00081737 Lastwagen des Typs L 6500 (Baureihe L 54), 1935 - 1940

Lastwagen des Typs L 6500 (Baureihe L 54), 1935 - 1940

Bei den schweren Zweiachsern kann Daimler-Benz Anfang der 1930er-Jahre seinen Kunden nur das Modell L 5000 der Baureihe L 35 bieten, welches eine Weiterentwicklung des alten L 5000 der Baureihe L 5 darstellt. Eine echte Neuentwicklung in diesem Nutzlastbereich fehlt zunächst. Doch 1935 ist es dann endlich so weit, und in Form des L 6500 der Baureihe L 54 gibt es endlich auch in der schweren Klasse einen komplett neu entwickelten Zweiachser.

Der L 6500 weist als Fahrgestell einen mehr als stabilen Leiterrahmen auf. Um eine Kröpfung des Rahmens zu vermeiden, aber trotzdem eine niedrige Rahmenhöhe gewährleisten zu können, ist dieser an der Rahmenunterseite über den Achsen verjüngt ausgeführt, während die Rahmenoberseite komplett glatt ausgebildet ist. Als Antriebsquelle arbeitet unter der mächtigen Haube wahlweise ein Reihensechszylinder-Dieselmotor des Typs OM 79 mit 120 PS (88 kW) oder der 150 PS (110 kW) starke OM 54, welche elastisch im Rahmen gelagert sind. An den Motor ist ein Vierganggetriebe mit Zweischeiben-Trockenplattenkupplung und zuschaltbarem Schnellgetriebe direkt angeflanscht. Auf Wunsch kann auch ein zuschaltbares Bergganggetriebe verbaut werden. Vom Getriebe erfolgt die Weiterleitung der Kraft dann über eine Kardanwelle zum Hinterachsdifferential mit doppelter Übersetzung. Während das Hinterachsgehäuse aus Elektrostahlguss besteht und als Tragkörper ausgebildet ist, ist die Vorderachse mit stoßfreier Schraubenspindellenkung eine im Gesenk geschmiedete Faustachse. Beide Achsen sind mit starken Halbelliptikfedern am Chassis aufgehängt. Als Bremssystem sind schließlich eine Knorr-Druckluftbremse mit Ate-Öldruckübertragung, welche auf alle vier Räder wirkt, als Fußbremse und eine auf das Getriebe wirkende Handbremse vorhanden.

Neben dem normalen L 6500 bietet Daimler-Benz die Baureihe L 54 auch noch als Typ LK 6500 für Kippaufbauten und als Feuerwehr-Drehleiterchassis LD 6500 an. Zudem kann auf Kundenwunsch anstelle der serienmäßig verfügbaren Dieselmotoren auch der Benzinmotor M 78 oder der Gasmotor GM 79 als Antriebsquelle verbaut werden. 1938 erfährt die Baureihe dann eine technische und optische Überarbeitung. Als Motor kommt nun der neue OM 57-Dieselmotor mit 150 PS (110 kW) zum Einbau. Zudem werden die Lastwagen mit einem modernen Fahrerhaus in Ganzstahlbauweise versehen. In dieser Form bleibt der L 6500 noch bis zur Einstellung seiner Fertigung 1940 im Programm.

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