurt noch unter der Bezeichnung C 220 Turbodiesel präsentiert, verfügte als weltweit erster Serien-Pkw über einen Dieselmotor mit Direkteinspritzung nach dem Common-Rail-Prinzip. Sein 92 kW (125 PS) starker Vierzylindermotor OM 611 entwickelte bereits ab 1800 /min ein beachtliches Drehmoment von 300 Nm. Der C 220 CDI war damit nicht nur das drehmomentstärkste Diesel-Automobil seiner Hubraumklasse, sondern setzte auch in den Disziplinen Kraftstoffverbrauch und Schadstoffemissionen Maßstäbe.

Verantwortlich dafür war in erster Linie die neuartige, gemeinsam mit Bosch entwickelte Common-Rail-Technik, die sich in wesentlichen Punkten von anderen Direkteinspritzungen unterscheidet. Während herkömmliche Systeme den Druck für jeden Einspritzvorgang neu erzeugen, arbeiten CDI-Motoren mit einer gemeinsamen Leitung (Common Rail), in der der Druck gespeichert und über Magnetventile an die Einspritzdüsen verteilt wird. Der hohe Einspritzdruck von bis zu 1350 bar, der bereits bei niedrigen Drehzahlen zur Verfügung steht, sowie die variable Steuerung des Einspritzvorgangs bewirken eine deutlich verbesserte Gemischaufbereitung, die in einem niedrigen Kraftstoffverbrauch und geringen Abgas-Emissionen resultiert. Die Markteinführung des C 220 CDI erfolgte im Dezember 1997.

Im Juni 1998 ergänzte ein weiteres CDI-Modell das Dieselprogramm der C-Klasse: der C 200 CDI, der den seitherigen C 220 Diesel mit Vorkammer-Saugmotor ablöste. Angetrieben wird der neue Typ von einer leistungsreduzierten Version des aus dem C 220 CDI bekannten Motors mit gleichem Hubraum. Gegenüber seinem Vorgänger zeichnete sich das neue Modell besonders durch das hohe Drehmoment im unteren Drehzahlbereich, deutlich verbesserte Fahrleistungen sowie reduzierte Verbrauchs- und Abgaswerte aus. Mit Markteinführung des C 200 CDI war der bisherige C 220 Diesel nur noch als leistungsreduzierte Taxi-Variante mit 55 kW (75 PS) und ausschließlich in Pflanzenölmethylester-Ausführung erhältlich. Gleichzeitig wurde auch die Produktion des Exportmodells C 200 Diesel eingestellt.

Im August 1999 wurde das Elektronische Stabilitäts-Programm ESP für alle Modelle der C-Klasse in den serienmäßigen Ausstattungsumfang übernommen. Das vier Jahre zuvor als Weltneuheit eingeführte Fahrsicherheitssystem gehörte damit bei allen Mercedes-Benz Pkw-Modellen außer der G-Klasse, der V-Klasse und dem ML 230 zur Serienausstattung.

Im Mai 2000 kam es bei den Limousinen der C-Klasse zum Generationswechsel, als die Markteinführung der im März 2000 präsentierten Baureihe W 203 begann. Gleichzeitig endete die Produktion des W 202 zunächst in Sindelfingen und einen Monat später auch im Werk Bremen. In etwas mehr als sieben Fertigungsjahren waren insgesamt 1.626.383 Limousinen entstanden, von denen 869.703 Stück aus Sindelfinger Produktion stammten und 756.680 Exemplare in Bremen vom Band gelaufen waren. Die bei weitem erfolgreichste Variante der zweiten C-Klasse-Generation war das Einsteigermodell C 180, das mit 583.514 Einheiten fast 36 % der Gesamtstückzahl ausmachte und zum meistgebauten Mercedes-Benz Pkw-Modell überhaupt wurde.

Mercedes-Benz C-Klasse Limousine der Baureihe 202, Mercedes-Benz CLK der Baureihe 208
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C-Klasse, CLK, Tür- und Zündschlüssel
Mercedes-Benz C-Klasse Limousine der Baureihe 202, Mercedes-Benz CLK der Baureihe 208
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C-Klasse, CLK, Schlüsselsatz
Mercedes-Benz C-Klasse Limousine der Baureihe 202, Mercedes-Benz CLK der Baureihe 208
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C-Klasse, CLK, Mikro-Elektronik des Schlüssels
Mercedes-Benz C-Klasse Limousine der Baureihe 202, Mercedes-Benz CLK der Baureihe 208
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C-Klasse, CLK, Neuartiger Zündstartschalter mit integriertem Mikro-Computer
Mercedes-Benz E-Klasse, Baureihe 210
Mercedes-Benz C-Klasse, Baureihe 202
Mercedes-Benz CLK, Baureihe 208
Lichttechnik Xenon D2R Gasentladungslampe
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Mercedes-Benz E-Klasse, C-Klasse, CLK-Klasse
Mercedes-Benz Typ C 250  Turbodiesel Motor der Baureihe 202
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C 250 Turbodiesel
Mercedes-Benz W 202
Sicherheitskarosserie
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Mercedes-Benz W 202
Mercedes-Benz C-Klasse-Limousine der Baureihe 202
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Mercedes-Benz C-Klasse-Limousine der Baureihe 202
Mercedes-Benz C-Klasse-Limousine der Baureihe 202
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Mercedes-Benz C-Klasse-Limousine der Baureihe 202
Mercedes-Benz W 202
elektronischer Zündschlüssel
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Mercedes-Benz W 202
Mercedes-Benz Typ C 280, Baureihe 202, Ansicht des Motorraums.
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C 280
Mercedes-Benz Typ C 200, Baureihe 202, Ansicht des Motorraums.
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C 200
Mercedes-Benz C-Klasse-Limousine der Baureihe 202
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Mercedes-Benz C-Klasse-Limousine der Baureihe 202
Mercedes-Benz W 202
Assyst-Anzeige
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Mercedes-Benz W 202
Mercedes-Benz Typ C 230 Kompressor der Baureihe 202, Mercedes-Benz Typ SLK 230 Kompressor der Baureihe 170.
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230 Kompressor
Mercedes-Benz Typ C 230 Kompressor der Baureihe 202, Mercedes-Benz Typ SLK 230 Kompressor der Baureihe 170.
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230 Kompressor
Mercedes-Benz C 220 CDI
Vierzylinder mit CDI-Direkteinspritzung nach dem Common-Rail-Verfahren
Ein weiteres wegweisendes Kapitel in der Geschichte der Pkw-Dieselmotoren schlägt Mercedes-Benz 1997 mit der Kraftstoff-Direkteinspritzung nach dem Common-Rail-Prinzip auf. Sie geht im C 220 CDI in Serie.
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Common-Rail-Prinzip
NAG (5-Gang-Automatikgetriebe) Schnittmodell
der Baureihen 170, 202, 208, 210
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NAG (5-Gang-Automatikgetriebe)
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