Für die Saison 1952, in der sich Daimler-Benz wegen der perspektivisch unklaren Situation in der Formel 1 auf Sportwagenrennen konzentrieren wollte, entstand seit Mitte 1951 der neue Rennsportwagen 300 SL (W 194). Dieser war zwar eine grundlegend neue Konstruktion, wegen der begrenzten finanziellen, personellen und zeitlichen Ressourcen nutze er aber zahlreiche Komponenten, die aus Serienaggregaten entwickelt oder mit geringen Änderungen übernommen wurden.
Der im März 1952 präsentierte Rennsportwagen erzielte bereits bei seinem Renndebüt, dem anspruchsvollen 1000-Meilen-Rennen Mille Miglia, einen zweiten Platz und absolvierte vier weitere Renneinsätze mit spektakulären Mehrfachsiegen, darunter Doppelsiege bei den 24 Stunden von Le Mans und der Carrera Panamericana in Mexiko. Eine leistungsgesteigerte, aerodynamisch optimierte Variante für die Saison 1953 kam wegen der Fokussierung aller Ressourcen auf das für 1954 geplante Formel-1-Debüt nicht zum Einsatz.
Die Rennerfolge des 300 SL veranlassten Max Hoffman, den damaligen Mercedes-Benz Vertriebspartner in den USA, beim Vorstand die Produktion einer weiterentwickelten Serienversion anzuregen, und so kam 1954 der 300 SL Seriensportwagen (W 198) auf den Markt, der die bemerkenswerte Erfolgsgeschichte der SL Sportwagen begründete.
