Eberhard Mahle

Dass der gebürtige Stuttgarter vom Rennsportvirus befallen wird, verwundert nicht. Als Sohn von Ernst Mahle, Mitbegründer eines der global bedeutendsten Zulieferunternehmen im Automobilbau, blickt er schon im jugendlichen Alter den Ingenieuren des väterlichen Betriebs über die Schulter und begleitet sie zu Rennen. Gerade erst volljährig geworden, bestreitet Mahle 1954 seine erste Motorsportveranstaltung, die Rallye Solitude. Auf einem DKW 3=6 erringt er den Klassensieg in der Klasse bis 1000 cm³ und den vierten Platz im Gesamtklassement.

Da Mahle senior für die Ambitionen seines Sohnes wenig Verständnis hat, bleibt jegliche finanzielle Unterstützung aus. So ist das junge Talent auf Fahrzeuge angewiesen, die ihm die Hersteller zur Verfügung stellen. Mahle startet deshalb in einer Saison nicht selten auf bis zu vier verschiedenen Fabrikaten. 1957 wird er Deutscher GT-Meister auf Alfa Romeo, 1959 Deutscher Bergmeister auf Volvo.

1960 gehört er mit Walter Schock und Eugen Böhringer zur Werksmannschaft von Mercedes-Benz. Sein erster Erfolg ist ein dritter Platz bei der Rallye Monte-Carlo mit Beifahrer Roland Ott hinter Schock/Moll und Böhringer/Socher, alle auf 220 SE. Es folgen – ebenfalls auf 220 SE – zwei vierte Plätze des Duos bei der Rallye Internationale de Genève und bei der Österreichischen Alpenfahrt, beides Läufe zur Rallye-Europameisterschaft.

In der Folge erzielt Mahle zahlreiche Siege und Klassensiege auf einem roten 300 SL Roadster mit dem Nummernschild S – EE 660. Der Wagen wird bis 1962 geradezu sein Markenzeichen. 1964 unterbricht ein Unfall die vielversprechende Karriere für zwei Jahre.

Ab 1966 greift der Stuttgarter wieder ins Geschehen ein und entscheidet gleich die GT-Kategorie der Europa-Bergmeisterschaft auf einem Porsche 911 für sich. Nach Beendigung seiner sportlichen Karriere widmet Mahle sich seiner Tätigkeit als Gesellschafter der Mahle-Stiftung GmbH, in die das Mahle-Imperium 1964 umgewandelt worden ist.