Jochen Mass

Die abwechslungsreiche Motorsportkarriere des in Dorfen bei München geborenen Pfälzers beginnt 1968 im Tourenwagen für Alfa Romeo. Es folgt ein Engagement als Werksfahrer für Ford, in dessen Rahmen er 1971 die Deutsche Automobil-Rundstrecken-Meisterschaft auf einem Ford Capri für sich entscheiden kann.

Parallel dazu ist Mass 1971 und 1972 bei einigen Rennen der Formel 3 sowie 1972 für das Team Surtees in der Formel-2-Europameisterschaft unterwegs. Mit zwei Siegen, drei zweiten, einem dritten und einem fünften Platz belegt er im Gesamtklassement den zweiten Platz und empfiehlt sich bei seinem Teamchef für höhere Aufgaben.

Ab 1973 startet er zunächst für Surtees bei drei Läufen zur Formel-1-Weltmeisterschaft, ist dann 1975 bis 1977 für McLaren, 1978 für ATS, 1979 und 1980 für Arrows und 1982 für March in insgesamt 102 weiteren Grands Prix unterwegs. Sein einziger Sieg, 1975 am Montjuich in Barcelona, wird dadurch vergällt, dass das Rennen wegen eines schlimmen Unfalls von Rolf Stommelen vorzeitig abgebrochen und die Punktezahl halbiert wird.

Mit dem Titel des Deutschen Sportwagen-Meisters 1985 und einer sehr ansehnlichen Bilanz als Porsche-Werksfahrer bis 1987 im Portfolio stößt Mass im Jahr darauf als Werksfahrer zum Team Sauber-Mercedes. Dort fährt er bis 1991 in den Gruppe-C-Rennsportwagen C 9, C 11 und C 291, geschätzt wegen seiner Ruhe, Beständigkeit und seiner pädagogischen Fähigkeiten als Mentor für seine zum Teil viel jüngeren Teamkollegen.

Seine eigenen Erfolge in dieser Zeit sind beeindruckend. Mass kann 11 Siege, darunter 1989 bei den legendären 24 Stunden von Le Mans im Sauber-Mercedes C 9 zusammen mit Stanley Dickens und Manuel Reuter, sowie zahlreiche zweite Plätze und weitere Spitzenränge für sich verbuchen. Ende 1989 münden diese Resultate in einem zweiten Gesamtrang in der Sportwagen-Weltmeisterschaft – ein Erfolg, den er 1990 im Mercedes-Benz C 11 wiederholen kann.

Nach Auslaufen des Gruppe-C-Reglements und dem Rückzug von Mercedes-Benz aus dem Prototypensport bleibt Mass dennoch der Marke treu und wechselt 1992 in das Management seines neuen, zusammen mit Günter Schons betriebenen Mercedes-Benz DTM-Teams. Bis heute ist er dem Haus verbunden und gelegentlich bei historischen Veranstaltungen am Start, zumeist auf einem Mercedes-Benz.