Mercedes-Benz präsentierte im Dezember 2007 den mit rund 650 neu entwickelten Komponenten aktualisierten SLK Roadster der Baureihe R 171. Die dem Bestseller zuteilgewordene Modellpflege brachte Neuerungen sowohl in optischer wie in technischer Hinsicht.
Zu ersteren gehörte der neu gestaltete Front-Stoßfänger, der mit einer geänderten Aufteilung der Kühlluftöffnungen und stärker ausgeprägter Pfeilung einen markanten Blickpunkt bildete. Auch der Bereich um den Mercedes-Stern wurde prägnanter modelliert. Besondere Beachtung der Designer fand die Heckpartie des Roadsters, wo im unteren Bereich eine Diffusor-Optik samt trapezförmigen Auspuffblenden sowie nach AMG-Vorbild abgedunkelte Heckleuchten ein aktualisiertes Erscheinungsbild schufen. Die Außenspiegel wurden mit Blinkern in LED-Technik in auffälliger Pfeilform gestaltet und boten nun mehr Spiegelfläche.
Auch das Interieur zeigte sich in vielen Details aufgewertet. Ins Auge fielen vor allem ein neues Dreispeichen-Sportlenkrad mit Multifunktionstasten sowie ein ebenso neues Kombi-Instrument. In puncto Infotainment profitierten die modellgepflegten SLK Roadster vom erstmaligen Einsatz der neuesten Audio- und Telematikgeneration NTG 2.5, die sich durch eine verbesserte Bedienfreundlichkeit und noch mehr nützliche Funktionen auszeichnete. Serienmäßig in jedes Radio integriert war nun eine Freisprecheinrichtung mit Bluetooth-Technik, und auf Wunsch war zusätzlich ein neues, im Handschuhfach untergebrachtes Media-Interface verfügbar, über das mobile Audiogeräte wie etwa ein iPod voll integriert waren. Ebenfalls optional stand jetzt das Sprachbediensystem LINGUATRONIC bereit, das Telefon, Audio- und Navigationssystem komfortabel per verbaler Ganzworteingabe aktivierte.
Antriebseitig präsentierten sich die überarbeiteten SLK Roadster zum Teil deutlich nachgeschärft. Dies galt zum einen für das meistverkaufte Modell, den SLK 200 KOMPRESSOR, dessen aufgeladener 1,8-Liter-Vierzylinder eine beträchtliche Leistungserhöhung erhalten hatte. Statt, wie bisher, mit 120 kW/163 PS wartete das Triebwerk jetzt mit 135 kW/184 PS sowie einem auf 250 Nm gesteigerten Drehmomentmaximum auf. Trotz entsprechend verbesserten Fahrleistungen mit einer Höchstgeschwindigkeit von 236 km/h zeigte sich der durchschnittliche Kraftstoffnormverbrauch mit Werten von 7,7 bis 7,9 Liter pro 100 km gegenüber dem Vormodell um rund 1 Liter reduziert.
Am oberen Ende der Modellpalette wurde der V6-Motor des SLK 350 ebenfalls mit einer signifikanten Leistungsspritze versehen. Das Triebwerk wurde fortan unter der Bezeichnung Sportmotor geführt und lieferte nun 224 kW/305 PS, 24 kW/33 PS mehr als zuvor. Neben dem Leistungszuwachs zeichnete den Sportmotor insbesondere ein höheres Drehvermögen aus, das ihn mit einer auf 6500/min angehobenen Nenndrehzahl in die Nähe speziell konzipierter Hochdrehzahlmotoren rückte. Auch der Drehmomentbestwert von 360 Nm lag nun erst bei 4900/min an. Unbeschadet dieser ausgeprägt sportlich profilierten Leistungscharakteristik wiesen die Kraftstoffverbrauchswerte nach unten: Je nach Getriebeausstattung begnügte sich der SLK 350 Sportmotor mit einem durchschnittlichen Normwert von 9,0 bis 9,7 Liter auf 100 km – rund 10 % weniger als das Vorgängermodell.
Das 3,0-Liter-V6-Triebwerk des im mittleren Angebotssegment positionierten SLK 280 präsentierte sich dagegen mit unveränderten Leistungsdaten und mobilisierte weiterhin 170 kW/231 PS. Weitere Verfeinerungen im Detail, beispielsweise das von 11,1 auf 11,3 erhöhte Verdichtungsverhältnis, sorgten auch hier für reduzierten Kraftstoffverbrauch und, damit korrespondierend, für günstigere Emissionswerte. Die Einsparungen gegenüber dem Vormodell betrugen, in Abhängigkeit von der Getriebeausstattung, zwischen 2 % und 5 %.
Ebenfalls antriebseitig wie bisher spezifiziert, startete der SLK 55 AMG in seinen zweiten Modellzyklus. Unter der Haube arbeitete nach wie vor der bullige, knapp 5,5 Liter große V8-Saugmotor mit 265 kW/360 PS und einem Drehmomentmaximum von 510 Nm. Optisch prägten jetzt vor allem eine neue Frontschürze mit schwarz lackierter Querstrebe und seitlichen Luftauslässen sein Gesicht.
In puncto Kraftübertragung blieb es auch nach der Modellpflege einerseits beim serienmäßigen mechanischen 6-Gang-Getriebe für die Modelle SLK 200 KOMPRESSOR, SLK 280 und SLK 350 Sportmotor und andererseits im SLK 55 AMG bei der AMG SPEEDSHIFT 7G-TRONIC, die auch über Schaltpaddles am Lenkrad zu bedienen war. Optional standen wie bisher für den SLK 200 KOMPRESSOR eine 5-Gang-Automatik und für die Sechszylindermodelle die 7G‑TRONIC bereit, die auf Wunsch ebenfalls mit Lenkrad-Schaltpaddles ausgestattet werden konnte und in diesem Fall als 7G‑TRONIC Sport bezeichnet wurde.
Die Qualitäten des generell sportlich ausgelegten, unverändert spezifizierten Fahrwerks brachte eine neu entwickelte, optional verfügbare Direktlenkung mit variabler Lenkkraftunterstützung nun noch besser zur Geltung. Sie verband Agilität und Handlichkeit auf kurvigen Landstraßen mit Lenkkomfort beim Einparken und spurstabilem Lenkverhalten bei hohen Geschwindigkeiten.
Fast komplett überarbeitet zeigte sich die Palette der Leichtmetallräder. Lediglich der SLK 200 KOMPRESSOR behielt in der Serienausführung die bisherige 16‑Zoll-Felge mit einer Bereifung der Dimension 205/55 bei. Sämtliche Sechszylindermodelle erhielten Leichtmetallräder in neuem Design, der SLK 280 im 16-Zoll- und der SLK 350 Sportmotor im 17-Zoll-Format, jeweils mit der bisherigen Mischbereifung 205/55 vorne und 225/50 hinten beziehungsweise 225/45 vorne und 245/40 hinten. Zusätzlich standen als Sonderausstattung drei neue Felgendesigns – ebenfalls mit Mischbereifung – für alle Motorisierungen zur Wahl.
Zum Zeitpunkt ihres jeweiligen Marktstarts wurden für die aktualisierten SLK Modelle folgende Brutto-Listenpreise ausgewiesen: Der SLK 200 KOMPRESSOR kostete ab 36.503,25 Euro, der SLK 280 ab 41.858,25 Euro und der SLK 350 Sportmotor ab 46.975,25 Euro. Erwartungsgemäß setzte sich der hoch spezifizierte SLK 55 AMG mit 69.049,75 Euro deutlich nach oben ab.
Auf dem Genfer Automobilsalon im März 2009 zeigte Mercedes-Benz erstmals den SLK 300, der im Rahmen einer Baureihen-übergreifenden Anpassung der Modellnomenklatur den bisherigen SLK 280 ablöste. Die nummerisch höherwertige Modellbezeichnung stand nun im Einklang mit dem Hubvolumen des 3,0-Liter-V6-Triebwerks; hinsichtlich der Spezifikationen und Leistungsdaten gab es beim SLK 300 keine Veränderungen gegenüber seinem Vorgänger.
Ebenfalls in Genf zu sehen war das neue, reizvolle Sondermodell „2LOOK Edition“. Es richtete sich bewusst an eine jüngere Zielgruppe und spielte mit den optischen Effekten einer Farbcodierung in den serienmäßigen Lacktönen Calcitweiß oder Schwarz. Optional war der SLK 2LOOK Edition gegen Aufpreis aber auch in exklusivem Obsidianschwarz metallic oder in der Sonderlackierung designo mysticweiß zu haben, die auf weltweit 300 Fahrzeuge limitiert war.
Darüber hinaus betonten unter anderem schwarz eingefasste Scheinwerfer sowie 18-Zoll-Leichtmetallräder im 5-Doppelspeichendesign, auf die Mischbereifung der Formate 225/40 vorne und 245/35 hinten aufgezogen war, den markanten Auftritt des Editionsmodells. Als Besonderheit – und in Übereinstimmung mit der Farbphilosophie der „2LOOK Edition“ – gab es die Felgen in zwei unterschiedlichen Oberflächenausführungen: zum einen in glänzendem Titansilber oder alternativ im dunkleren Ton Chrome Shadow. Weitere Erkennungsmerkmale des Sondermodells waren an den Kotflügeln platzierte Editions-Labels und das serienmäßige Windschott aus transparentem Acrylglas, ebenfalls mit dem Signet der „2LOOK Edition“.
Auch im Interieur des neuen SLK 2LOOK Edition bestimmten schwarz-weiße Kontrasteffekte das Bild. So wiesen beispielsweise die mit Nappaleder bezogenen Sportsitze weiße Sitzmittelbahnen und in schwarz gehaltene Sitzwangen auf. Die Mittelarmlehne sowie das ebenfalls mit schwarzem Nappaleder bezogene Multifunktionslenkrad waren mit weißen Ziernähten versehen, und die Zierteile im schwarzen Armaturenbrett waren ebenfalls in Weiß gehalten. Die in weiß eingefassten Fußmatten tragen ein eingesticktes Editions-Label und rundeten die exklusive Farbgestaltung des Sondermodells ab.
Kombinierbar war das Ausstattungspaket der „2LOOK Edition“ mit allen Vier- und Sechszylindermodellen der SLK Palette, nicht aber mit der AMG Version; berechnet wurde es mit linear 2.100,00 Euro.
Anfang 2010 bot Mercedes-Benz unter der Bezeichnung „Grand Edition“ nochmals ein Sondermodell der Roadster-Baureihe an. Wie stets war es durch nützliche Zusatzumfänge sowie eine in Exterieur und Interieur veredelte Optik gekennzeichnet. Blickfänge im äußeren Erscheinungsbild waren spezielle 18-Zoll-Leichtmetallfelgen im 5-Triplespeichen-Design, silberfarbene Finnen auf den Lufteinlässen der Motorhaube, dunkel eingefasste Frontscheinwerfer sowie die optional lieferbare Lackfarbe designo graphit. Serienmäßig standen die „Grand Edition“ Modelle wahlweise in Schwarz, Calcitweiß oder dem kräftigen Rotton Feueropal bereit.
Im Innenraum setzten neu gestaltete Sitze mit zweifarbigem Nappaleder-Bezug im exklusiven Farbmix Basaltgrau und designo pearl mit dazu kontrastierenden roten Ziernähten eigene Akzente. Dieses Farbschema fand sich auch bei Innenverkleidungen, Fußmatten und Zierelementen in jeweils angepasster Form wieder. Ebenfalls im Ausstattungspaket der „Grand Edition“ Modelle enthalten war die Kopfraumheizung AIRSCARF®.
Wieder waren, bis auf den SLK 55 AMG, alle Motorisierungsvarianten des SLK als Sondermodell „Grand Edition“ verfügbar. Die entsprechenden Umfänge waren diesmal jedoch nicht in einem Paketpreis zusammengefasst, die jeweiligen Fahrzeuge wurden stattdessen mit einem kompletten Brutto-Listenpreis versehen. Hier erstreckte sich das Spektrum der Editionsausführungen von 42.274,75 Euro für den SLK 200 KOMPRESSOR bis hin zu 51.318,75 Euro, die für den SLK 350 zu entrichten waren, der inzwischen die in den Verkaufsunterlagen benutzte Zusatzbezeichnung „Sportmotor“ verloren hatte.
Über seinen gesamten, von 2004 bis 2010 reichenden Produktionszeitraum hinweg wurden vom SLK Roadster der Baureihe R 171 alles in allem rund 242.000 Fahrzeuge gefertigt. Das durfte für ein Nischenmodell als voller Erfolg gewertet werden, auch wenn von der Vorgängerbaureihe R 170 etwa 70.000 Einheiten mehr die Bremer Fertigungsstätte von Mercedes-Benz verlassen hatten. Hierbei war aber zu berücksichtigen, dass der Variodach-Pionier statt eines sechs-, wie der R 171, einen insgesamt zehnjährigen Produktionszyklus vorzuweisen hatte.
Gleichwohl ließ die Fertigungsstatistik nach der Modellpflege für die zweite SLK Generation gewisse Schwächetendenzen erkennen. Die Gründe hierfür waren vielfältig und reichten unter anderem von exogenen Faktoren wie die globale Finanz- und Wirtschaftskrise von 2008/09 über tendenziell kleiner werdende Kundenzielgruppen für Fahrzeuge des betreffenden Segments bis hin zu verstärkter Aktivität des Wettbewerbs.
Unverändert blieb jedoch auch während des zweiten Fertigungszyklus der Baureihe 171 das Einstiegsmodell SLK 200 KOMPRESSOR das mit Abstand am meisten nachgefragte: Insgesamt entstanden hier knapp 33.500 Einheiten. Platz zwei der Rangliste belegte mit über 11.200 Fahrzeugen der ab Anfang 2009 in SLK 300 umbenannte SLK 280. Das stärkste Sechszylinder-motorisierte Modell, der SLK 350 mit nachgeschärftem Sportmotor, brachte es auf gut 7.100 Fahrzeuge. Vom AMG Modell, das sich in deutlich höheren Leistungs- und Preisregionen bewegte, wurden knapp 1.400 Einheiten gebaut.
Dass die Verantwortlichen der damaligen Daimler AG das Marktvolumen in der Mittelklasse angesiedelter Roadster trotz eines sich verändernden Umfelds weiterhin als aufnahmefähig und damit profitabel genug betrachteten, um sich hier mit einer umfassend neuentwickelten Fahrzeuggeneration zu engagieren, bewies die auf Januar 2011 terminierte Weltpremiere der SLK Baureihe R 172.
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