• Offizielle Bezeichnung
    VI Internationales AVUS-Rennen
  • Datum
    30.05.1937
  • Rennstrecke
    AVUS-Rennstrecke in Berlin/Deutschland
  • Renndistanz
    290,38 km
  • Rundenlänge
    19,286 km
  • Durchschnittsgeschwindigkeit des Siegers
    261,7 km/h

Das für Ende Mai 1937 angesetzte traditionelle AVUS-Rennen sollte Schauplatz einer neuerlichen Demonstration der Stärke Nazi-Deutschlands werden. Nach dem Bau der stark überhöhten Nordkurve hofften die Verantwortlichen, auf dem ohnehin sehr schnellen Kurs Durchschnittsgeschwindigkeiten jenseits der spektakulären 300-km/h-Marke zu erzielen und damit in Berlin die schnellste Rennstrecke der Welt vorweisen zu können.

Da dieses Ziel mit den seinerzeit aktuellen Rennwagen der 750-kg-Formel nicht zu erreichen war, erklärte man das Rennen kurzerhand für formelfrei und ermöglichte es auf diese Weise den dominierenden deutschen Protagonisten des Grand-Prix-Sports, für das AVUS-Rennen eigens spezifizierte Einsatzfahrzeuge an den Start zu bringen. Obwohl es jenseits der Zurschaustellung deutscher Großartigkeit keinerlei sportliche Prädikate zu gewinnen gab, entzogen sich selbstverständlich weder die Daimler-Benz AG noch die Auto Union AG dieser Veranstaltung. Stattdessen trieben sie einen hohen Aufwand, um den Anforderungen gerecht zu werden.

Um wie gefordert in die allerhöchsten Geschwindigkeitsbereiche vordringen zu können, mussten aerodynamisch optimierte Karosserien eingesetzt werden. Bessere Windschlüpfigkeit boten ausschließlich vollverkleidete Aufbauten, die naturgemäß deutlich schwerer ausfielen als die schlanken Karosseriekörper der regulären Grand-Prix-Rennwagen mit ihren freistehenden Rädern.

Neben einem W 25 kurz der Vorjahressaison wurden auch zwei brandneue W 125 der neuen Rennsaison mit Stromlinienkarosserien versehen und erhielten größere Räder (22 Zoll vorn 24 Zoll hinten), deren Reifen mit ihrem größeren Abrollumfang den durch hohe Dauergeschwindigkeiten, das über 200 kg höhere Fahrzeuggewicht und die Einwirkung der neuen Steilkurve verursachen extremen Belastungen zuverlässiger standhielten.

Während Manfred von Brauchitsch mit dem Stromlinienwagen auf Basis des W 25 kurz an den Start ging, steuerten Rudolf Caracciola und Hermann Lang die beiden vollverkleideten W 125. Die beiden Qualifikationsläufe des Rennens gewannen Caracciola und von Brauchitsch; im Finale hatten Sie jedoch weniger Glück, nachdem ihr Getriebe unter der Stromlinienkarosserie so heiß geworden war, dass die Lötverbindung einer Getriebeölleitung geschmolzen und das Getriebe ohne Schmierung war. Hermann Lang hatte insofern mehr Glück, als die kritische Verbindung bei seinem Wagen nicht gelötet, sondern geschraubt war, und so beendete er das Rennen mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 261,7 km/h als Sieger vor den Auto-Union-Piloten Ernst von Delius, Rudolf Hasse und Bernd Rosemeyer.

Ergebnis:

Pos. Start-Nr. Fahrer Fahrzeug Runden Zeit (h:m:s)
1 37 Hermann Lang Mercedes-Benz W 125 mit Stromlinienkarosserie 7+8 00:35:30,2
2 32 Ernst von Delius Auto Union 7+8 + 00:02,0
3 34 Rudolf Hasse Auto Union 7+8 + 00:36,0
         
5 38 Richard "Dick" Seaman Mercedes-Benz W 125 7+8 + 01:20,0
         
DNF 35 Rudolf Caracciola Mercedes-Benz W 125 mit Stromlinienkarosserie 7+3  
DNF 36 Manfred von Brauchitsch Mercedes-Benz W 25 kurz mit Motor M 25 DAB und Stromlinienkarosserie 7+0  
DNS 39 Geoffredo Zehender Mercedes-Benz W 25 kurz mit Motor M 25 DAB 0  
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