00212629 Lastwagen und Omnibusse der Baureihe L 70 (L 1100, L 1500 und O 1500)

Lastwagen und Omnibusse der Baureihe L 70 (L 1100, L 1500 und O 1500)

Da dem Nutzfahrzeugprogramm schon länger ein Einstiegsmodell in der Eintonnen-Klasse fehlt, entsteht Ende der 1930er-Jahre die Baureihe L 70, welche gleichzeitig den Auftakt zur Vorstellung der dritten Nutzfahrzeuggeneration bildet. Ihre Entwicklung übernimmt dabei das Werk Untertürkheim und die Fertigung das Werk Mannheim, da Gaggenau mittlerweile hart an der Kapazitätsgrenze arbeitet.

Erstes Modell der Baureihe L 70, das 1936 auf den Markt kommt, ist der Eintonner L 1100, welcher als Pritschenlastwagen und als Kastenwagen angeboten wird. Sein Fahrgestell bildet dabei ein völlig ebener, verwindungssteifer, genieteter Leiterrahmen aus Pressstahlträgern. In diesem ist der Motor – wahlweise ein Vierzylinder-Dieselmotor des Typs OM 138 oder ein M 143 Benzinmotor mit sechs Zylindern und jeweils 45 PS (33 kW) – mit angeflanschtem Vierganggetriebe und Trockenkupplung elastisch und schwingungsdämpfend gelagert. Die Kraftübertragung zum Hinterachsdifferential mit schräg verzahnten Kegelrädern erfolgt über eine Kardanwelle. Während das Hinterachsgehäuse aus Elektrostahlguss besteht, ist die Vorderachse mit stoßfreier Schraubenspindellenkung eine im Gesenk geschmiedete Faustachse. Beide Achsen sind mit starken Halbelliptikfedern am Chassis aufgehängt. Das Bremssystem bildet eine hydraulische Vierradöldruckbremse und eine auf das Getriebe wirkende Handbremse.

Im Jahr darauf ergänzt der L 1500, welcher auch als Basis für Omnibusaufbauten als nacktes Fahrgestell mit der Typenbezeichnung O 1500 verfügbar ist, das Angebot an Fahrzeugen der Baureihe L 70. Bis auf eine stärkere Bereifung unterscheidet er sich dabei nicht von seinem leichteren Schwestermodell. Vom L 1500 gibt es auch eine Kommunalversion mit Verteilergetriebe, den LD 1500 als Basis für Drehleiteraufbauten, sowie den L 1500 E, welcher exklusiv für die Wehrmacht gefertigt und mit Krankenwagenaufbauten versehen wird. Er ist das einzige Modell der Baureihe, das nur mit dem Benzinmotor M 143 gefertigt wird.

Die Produktion aller zivilen Varianten der Baureihe L 70 und des L 1500 E endet 1940. Ab sofort sind nur noch der überarbeitete L 1500 S und der L 1500 F mit dem neuen M 159 Sechszylinder-Benzinmotor mit 60 PS (44 kW) Leistung zu haben. Der L 1500 F ist dabei ein Spezial-Feuerwehrchassis für das so genannte leichte Löschgruppenfahrzeug LLG, das nun in großen Stückzahlen entsteht. Im Laufe des Jahres 1941 wird die Baureihe L 70 dann endgültig von der weiterentwickelten Baureihe L 301 abgelöst.

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